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Ehemalige des Lagers Hünfeld trafen sich mit Hünfelder Delegation in Metz

Hünfeld/Metz. Mit 92 Jahren war Pierre Cornu beim diesjährigen Treffen der ehemaligen französischen Kriegsgefangenen des Lagers Hünfeld in Metz der letzte noch Aktive, der teilnehmen konnte. Umso mehr stand Cornu, einer der Jüngsten dieses Kreises, im  Mit­telpunkt anlässlich des diesjährigen Treffens in der Metropole Lothringens. Die meisten Teilnehmer dieser Treffen, die seit Anfang der 50er Jahre stattfinden, sind heute Witwen und Nachkommen der „Ehemaligen“, die diese Tradition bewahren.

Besonderer Höhepunkt war ein Empfang im Rathaus der Stadt Metz. In Vertretung des Bürgermeisters Dominique Gros, der durch einen Besuch des Generalsekretärs der Sozialistischen Partei verhindert war, begrüßte Stadträtin Selima Saadi die Gäste. Ihr besonderer Dank galt dem Bürgermeister von Hünfeld sowie den Freundeskreis der ehemaligen Kriegs­gefangenen, denen es zu verdanken sei, dass sie in Hünfeld nicht in Vergessenheit geraten würden. Auch gratulierte sie der Stadt Hünfeld zur Verleihung des Europapreises, der höchsten Auszeichnung des Europarates, der der Stadt in diesem Jahr gemeinsam mit der Partnerstadt Landerneau verliehen wurde.

Sie kennzeichnete das Treffen der „Ehemaligen“ als Symbol der Erinnerung und Pflicht zur Bewahrung der Wahrheit und der geschichtlichen Tatsachen. Nur so seien, wie Selima Saadi betonte, Vereinigung und die Freundschaft zwischen Deutschen und Franzosen dauerhaft.

Pierre Cornu, dem letzten anwesenden „Ehemaligen“, dankte sie stellvertretend für die Rückkehr in das Land, in dem „sie sicherlich unvergesslich schwere Jahre erlebt haben“. Ein weiterer Dank galt der Rita und Bernard Kohlmann-Stiftung, deren Beitrag zu den alljährlichen Treffen und der Einrichtung einer Ge­denkstätte. Dankesworte fand sie schließlich für Maurice Sabot, Sohn eines ehemaligen Kriegsgefangenen, der sich zwischenzeitlich besonders aus dem Kreis der Nachkommen für die Fortsetzung der Treffen engagiert und Lucienne Throo, die in diesem Jahr das Freundschaftstreffen in Metz organisiert hatte.

Ihr galt auch die besondere Anerkennung von Hünfelds Bürgermeister Dr. Eberhard Fennel für das interessante Begleitprogramm, mit dem die Delegation die Stadt und die Region Metz kennenlernte. Hierzu gehörte der Besuch des Robert-Schuman-Hauses vor den Toren von Metz oder auch eine Führung durch das Quartier Imperial mit dem Bahnhof von 1908 in der deutscher Zeit, der noch heute einschließlich eines Haltepunktes für den TGV allen modernen Anforderungen genügt und der Kathedrale. Dort besuchten die Delegationsteilnehmer am Sonntag einen eindrucksvoll gestalteten Gottesdienst.

 

Die französischen Teilnehmer erhielten aus den Händen des Hünfelder Bürgermeisters als kleines Geschenk die Jubiläumstasse „700 Jahre Stadtrechte“ mit dem Hünfelder Rathaus und Rita Kohlmann, unterstützt von den Töchtern Susanne Möller und Claudia Scholl-Kleinfelder mit Ehemann Dieter Kleinfelder sowie Enkeltochter Lea Kleinfelder, überreichte allen eine Flasche Aha Excelsior, dem Hünfelder Kräuterelixier, sowie eine Erinnerungs-CD vom letzten Treffen. Neben der Familie Kohlmann hatte sich der Geschäftsführer der Stiftung und  Ehrenstadtverordnetenvorsteher, Kurt Schramm wieder in die Organisation des Treffens eingebunden. Als Dolmetscherin stellte sich Christa Weigand-Bentler in bewährter Weise zur Verfügung.

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