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Ein Schulbus, der Gas gibt – Autobusbetrieb Klüh setzt auf Erdgas

Fulda. Dass Erdgasautos auf der Überholspur sind, ist bekannt. Der doppelte Vorteil, die Betriebskosten zu halbieren und gleichzeitig dank drastischer Schadstoffreduzierung die Umwelt zu schonen, ist schließlich überzeugend. Nicht bewusst ist vielen Menschen allerdings, dass auch Busse mit Erdgas fahren können und dabei dieselben Vorteile erzielen. Der Autobusbetrieb Klüh OHG aus Hosenfeld fährt einen solchen Erdgasbus – und schwört darauf.

Das Busunternehmen Klüh ist seit den frühen 70-er Jahren im Schulbusverkehr tätig. Später kam dann noch der Fernreiseverkehr hinzu. Klüh befördert im Raum Hosenfeld, Hainzell, Blankenau, Großenlüder insgesamt unter der Woche täglich rund 880 Schüler und hat außerdem einen Fernreisebus im Einsatz.

Im Jahr 2005 legte sich die Klüh OHG einen Erdgasbus zu. „Das war durchaus ein Wagnis“, erinnert sich Edgar Klüh. „Denn es ist ein Fahrzeug, das über keinen zusätzlichen Dieseltank verfügt.“ Mit einer Tankfüllung kommt der Klüh-Bus rund 300 Kilometer weit. „Bei 110 Kilometer täglicher Fahrleistung ist das eine für den Schulbusverkehr völlig akzeptable Reichweite, zumal wir es gut einrichten können, zwischen zwei Fahrten die GWV-Erdgastankstelle in Fulda-Neuenberg anzusteuern.“

Die von den Klühs gehegte Hoffnung, mit dem Bus Betriebskosten zu sparen, ist aufgegangen. „Im Vergleich zu unseren Dieselbussen verbrauchen wir mit dem Erdgas-Fahrzeug mindestens 20 Prozent weniger. Das summiert sich!“, bilanziert Edgar Klüh. „Dass wir gleichzeitig Schadstoffe vermeiden und damit einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ist für uns ein willkommener Nebeneffekt. Gerade ein Schulbus darf ruhig ein Umwelt-Signal geben. Hinzu kommt, dass das Fahrgeräusch angenehm leise ist.“

Täglich werden 240 Schüler mit dem Erdgas-Schulbus befördert – und das bereits seit zwei Jahren völlig ohne Probleme. Zwar verfügen die Klühs über eine eigene Werkstatt und haben mit dem Firmengründer Anton Klüh einen mit allen technischen Wassern gewaschenen eigenen Kfz-Mechaniker, doch sieht der Erdgasbus die Werkstatt nur sporadisch. „Alle 20.000 km ein Ölwechsel, und das war’s auch schon“, meint Anton Klüh.

Erdgasbusse wirtschaftlicher als Dieselbusse
Dass sich die von der Firma Klüh gemachten positiven Erfahrungen durchaus verallgemeinern lassen, ergab ein Anfang des Jahres 2008 von der Wirtschaftsberatungsgesellschaft WIBERA erstelltes Gutachten. Die Studie machte deutlich, dass Erdgasbusse nicht nur einen deutlichen, im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) erwünschten Umweltvorteil haben, sondern auch klar wirtschaftlicher sind als Dieselbusse. Bei einem realistischen Vollkostenvergleich und einer angenommenen Fahrleistung von 70.000 Jahreskilometern spart der Halter eines Erdgasbusses gut 3.000 Euro pro Jahr. Eine stolze Summe.

Da Erdgasbusse schon heute die immer strenger werdenden Abgasnormen erfüllen (z. B. 42 % weniger Stickoxide als vergleichbare Dieselbusse), ist es kein Wunder, dass gerade in den städtischen Ballungsräumen großes Interesse an dieser zukunftsgerechten Technologie besteht. Aber auch Klühs Kollegen im ländlichen Raum nehmen das gelungene „Experiment“ der Hosenfelder Transporteure aufmerksam zur Kenntnis.

Anton und Edgar Klüh aus Hosenfeld jedenfalls fühlen sich durch ihre guten Erfahrungen bestätigt. „Wenn wieder eine Kaufentscheidung ansteht, kommt für uns nur ein Erdgas-Bus in Frage!“

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