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Fundsachen-Versteigerung der ÜWAG-Verkehrsbetriebe

Fulda. Regenschirme, Geldbeutel, Schulranzen, Mützen, Schlüssel, Sporttaschen und sogar Handys: Das alles haben Fahrgäste in den Bussen, die auf den ÜWAG-Linien in der Stadtregion Fulda verkehren, vergessen. Vermisst wurden diese Fundsachen aber offenbar nie – gemäß den „Besonderen Beförderungsbedingungen der Überlandwerk Fulda Aktiengesellschaft“ bewahren die Mitarbeiter der ÜWAG Verkehrs-GmbH (ÜVG) alles, was von ehrlichen Findern abgegeben wurde, mindestens ein Jahr lang auf. Was nach diesem Zeitraum nicht am Busbahnhof am Stadtschloss abgeholt wird, wird öffentlich versteigert. Am 17. April 2008 ist es wieder soweit.

„Es ist manchmal durchaus erstaunlich, was in den Bussen alles zurückbleibt, wenn die Fahrgäste aussteigen“, kommentiert Fahrdienstleiter Thomas Mathes das bunte Sammelsurium, das in einem separaten Raum des Busbahnhof-Büros – grob sortiert nach Art der Gegenstände – verwahrt wird. „Ein Teil der Fundsachen kommt in der Regel schnell wieder zu seinem Besitzer zurück, über die Hälfte bleibt allerdings dauerhaft liegen“, berichtet Thomas Mathes.

Wer zum Beispiel in die Stadt gefahren ist und dort in einen Regenschauer kommt, läuft umgehend zum Busbahnhof zurück, um den im Bus vergessenen Schirm wieder an sich zu nehmen; wer zu Hause den Verlust seiner Geldbörse bemerkt, fragt in der Regel ebenfalls spätestens am Tag nach dem Verlust schon nach. Aber vieles wird offenbar von den vergesslichen Besitzern gar nicht vermisst. Am meisten verwundert es, dass auch wertvollere Gegenstände wie Handys oft nicht wieder abgeholt werden, obwohl die Fundsachen-Sammelstelle den regelmäßigen Busfahrgästen bekannt ist.

Die meisten Fundsachen werden von den Busfahrerinnen und -fahrern abgegeben, die am Busbahnhof ihr Fahrzeug inspizieren. Aber auch andere ehrliche Finder bringen Schirm und Co. zu den ÜVG-Mitarbeitern am Busbahnhof.

Am Donnerstag, 17. April 2008, um 16:30 Uhr im Foyer des Gebäudes der ÜWAG-Tochterunternehmen in der Fuldaer Heinrichstraße ist es wieder so weit: Alle Gegenstände, deren Besitzer sich nicht gemeldet haben, kommen unter den Hammer. Zwei Mitarbeiter der Stadt Fulda versteigern die Fundsachen gegen Höchstgebot. Und dann heißt es: „Zum Ersten, zum Zweiten – und zum Dritten!“, bevor der Hammer des Auktionators niedersaust und eine Fundsache einen neuen Besitzer gefunden hat.

„Danach ist auch wieder Platz in unserem ,Sammel-Raum’“, schmunzelt ÜVG-Fahrdienstleiter Mathes. Allerdings nicht für lange Zeit, wie er aus Erfahrung weiß: Die ersten neuen vergessenen Gegenstände wird er wohl noch am Tag der Versteigerung der alten Fundsachen wieder zur Verwahrung annehmen.

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