Familie werden, sein und bleiben – Deutsche Familienstiftung und Familienschule Fulda unterstützen junge Eltern
Fulda. Mutter, Vater, gemeinsames Kind – dazu trautes Heim und Glück allein. Viele Paare haben in der Phase der Familienplanung diese Idealvorstellung im Hinterkopf. Bis zur Geburt des Kindes. Dann dauert es meistens nur wenige Tage oder Wochen, bis man sich von seinem Wunschbild verabschiedet. Denn der Alltag mit einem Säugling kann buchstäblich ein „Knochenjob“ sein, der die jungen Eltern vor etliche Herausforderungen stellt.
Fotos (30): Marzena Traber
Welche Herausforderungen das sein können, weiß Julia Spätling, die seit fünf Jahren die Familienschule Fulda im Gallasiniring 8 leitet und junge Eltern dabei unterstützt, den Alltag als Familie zu meistern. „Junge Paare haben meistens eine hohe Erwartungshaltung und sind nicht darauf vorbe-reitet, was sie als Eltern leisten müssen. Sehr oft führen Zeit- und Schlafmangel zu Konflikten. Bleiben die Probleme ungelöst, gerät die Partnerschaft in Gefahr“, weiß die diplomierte Heilpädagogin.
Damit aus Liebespaaren Eltern werden, die sich gut verstehen, ihren Kindern ein stabiles Zuhause geben und dabei auch ihre Liebe jung halten können, hat die Familienschule Angebote und Kurse entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse junger und werdender Eltern zugeschnitten sind. So wurden im ersten Schritt die Geburtsvorbereitungskurse inhaltlich um die Familienvorbereitung erweitert.
Entsprechend ausgebildete Hebammen beleuchten beispielsweise mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, wie man Eltern werden und dabei trotzdem ein Paar bleiben kann. Gleichzeitig werden Strategien und Lösungsansätze zur partnerschaftlichen Kommunikation, zum Konfliktmanagement und zur Aufgabenverteilung vermittelt. „Die Geburtsvorbereitungskurse“, betont Julia Spätling, „sind für die Teilnehmer kostenlos, da Stadt und Landkreis Fulda sowie die Deutsche Familienstiftung gemeinsam die Finanzierung sicherstellen.“
Auch über die Geburt und das Wochenbett hinaus finden junge Eltern in der Familienschule verschiedene Kurse wie Babymassage oder Säuglingspflege sowie Angebote, die Müttern und Vätern in den ersten drei Jahren dabei helfen, mit den schwierigen Seiten des neuen Familienglücks besser umgehen und peu à peu in die Elternrolle hineinwachsen zu können. Unter anderem bieten Julia Spätling und ihr Kollege Dipl.-Pädagoge Remigiusz Gadomska auch kostenlose Beratungsgespräche bei individuellen Problemstellungen an.
Die Idee, junge Eltern bereits in der Phase der Familiengründung zu unterstützen, geht auf Prof. Dr. Ludwig Spätling zurück. Der Frauenarzt und Vater dreier Kinder hatte die Familienschule Fulda im Jahr 1999 ins Leben gerufen. Ein Jahr später gründete der Mediziner die Deutsche Familienstiftung, deren Ziel es ist, junge Familien zu stärken und damit den Kindern ideale Voraussetzungen für eine glückliche und gesunde Kindheit zu geben.
Während in der Familienschule die Basisarbeit gemacht wird, sorgt die Stiftung nicht nur für die Finanzierung der Familienschule, sondern entwickelt auch neue Konzepte und Ideen, um Gesellschaft und Politik für die Bedürfnisse junger Familien zu sensibilisieren. „Mit regelmäßigen Wettbewerben und Veranstaltungen für Multiplikatoren vermitteln wir Hintergrundwissen und tragen unsere Botschaften nach außen“, betont Julia Spätling. Warum gerade junge Familien eine nachhaltige Unterstützung benötigen formuliert Prof. Dr. Ludwig Spätling wie folgt: „Man muss der jungen Familie Mut machen, Familie zu werden, zu sein und zu bleiben…weil Kinder unsere Zukunft sind.“ (Dorit Heydenreich)
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