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Vernissage „Sagenhafte Rhön“ in der Kunststation

Kleinsassen. Auf sehr große Resonanz stieß die Vernissage der Sagenbilder des Rhönmalers Lothar Reichardt aus Dörmbach am Fuße der Milseburg. Die Ausstellungseröffnung fand in der Kunststation Kleinsassen statt. Regina Rinke, Präsidentin des Rhönklubs, konnte sich über das Interesse an dem Projekt „Sagenhafte Rhön“ zufrieden zeigen.

„Ideen müssen wachsen“ – das hatte der Künstler Lothar Reichardt der Fuldaer Zeitung in einem Interview gesagt. Die Idee, die„Sagenhafte Rhön“ nach außen zu dokumentieren, kam der Präsidentin anlässlich der Kulturtagung, in der es um „Märchen, Mythen und Legenden“ ging. Ihr sei klar geworden, welcher Schatz sich in den vielen Sagen rhönweit verbirgt, der eigentlich viel zu wenig bekannt ist.

So sei die Idee geboren worden, zum DWT 08 einige der original Sagenplätze, die an vielen Wanderwegen liegen, kenntlich zu machen, um sie vermitteln zu können. Insgesamt 11 dieser „Schauplätze“ erhielten vom Rhönklub den Zuschlag, dargestellt zu werden. Selbstverständlich liegt es nicht im Interesse des Rhönklubs, die Rhön mit 1000 oder mehr Tafeln zu bestücken. Schließlich gebe es über 1000 Sagen in der gesamten Rhön!

Getreu seiner Satzung berücksichtigte der Rhönklub alle 3 Bundesländer und verteilte die Sagen-Tafeln gerecht. 4 gibt es in Thüringen, 3 Tafeln in Hessen und wieder 4 in Bayern.

Beauftragt mit der Erstellung der Bilder wurde der bekannte Rhönmaler Lothar Reichardt, dem das Anliegen vorgetragen worden war und der sofort die Zusage gegeben hatte, sich der Aufgabe zu stellen.

Mehr als ein Jahr ließ sich der Künstler die Sagentexte und die Schauplätze durch den Kopf gehen, um sie auch originalgetreu darstellen zu können. Die Ergebnisse seiner vielen Recherchen zeugen von reicher Fantasie, aber auch von einem enormen Wissen über Sitten und Gebräuche der Vergangenheit. Ob es die Kleidung der Menschen betrifft, die Burgen und ihre Bewohner, den heiligen Gangolf oder die arme Gilsela in eisiger winterlicher Landschaft – alle Details passen zu jeder Sage.

Lothar Reichardt hat die Idee wachsen lassen und schließlich bestens umgesetzt. „Es war mein Wunsch, Bilder malen zu lassen, die für Kinder verständlich sind, denn der Rhönklub will vor allem junge Menschen mit den Sagen animieren zu wandern in unserer wahrhaftig „sagenhaften Rhön“, sagte Regina Rinke in ihrer Begrüßung. Dank sagte sie nicht nur dem Künstler sondern auch den vielen, die am Gelingen des Projektes beteiligt sind.

Der Naturpark Hessische Rhön übernahm die Kosten für 3 Tafelhäuschen und stellte seine Technik bei der Montage zur Verfügung. Letzteres taten auch der Naturpark Bayerische Rhön sowie das Regionalforum Thüringer Rhön. Finanzielle Überstützung kam vom Sparkassen- und Giroverband Hessen/Thüringen und den Stiftungen der Sparkassen in Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld. Besonderen Gruß entbot Regina Rinke Herrn Stefan Oestreich von der Firma Dehler-Design, mit dem sie während der Umsetzung des Projektes bestens zusammengearbeitet habe.

Gruß- und Dankesworte sprachen der Bürgermeister der Gemeinde Hofbieber, Markus Schafft und der Geschäftsführer des VNLR, Martin Kremer, der die gute Zusammenarbeit zwischen Naturpark, Biosphärenreservat und Rhönklub hervorhob. Der Rhönmaler selbst berichtete von seinen Erkenntnissen über den Sinn der Sagen, die ihm während der Arbeit gekommen seien. Aus Unwissenheit über Zusammenhänge in der Natur haben die Menschen früher sich ihre Erklärungen über Unheil, Unwetter usw. selbst zusammengereimt – so sei es zu dem Erscheinen des Teufels oder des Riesen Mils gekommen. Den meisten Sagen liege eine wahre Begebenheit deutlich bei der Gisela-Sage vom Sodenberg- zugrunde.

Weil ihr die Sagenbilder so gut gefielen, sei der Präsidentin eine weitere Idee gekommen, die verwirklicht werden konnte. Es sei einfach zu schade gewesen, die schönen Bilder und auch die Sagen nur auf 11 Tafeln darzustellen. Man müsste daraus noch ein Buch machen! So konnte der Rhönklub nicht nur die schönen Originalbilder präsentieren und im Anschluss an die Eröffnung der Ausstellung zu der ersten Sagentafel am „Bubenbad“ wandern, sondern auch das dazu passende Buch, in dem Wandervorschläge zu den 11 „Schauplätzen“ aufgezeigt sind, vorstellen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Kleinsassener Stubenmusik, die ihre zarten Musikbeiträge ganz den stimmungsvollen Sagen-Bildern angepasst hatte.

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