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„Rally Legend Star“ Gewinner Michael Gerber startet beim Rallyesprint in Pohlheim

Pohlheim. Am kommenden Samstag, dem 03.09.2011, startet mit dem ADAC Rallyesprint Pohlheim der dritte Lauf zum Hessischen Rallyesprintpokal. Für die inzwischen etablierte Veranstaltung hat der veranstaltende AMSC Pohlheim erneut keine Mühen gescheut und ein neues Rallyezentrum vorbereitet. Dreh und Angelpunkt ist in diesem Jahr die Klosterwaldhalle in Pohlheim Dorf-Güll. Hier werden bereits am Vormittag die Wettbewerbsfahrzeuge wie auch die einmaligen Vorauswagen präsentiert. Das erste Fahrzeug aus dem gezeiteten Hauptfeld startet um 14:01 zur neuen Wertungsprüfung. Die Vorauswagen gehen ca. 40 Minuten vorher auf die Strecke.

Zu den Favoriten auf die vorderen Ränge zählen allen voran die Vorjahressieger Marco Koch / Stefan Assmann aus Marburg und Gladenbach mit ihrem Opel Kadett C Coupe. Aber auch Andreas Gutbier / Matthias Winning aus Bad Emstal wollen nach Ihrem Sieg beim Auftaktlauf zum Hessischen Rallyesprintpokal ein Wörtchen um den Sieg in Pohlheim mitreden. Je nach Wetterlage stehen die Chancen auch nicht schlecht auf einen Gesamtsieger aus der Gruppe der allradangetriebenen Fahrzeuge. Hier steht neben den beiden Mitsubishi Lancer Evo von Bodo Friebertshäuser und Sebastian Wolf auch der Audi Quattro von Alexander Roth aus Laubach am Start.

Mit Spannung erwartet wird auch der Kampf um den Sieg in der Klasse der seriennahen Fahrzeuge. Hier trifft Seriensieger Marcel Mahr-Graulich im Mitsubishi Evo IX auf Axel Schmidt im Nachfolgemodell Evo X. Des Weiteren tauchen in der Nennliste mit Erik und Miriam Sindermann auf Renault Clio 16V sowie Frank Oliveri / Lars Schnorr mit ihrem Opel Astra zwei bekannt schnelle Teams aus der Fronttrieblerfraktion auf.

Größter Zuschauermagnet am kommenden Samstag dürfte aber wohl das einzigartige Vorauswagen-Feld werden. Hier geht eine Legende des Rallyesports an den Start, welche bei Kennern Erinnerungen an die Zeit der legendären Gruppe B in der Rallye Weltmeisterschaft wachwerden lässt. Der Audi Sport Quattro S1 E2! Durch das Ende der Gruppe-B-Fahrzeuge in der Rallye WM kam der Wagen mit der unglaublichen Leistung von 608 PS nie zum Einsatz. So ging das Auto, für seine Verdienste bei Audi, in den Besitz von Walter Röhrl über. 2008 erwarb es Michael Gerber aus Lich.

Gerber kann auf eine erfolgreiche Karriere als Motorsportler zurückblicken. Er war im Jahr 1989 bester Privatfahrer bei der Rallye Monte Carlo, startete als Werksfahrer sowohl für Mitsubishi als auch für Toyota. Insgesamt fuhr er 6 Weltmeisterschaftsläufe und bestritt insgesamt vier deutsche Meisterschaften. Jetzt kehrt der Inhaber einer Dienstleistungsagentur zum Anfang seiner Motorsportkarriere zurück. Denn in Pohlheim fuhr der heute 47 jährige vor genau 28 Jahren seine erste Rallye. Damals gehörte die Veranstaltung zum bundesweit bekannten „Lahnpokal“. Im Jahr 1983 starteten die beiden Licher Rallyeneulinge Michael Gerber und Jürgen Kembügler hier auf einem Ford Escort RS 2000. Schnell wurden Erinnerungen an den Beginn seiner Karriere wach, und so zögerte Gerber nicht lange und sagte bei den Pohlheimer Motorsportlern gerne den Start zu.

Der Einsatz als Vorauswagen wird für dieses exklusive Rallyefahrzeug der einzige in diesem Jahr auf deutschem Boden sein. Im vergangenen Jahr startete Gerber  bei der „Rally Legend“ in San Marino. Bei dieser Veranstaltung gehen eine große Zahl ehemaliger Rallyestars, darunter viele Weltmeister wie z.B. Walter Röhrl, an den Start. Hier gewann Gerber als spektakulärster Pilot den „Legendstar“. Natürlich soll der Titel in diesem Jahr wieder nach Lich gehen und so dient die Fahrt in Pohlheim auch der Vorbereitung und als kleiner Test für die Rallye in San Marino.

Neben dem Audi Sport Quattro S1 aus Lich gehen noch weitere seltene Fahrzeuge als Vorauswagen auf die Strecke. So wird Markus Moufang aus Nidda einen seiner bekannt schnellen BMW M3 an den Start bringen. Das Auto wurde in den Jahren ab 1990 von BMW Motorsport in der DTM eingesetzt. Moufang besitzt das Auto seit 13 Jahren und bestritt damit einige Läufe zur Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring.

Ein Augen- und Ohrengenuß ist der Italiener unter den Vorauswagen. Claus Aulenbacher aus Mainz bringt einen Lancia Stratos mit nach Hessen. Gegen den 1970 ausschließlich für den Motorsport entworfenen „Keil“ mit Ferrari Motor war lange kein Kraut gewachsen. Der Stratos  konnte sich den Weltmeistertitel, drei Jahre in Folge, 1974, 1975 und 1976 sichern. Der Klang des Stratos erzeugt Gänsehaut und auch die Optik des Gruppe 4 Autos von 1977 ist einmalig.

Ein Beleg dafür, dass Audi schon mit sehr vielen Modellen im Motorsport aktiv war ist der Audi 200 Quattro Gruppe A von Jens Huth aus Gelnhausen. Das Fahrzeug wurde als Nachfolger der Gruppe B Autos von Audi in der Rallye WM eingesetzt, bevor die Ingolstädter die Rallyebühne dann in Richtung Rundstrecke verließen. Eine weitere Epoche des Rallyesports dokumentiert das Auto von Erwin Schmidt aus Grebenhain. Der Renault 5 Turbo mit Mittelmotor wurde von den Franzosen in den Jahren 1981 bis 1985 ebenfalls in der Rallye Weltmeisterschaft eingesetzt.

Der Eintritt zur gesamten Veranstaltung im Rallyezentrum und an der Strecke ist kostenlos. Nach der Veranstaltung steigt am Abend die große Rallyeparty mit der Ehrung der Sieger im Rallyezentrum. Das Programmheft zur Veranstaltung gibt es ab Donnerstag den 01.09.2011. Alle Informationen zu den Vorverkaufsstellen und den Link zu den Mitfahrt-Auktionen gibt es unter www.amsc-pohlheim.de.

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