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Künzeller Kindergärten und Grundschulen gründen Arbeitskreis für Erziehungs- und Bildungsarbeit

Künzell. Die Leitungen aller Künzeller Kindergärten und Schulen haben gemeinsam mit Bürgermeister Peter Meinecke einen Arbeitskreis gebildet, der zum Ziel hat, die Grundlagen für die Gestaltung einer gemeinsamen Erziehungs- und Bildungsarbeit bereits in den Elternhäusern zu stärken. Initiator Gerhard Renner, Schulleiter der Florenbergschule Pilgerzell, ist besorgt: „Wir stehen im ständigen Dialog mit den Kindergärten und anderen Schulen in der Gemeinde Künzell. In den letzten Jahren müssen wir leider auch in den Künzeller Bildungseinrichtungen vermehrt feststellen, dass immer mehr Kinder die Grundlagen des Miteinanders nicht mehr beherrschen. Dazu gehört unter anderem die Vermittlung von Werten wie Rücksichtnahme gegenüber Gleichaltrigen und Respekt vor Erwachsenen, Fähigkeiten, die unserer Ansicht nach bereits im Elternhaus erworben werden müssen.“

Neben einer wachsenden Spracharmut von Kindern bei Wortschatz, Satzbau und  Grammatik registrieren die Pädagogen auch immer öfter das Fehlen einer altersgemäßen Selbstständigkeit. „Wenngleich viele Elternhäuser weiterhin eine gute Erziehungsarbeit  leisten, ist dennoch besorgniserregend, dass pädagogische Einrichtungen heute in erheblichem Maße zusätzlich viel Zeit und jede Menge Energie aufbringen müssen, um das Zusammenarbeiten von Kindern in einer Gruppe beziehungsweise eine altersgemäße Selbstständigkeit überhaupt erst zu ermöglichen“, sagt Gerhard Renner.

Den Mitgliedern des Arbeitskreises geht es dabei nicht nur um Kinder, die sich verhaltensauffällig, aggressiv oder distanzlos erweisen, es geht vor allem um die Förderung der Lernfähigkeit in Gruppen- und Klassenverbänden, die Unterstützung überforderter Eltern und um die Gesunderhaltung der  Pädagogen, die sich bei einer wachsenden Verlagerung der Erziehungsarbeit in die Bildungseinrichtungen mehr und mehr in ihrer Arbeit aufreiben. Erziehung soll als Gemeinschaftsaufgabe zwischen Elternhaus, Kindergarten und Schule verstanden werden und das von Anfang an. Mit gemeinsamen Informationsveranstaltungen in Kindergärten und Schulen möchten Erzieher und Lehrkräfte Eltern darüber informieren, was das Zusammenleben in den Bildungseinrichtungen – und damit auch den künftigen Bildungserfolg – positiv verstärken kann.

„Es geht vor allem darum, Unterstützung anzubieten, diese anzunehmen und gemeinsam umzusetzen“, stellt Gerhard Renner klar. Dass die Politik das Thema ernst nimmt, gibt ihm Hoffnung, dass es mit gemeinsamer Anstrengung aller Beteiligten gelingen kann, die guten Leistungen der Künzeller Bildungseinrichtungen auch in Zukunft nachhaltig zu sichern. Die Künzeller Bildungskooperation zwischen Kindergärten, Schulen und der Gemeinde hat ein gemeinsames Ziel: Die Eltern zu stärken und damit auch die Kinder, die gefördert und gefordert, aber nicht überfordert werden sollen.

Foto: Bickart

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