Ausstellung ‚Job Börse’: Künstler nähern sich dem Thema Arbeitsmarkt
Fulda. „Vielleicht ist es für uns ein Dilemma, dass wir uns immer mit den Themen beschäftigen, die nicht beliebt sind, sondern mit Themen, die man gerne wegdrückt. Aber das ist unser Los.“, betonte der Künstler Rudi Neuland anlässlich der Eröffnung der Ausstellung ‚Jobbörse’ in der Red Corridor Gallery in Fulda. Gemeinsam mit Leszek Skurski und Joanna Skursa hat er sich mit dem Thema Arbeitsmarkt künstlerisch auseinandergesetzt und eine Ausstellung geschaffen, die die unterschiedlichen Seiten dieser Thematik beleuchten soll.
Fotos (21): Angela Kredig
Eine Besonderheit dieser Ausstellung ist, dass einige der ausgestellten Werke von Langzeitarbeitslosen gestaltet worden sind. „Wir haben uns überlegt, was wir für Menschen machen können, die – weil sie keine Arbeit haben – im sozialen Abseits stehen“, erklärt Neuland den Grund für diese außergewöhnliche Zusammenarbeit.
Die Künstler selbst haben sich auf unterschiedlichste Weise mit dem komplexen Thema beschäftigt. Dabei wird deutlich, dass jeder der drei Künstler, wie Skurski betont, „Arbeit ganz anders sieht“.
Skursa hat auf einigen ihrer Bilder die Arbeit im Haushalt dargestellt. „Es ist ein richtiger Job, aber viele wissen das nicht mehr“ erklärt die Malerin ihre Intention für diese Werke. Neuland hat sich der Thematik auf ganz andere Weise genähert: Er hat alte Arbeitskleidung verschiedener Berufe aufgearbeitet. Weiterhin hat Neuland eine Collage mit dem Titel ‚Das Kapital’ geschaffen. Mit dieser möchte der Künstler darauf aufmerksam machen, dass „das Kapital zur Zeit sehr stark eine Richtung einnimmt.“
Skurski hingegen hat sich bei seinen Bildern darauf konzentriert „das ganz Alltägliche zu zeigen und die positiven Aspekte der Arbeit zu betonen“. Mit den Bildern ‚Turm, Stromausfall und Überstunden’ will er zeigen, dass viele Arbeiter ihre Tätigkeit gerne nachgehen, auch wenn der Betrachter auf den ersten Blick das Gegenteil vermuten kann.
Doch egal aus welcher Richtung die Künstler sich des Themas annehmen, die Aussage der Ausstellung liegt darin, wie Neuland betont, „dass die Probleme auf dem Arbeitsmarkt nicht geringer werden, weil Zeit ins Land geht.“ (Angela Kredig)