Stargast „Lilo Wanders“ bei Gernsehen
Fulda. Lilo Wanders ist in Deutschland bekannter als Angela Merkel. Sie ist ein echter Promi und ein sympathischer noch dazu. Bestens aufgelegt, zeitweilig geradezu ausgelassen präsentierte sie sich bei der Veranstaltungsreihe „Gernsehen und Abendessen“ der Fuldaer Entertainerin Marianne Blum. Angeregt plauschten die Damen miteinander, wobei die Wanders vom „Hökchen aufs Stöckchen“ kam und sehr anschaulich und herrlich komisch die Schwierigkeiten zwischen Männern und Frauen schilderte. Auch persönliche Erfahrungen und Geschichten aus ihrer Zeit als Moderatorin der Kultsendung „Wa(h)re Liebe“ ließ sie sich von Marianne Blum entlocken, darunter auch viele Begebenheiten hinter der Kamera.
10 Jahre war sie das Gesicht dieses Unterhaltungsmagazins um das Thema Liebe, Erotik und Sex, das damals nicht nur unterhalten, sondern ganz nebenbei auch viele Menschen aufgeklärt hat. „Sowas fehlt heute,“ stellte die Wanders denn auch fest. „Die jungen Leute wissen alles über Pornos, auch die unter 14-Jährigen, aber das Wissen über die Liebe und über die einfachsten körperlichen Vorgänge fehlt ihnen.“ Ob es denn für Lilo Wanders eine Option wäre, solch ein Magazin heute noch einmal zu machen, wollte Marianne Blum von ihr wissen. Die Zustimmung kam prompt, aber ob das heute noch einmal möglich wäre? „Die Gesellschaft ist verlogen in punkto Sex. Einerseits wird alles mit erotischen Anspielungen beworben, von Autoreifen bis zu Natursteinarbeitsplatten, andererseits wollen die hochwertigen Produkte und großen Firmen ihre Werbung nicht im Umfeld einer Sendung platzieren, die sich explizit mit dem Thema beschäftigt.“
Fotos: Max Colin Heydenreich
Dabei gehört die körperliche Liebe doch zum Leben dazu. Sie ist etwas ganz Natürliches, egal wie man es mag. Unter so manchem braven Anzug, schmort einer im eigenen Saft, weil er einen Latexbody trägt, und unter so mancher Kittelschürze versteckt sich ein sexy Dessou. Wem’s Spaß macht. „Alles ist normal“ und „Unter jedem Dach ein Ach“, das sind denn auch die wichtigsten Lehren, die Lilo Wanders aus 10 Jahren intensiver Beschäftigung mit Liebe, Erotik und Sex für die Kultsendung gezogen und sie in Toleranz geübt hat. Wobei ein erfülltes Liebesleben mit einem langjährigen Partner nicht immer nur mit reiner Lustbefriedigung zu tun hat, sondern auch Pflicht ist. „Manchmal muss man sich zwingen. Sich – niemals den anderen! Zum Sport hat man ja auch nicht immer Lust.“ Deshalb empfiehlt die Sexpertin: „Es hilft, wenn man sich verabredt, z.B. dienstags und donnerstags Abend. Und wenn meiner sich dann mal am Mittwoch Abend die Zähne putzt, dann freue ich mich.“ Das Publikum dankte solche praktischen Lebens-Empfehlungen mit reichlich Applaus.
Für Amüsement sorgten aber nicht nur der unterhaltsame Talk, sondern auch auch die kleine Scharade, bei der die Damen berühmte Filmszenen anspielten, die das Publikum raten musste, von „Casablanca“ über „Der mit dem Wolf tanzt“ bis zu „Dallas“. Zum Brüllen komisch: die Darth Vader Interpretation der Wanders.
Zu guter Letzt boten sie noch die Welturaufführung eines gemeinsam gedichteten Duetts dar. Der eingängige Tango fasst auf humoreske Art zusammen, womit ungewöhnliche Frauen, wie die Blum und die Wanders, wohl immer zu kämpfen haben werden: mit dem Nimbus, eine Schande zu sein. Wie viel Spaß es aber macht, nichts auf die „Schande“ zu geben und authentisch zu sein, das konnte man den beiden ansehen. Der Spaß übertrug sich auf die Zuschauer und so war dieses Gernsehen ein großes Vergnügen für alle, die das Glück hatten, dabei zu sein.
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