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Infoveranstaltung zur Dachmarke Rhön in Oberelsbach

Oberelsbach. Vertreter von 50 Partnerbetrieben der Dachmarke Rhön aus Bayern, Hessen und Thüringen waren am Mittwochabend auf Einladung der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön in die Elstalhalle nach Oberelsbach gekommen. Die rege Beteiligung zeigte, dass der Informationsbedarf über die Zukunft der Dachmarke Rhön bei den Mitgliedsbetrieben sehr groß ist.

Foto: ARGE Rhön / Carsten Kallenbach
Mit ihrer neuen Struktur, die aus einem Länder übergreifenden Verein als „Ideengeber“ und einer Management GmbH als ausführendem Organ bestehen wird, erfahre die Dachmarke Rhön eine Entwicklung, die für die nächsten Jahre und Jahrzehnte die Rhön prägen werde, erklärte der Vorsitzende der Regionalen Arbeitsgemeinschaft und Landrat des Wartburgkreises, Reinhard Krebs.

„Ich bitte Sie, aktiv bei diesem Projekt mitzuwirken und gemeinsam mit uns die Regionalmarke zum Erfolg zu führen“, wandte er sich an die Vertreter der einzelnen Unternehmen. „Die Dachmarke wird nur dann erfolgreich sein, wenn der einzelne Betrieb dahinter steht und überzeugt davon ist, dass es sich positiv auf sein Unternehmen auswirkt, wenn er das jeweilige Siegel auf seinen Produkten verwendet“, meinte auch der Landrat des Rhön-Grabfeld-Kreises, Thomas Habermann.

Gleichzeitig verwies er auf die erfolgreichen Regionalmarken in der Eifel und im Spreewald. „Das kann die Rhön auch, denn hier hilft uns das Biosphärenreservat in besonderer Weise“, zeigte sich Habermann überzeugt. Die Potentiale seien jedenfalls vielfältig vorhanden.

Katharina David vom Dachmarkenmanagement stellte den anwesenden Unternehmensvertretern detailliert die neue Struktur der Dachmarke Rhön vor. Die Partnerbetriebe und die fünf Rhönlandkreise werden den Länder übergreifenden Verein „Dachmarke Rhön e.V.“ bilden. Jeder, der diesem Verein angehört, ist zugleich Gesellschafter der Management GmbH, die für das Marketing, die Kontrollen und die Logistik verantwortlich ist. Der Vorstand des Vereins wird sich aus den fünf Landräten sowie fünf Vertretern von Partnerbetrieben zusammensetzen.

Der Verein „Dachmarke Rhön e.V.“ bleibt der alleinige Inhaber aller Siegel und Zeichen und wird sich vorrangig um die Entwicklung der Qualitätskriterien kümmern, erklärte Katharina David. Der Geschäftsführer der Management GmbH soll zugleich auch die Geschäftsführung des Vereins übernehmen. Dadurch sei eine straffe Organisation gewährleistet. Für die Siegelnutzung muss jedes Unternehmen einen jährlichen Beitrag an die GmbH zahlen. Dieser richtet sich nach dem Jahresumsatz, beträgt jedoch mindestens 65 Euro und ist nach oben hin auf 2 500 Euro begrenzt.

„Mit dieser neuen Organisations- und Beitragsstruktur haben wir ein gerechtes Markennutzungssystem geschaffen“, hob Katharina David hervor. Der jährliche Geschäftsbetrieb der Management GmbH wird sich auf 200.000 Euro belaufen. 80.000 Euro entfallen davon auf Marketingmaßnahmen für die Dachmarke Rhön. „Dieser Betrag klingt hoch, er ist aber notwendig“, meinte Thomas Habermann. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass sich die fünf Rhönlandkreise bewusst sind, dass eine Anschubfinanzierung nötig sein wird.

In Zukunft, sagte der Leiter der bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservates Rhön, Michael Geier, werde es auf einen professionellen Markenauftritt der Rhöner Qualitätsprodukte ankommen. „Einige betreiben das bereits sehr gut; aber an vielen Stellen müssen wir noch an uns arbeiten.“ Diese Verbesserungen betreffen auch den virtuellen Marktplatz Rhön, der zurzeit immer noch ein Internetshop in Form eines Mehrshopsystems ist. Noch werden die Produkte nämlich vom jeweiligen Hersteller direkt und nicht über ein zentrales Lager verschickt. Das, schätzte Michael Müller von der hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön ein, schrecke potentielle Einkäufer ab. Im virtuellen Marktplatz sollten darüber hinaus einige Fotos der Betriebe und ihrer Erzeugnisse verbessert werden, regte er an. Auch werde die Möglichkeit, selbst aktuelle Informationen über seinen Betrieb einzustellen, noch zu wenig genutzt.

Bernhard Büttner, Zimmerermeister aus Hilders-Harbach, sagte in seinem Vortrag, dass es für seine Branche schwierig ist, mögliche Qualitätskriterien für die Dachmarke Rhön zu erarbeiten. Wenn, dann dürften diese nicht am Produkt festgemacht werden. Der Kunde sehe gerade im Bereich Bauholz keinen Vorteil, auf regionales Holz umzuschwenken. Rhönholz wäre nicht nur deutlich teurer, sondern schaffe auch Abhängigkeiten von festen Lieferanten. Vielmehr regte Büttner an, Aufträge für das Handwerk möglichst beschränkt und regional auszuschreiben. „Damit kämen wir alle dem Ziel näher, regionale Wertschöpfung zu betreiben“, meinte er.

Für Montag, 14. April, lädt die Regionale Arbeitsgemeinschaft Rhön erneut zu einer Informationsveranstaltung über die Dachmarke Rhön ein. Diese richtet ihren Schwerpunkt auf den Unternehmensbereich Hotellerie und Gastronomie. Das Treffen beginnt um 15 Uhr im Hotel Rhön Garden, Kohlstöcken 4, Poppenhausen/Wasserkuppe.

Am Rande der Infoveranstaltung in Oberelsbach konnten an einigen Ausstellungsständen regionale Produkte wie Honig, Bier und Spirituosen aus der Rhön verkostet werden. Der Landrat des Rhön-Grabfeld-Kreises Thomas Habermann, der Geschäftsführer der Regionalen Arbeitsgemeinschaft Rhön Ewald Klüber und ARGE-Vorsitzender Reinhard Krebs (von rechts) machten von diesem Angebot Gebrauch.

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