„bauen 2008“: Viel Lob für heimische Unternehmen
Fulda. „So viel Qualität war nie“ versprechen die Veranstalter der 17. Fachausstellung „bauen 2008“, die am Donnerstagnachmittag auf der Fulda Galerie offiziell von ihrem Schirmherrn, Oberbürgermeister Gerhard Möller, eröffnet wurde. Ob diese Ankündigung der Messe Fulda GmbH zutrifft – davon können sich die Besucher noch bis einschließlich kommenden Sonntag, jeweils von 10 bis 18 Uhr, überzeugen. 234 Aussteller aus der osthessischen Region, die alle Bereiche rund um die vielschichtige Welt des Bauens abdecken, sind diesmal mit von der Partie. Ideeller Träger ist einmal mehr die Kreishandwerkerschaft, deren Messecafé wieder zum Entspannen einlädt.
Fotos (175): Max Colin Heydenreich
Denn die angebotene Vielfalt ist auch bei dieser „bauen 2008“ enorm, zumal das 10 000 Quadratmeter große Areal die besten Voraussetzungen bietet, sich umfangreich zu informieren. Und obgleich eine ausreichende Zahl an kostenlosen Parkplätzen vorhanden ist: Wer sich dem Stress einer Anfahrt mit dem Auto nicht aussetzen will, der kann auch mit dem – ebenfalls kostenlosen – Bus kommen, der zwischen Stadtschloss und Messegelände pendelt. Abgedeckt werden bei dieser Fachausstellung einmal mehr die Bereiche Planen, Bauen, Wohnen sowie Leben/Garten. Aufschluss über die aktuellen Entwicklungen und Trends geben hierbei zum einen die zahlreichen Stände, zum anderen diverse Fachvorträge und praktische Vorführungen.
Zahlreiche Ehrengäste
Geschäftsführer Dieter Udolph von der veranstaltenden Messe Fulda GmbH hieß – auch im Namen seiner Frau Petra Dehler-Udolph – am Donnerstagnachmittag zahlreiche Ehrengäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens willkommen. Aus München gekommen war auch der ehemalige Fuldaer Stadtbaurat Peter Niehaus, quasi der „Vater“ der Baumesse. Udolph erinnerte daran, dass 1991 die Idee aufgekommen war, unabhängig von der Osthessenschau eine eigene Baumesse zu organisieren, was dann schließlich in der Richthalle realisiert wurde. Nun lade man zum bereits 17. Male ein, und obwohl der aktuelle Termin rund drei Wochen später liege als üblich, erhoffe man sich gemeinsam mit der Rekordzahl von 234 Ausstellern wieder 30 000 Besucher.
„Und wir haben neue Bereiche erschlossen“, so Udolph, der die Herausforderungen des Energieeinsparens nannte, aber auch auf das Labyrinth auf dem Freigelände verwies und auf den Hubkran, mit dem man 60 Meter nach oben schweben könne. Ein Schmankerl konnte er sich ebenfalls nicht verkneifen: Die „bauen 2009“ findet vom 26. bis 29. März kommenden Jahres statt.
„Hier sind Ausstellungsprofis am Werk“, urteilte Kreishandwerksmeister Claus Gerhardt, der das hohe Engagement der Innungen hervorhob. Eine Beteiligung an dieser Messe sei Öffentlichkeitsarbeit und Marketing im besten Sinne, wobei das Interesse an Kunden und Mitarbeitern im Vordergrund des Bestrebens der Handwerksbetriebe und Dienstleistungsunternehmen stehe. In Anlehnung an das von Ministerpräsident Roland Koch apostrophierte Ziel, Hessen zu einem „Musterland regenerativer Energie“ zu machen, sagte Gerhardt, dies müsse mit Verstand geschehen und wirtschaftlich machbar sein.
Zugleich appellierte er an die anwesenden Landes- und Kommunalpolitiker, dafür zu sorgen, „dass die Handwerksbetriebe faire Wettbewerbsbedingungen bekommen. „Privat organisierte Schwarzarbeit schadet unseren mittelständischen Unternehmen“, betonte er auch in Anwesenheit des Landesvorsitzenden der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT), Edwin Balzter, und des Fuldaer MIT-Kreisvorsitzenden Winfried Rippert.
Erfolgreiche Wirtschaftspolitik
„Wohnen ist ein Grundbedürfnis des Menschen“, urteilte Minister Stefan Grüttner, Chef der Hessischen Staatskanzlei. Die Messe „bauen“ treffe den Geschmack der Besucher und habe wichtige regional Bezüge, „denn sie zeigt die Leistungsstärke der heimischen Wirtschaft“. Grüttner, der auch die Grüße von Ministerpräsident Koch überbrachte, betonte, dass die erfolgreiche Wirtschaftspolitik der Landesregierung fortgesetzt werden solle. Auf keinen Fall dürfe es zu Einschnitten kommen, „und wir wollen Fehlentwicklungen verhindern“.
„Diese Messe hat einen neuen Aspekt erfahren“, unterstrich Oberbürgermeister Gerhard Möller und erwähnte die Anfahrtsmöglichkeit über den fertig gestellten Westring. Das Ambiente könnte also nicht besser gestaltet sein, so der OB, der darauf verwies, dass der neue Stadtteil Fulda-Galerie nun schon 1600 Einwohner habe und 370 Baugrundstücke bereits verkauft seien. „Die Infrastruktur stimmt von außen, und hier drinnen warten gut informierende Angebote“, lobte Möller, und dankte dem Ehepaar Udolph sowie den vielen Ausstellern. Gemeinsam bürge man für Qualität.
Landrat Bernd Woide bezeichnete das Bauhandwerk als „ganz wichtigen Faktor“ und bedeutsamen Wirtschaftsmotor für die Region Fulda. Zusammen mit den mittelständischen Unternehmen sei es ein Garant für die Arbeitslosenquote, die unter sechs Prozent liege. Woide: „Und wir sind stolz darauf, dass der Landkreis Fulda als so genannte Optionskommune mit der Kreishandwerkerschaft einen wichtigen Partner bei den unterschiedlichsten Projekten besitzt“. Nach Ansicht des Landrates ist „Bauen Zukunft“, auch wenn der „klassische Neubau“ sich auf dem Rückzug befinde. Dies dürfe nicht schrecken, vielmehr müsse man den sich abzeichnenden demografischen Trend im Auge behalten. (Bertram Lenz)