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Teilnahme am gesellschaftlichen Leben als Daueraufgabe

Fulda/Hünfeld. Seit 41 Jahren ist die Lebenshilfe Fulda-Hünfeld e.V. im öffentlichen Bewusstsein unserer Region fest verankert. In diesen vier Jahrzehnten haben sich viele Eltern geistig und mehrfach behinderter Kinder gemeinsam mit Freunden ehrenamtlich darum bemüht, die Begriffe „Integration“ und „Inklusion“ mit Leben zu erfüllen – unterstützt von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, aber auch von Kommunen, Behörden, Banken, Firmen und Vereinen. 235 Betroffene sind derzeit Mitglied der Lebenshilfe Fulda-Hünfeld, worunter nach Auskunft des Vorsitzenden Rainer Bub Familien zu verstehen sind. Hinzu kommen 35 Freunde und Förderer des Vereins, der auf Bundesebene 1953 in Marburg/Lahn gegründet wurde. „Vor gut 40 Jahren war das Fuldaer Land, bezogen auf geistig behinderte Menschen, noch eine Art Diaspora“, so Bub. Inzwischen sei durch intensives Bemühen und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit ein normaler gesellschaftlicher Umgang mit den Behinderten erreicht worden.

„In erster Linie finanzieren wir uns über Spenden, dann über Mitgliedsbeiträge und außerdem noch über die Gelder, die wir alljährlich von Kreis und Stadt Fulda bekommen“, betont Bub, der der Lebenshilfe seit elf Jahren vorsteht. Im Vorstand wird der frühere Leiter des Fuldaer DB-Ausbesserungswerkes unterstützt vom Zweiten Vorsitzenden Wolfgang Benndorf, Schriftführerin Luzia Nitsche-Goldbach und Kassenwart Claus Riesner. Als eine von mehreren Beisitzern fungiert Rosemarie Beyer-Götz, die noch eine zweite Funktion innehat: Sie leitet den „Zitronenfalter“, das Zentrum für Beratung, Frühförderung und Therapie des Fuldaer Antoniusheims. Hier ist seit Anfang Juni die Geschäftsstelle der Lebenshilfe mit Ansprechpartnerin Astrid Huf-Blum untergebracht, die  voraussichtlich im September offiziell eingeweiht wird. Zudem sind nun neue Formen der Kooperation möglich geworden, wie Bub betont.

Die Spendengelder werden für vier Freizeiten verwendet, an denen jeweils bis zu 18 Kinder und Jugendliche beziehungsweise Erwachsene – teils mehrfach behindert – teilnehmen. Hinzu kommt die Freizeitgestaltung unter der Woche (Nachmittags- und Abendgruppen, Reiten, Turnen und Musik, nach den Ferien auch wieder Malen), an der sich bis zu acht Behinderte beteiligen, die von mindestens zwei Betreuern begleitet werden. Dies alles diene auch dazu, die Eltern zu entlasten, unterstreicht Bub, der herzliche Dankesworte insbesondere für die Lehrkräfte der Pestalozzischule findet, die sich privat sehr stark engagierten, und für das  Betreuerteam der  Sozialpädagogik Seitz&Strobel. „Nur durch diese Unterstützung sind wir überhaupt in der Lage, diese ehrenamtliche Arbeit zu leisten.“

Stützen kann sich die Lebenshilfe bei ihrer Arbeit auf mehrere „Hauptsponsoren“, und dies seit vielen Jahren: auf die „Bachrainer Nikoläuse“, die Spendenaktion der Fuldaer Zeitung „Ich brauche Deine Hilfe“ sowie auf Landkreis und Stadt Fulda. Bub nennt aber auch die Kirmesgesellschaft Dietershausen, deren alljährlicher Festerlös traditionell dem Verein zu Gute komme, oder – stellvertretend für viele andere – die kfd Dipperz, die 2010 den Weihnachtsbasar für die Lebenshilfe durchführte und 2.500 Euro übergeben konnte. Nicht vergessen dürfe man das Sommerfest, das abwechselnd von einer Gemeinde beziehungsweise einer Vereinigung organisiert werde und stets für ein feines Plus in der Kasse sorge. Darüber hinaus ermögliche es Begegnungen zwischen Behinderten und Nichtbehinderten und verstärke die Öffnung der Lebenshilfe nach außen.

Bub bedauert, dass es der Lebenshilfe an „jungen, neu betroffenen Eltern“ mangele. In Zeiten des Internets informierten sich viele Familien zunächst einmal im Netz über die Behinderung ihres Kindes, anstatt das Gespräch mit Älteren zu suchen, die teilweise schon jahrzehntelang mit dieser Problematik umzugehen verstünden.  „Bei der Lebenshilfe kann man Erfahrungen austauschen und Gemeinschaft verbringen“, unterstreicht der Vorsitzende.

Ausführliche Informationen über die Arbeit der Lebenshilfe Fulda-Hünfeld e.V. gibt es auch im Internet unter www.lebenshilfe-fulda.de sowie unter info@lebenshilfe-fulda.de. Spenden können überwiesen werden auf die Konten 72409 oder 400 259 42 bei der Sparkasse Fulda (BLZ 530 501 80).

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