Fuldaer Nachrichten

Gersfeld. Wohnen mit Blick in die Rhön– und doch nah am Zentrum: Am vergangenen Donnerstag feierte das zukünftige Seniorenzentrum Rhön in Gersfeld das Richtfest. Noch sind die Wände kahl, doch zahlreiche Fenster sind schon eingebaut. Ab Herbst 2012 sollen hier bis zu 66 Ältere in Einzelzimmern leben. Betreiber ist die Ev. Alten- und Pflegeheim Gersfeld gGmbH, die als 100%-ige Tochtergesellschaft des Tanner Diakoniezentrums seit Juli 2010 das operative Geschäft im Brembacher Weg verantwortet. Damit wurde die bis dahin gültige Rechtsform geändert und der Betreiber gewechselt. Die diakonische Altenhilfe in Gersfeld wird damit nun schon seit einiger Zeit nicht mehr vom Evang. Altenheim Gersfeld eingetragener Verein unter maßgeblicher Beteiligung von Pfarrer Wachter geführt, sondern durch die Tochtergesellschaft der Tanner Diakonie.

Der Geschäftsführer des Tanner Diakoniezentrums  zeigte sich als Bauherr glücklich darüber, dass alle Arbeiten Hand in Hand verliefen. „Dass das Bauwerk so weit fortgeschritten ist, verdanken wir vielen Menschen: den am Bau beteiligten Firmen, den Handwerkern, Architekten, Planern, Mitarbeitern, den Behörden, Politikern. Dafür danke ich allen herzlich.“ Während der bisherigen Bauphase ist man von Unfällen verschont geblieben und auch das Wetter hat bis weit in den November mitgeholfen, dass der Bauzeitenplan eingehalten werden konnte. Neben zahlreichen Handwerkern und politisch Verantwortlichen konnte der Geschäftsführer auch Nachbarn, Bewohner, Mitarbeiter und die Gesellschafter des Tanner Diakoniezentrums – den Tanner Trägerverein Haus Noah e. V. und das Hessische Diakoniezentrum Hephata e. V. – begrüßen.

Dank in Versform gab es aus luftiger Höhe. Zimmermeister Christian Orf von der Firma Holzbau Orf aus Tann trug mit dem traditionellen Richtspruch neben dem Dank an alle Baubeteiligten auch die Freude über das Bauwerk vor.

Entstanden ist auf dem 6100 Quadratmeter großen Grundstück ein zweigeschossiger Komplex mit 60 vollstationären Pflegeplätzen und 6 Kurzzeitpflegeplätzen. Die Eröffnung des 7 Millionen Projektes ist für den Herbst des nächsten Jahres geplant.

Einen Blick hinter den Bauzaun und Informationen zur Trägergesellschaft gewährte Geschäftsführer Stefan Burkard.  „Seniorenheime sind Orte der Begegnung, die einen wichtigen sozialen Beitrag leisten. Sie gehören in die Mitte unserer Gesellschaft“, wies Burkard auf den zentralen Gersfelder Standort hin. „Die zentrale und landschaftlich reizvolle Lage direkt am Ortskern sorgt zum einen für kurze Wege in die Stadt und damit zum Sozialraum, zum anderen aber auch für eine ruhige Lage zur Entspannung und Erholung. Es ist wichtig, dass die Bewohner viel unternehmen und sich neue soziale Kontakte aufbauen können.“

Als moderne Einrichtung bietet das Seniorenzentrum Rhön Versorgung und Betreuung für Menschen aller Pflegestufen. „Auch Menschen mit schwerster Pflegebedürftigkeit und an Demenz Erkrankte werden mit einem individuell zugeschnittenen Therapieangebot liebevoll versorgt“, versprach Burkard.

Pfarrer Wilhelm Laakmann hob als Sprecher des Tanner Trägervereins Haus Noah e. V. für die Gesellschafter des Tanner Diakoniezentrums hervor, dass die Tanner Diakonie gerne dem Vereine in Gersfeld auf dessen Bitte hin geholfen habe, die Versorgung von Menschen im Alter aufrecht zu erhalten und auf eine neue Basis zu stellen. Nach nunmehr mehr als einem Jahr operativer Verantwortung deute vieles darauf hin, dass sich das Blatt auch im ökonomischen Sinne drehen könne. „Für gute Pflege haben die Mitarbeitenden im Evang. Alten- und Pflegeheim Gersfeld schon immer gesorgt. Mit dem Neubau, der in weniger als 10 Monaten in Betrieb gehen wird, werden durch das Tanner Diakoniezentrum nun auch die baulichen und infrastrukturellen Voraussetzungen für eine zeitgemäße Unterbringung und Einbindung in den Sozialraum geschaffen“, so Pfarrer Laakmann abschließend.

Für die Stadt Gersfeld überbrachte Frau Bürgermeisterin Trittin die Grüße des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung. Sie zeigte sich erfreut, wie engagiert der neue Träger des Evang. Alten- und Pflegeheims Gersfeld die Aufgaben angehe, Arbeitsplätze sichere und zugleich auch schon im bestehenden Altbau neue Strukturen aufgebaut habe. Umso mehr sei sie gespannt auf die Versorgung im Neubau, der durch seine klare Gliederung, seine Wege auf allen Ebenen ins Freie und seine überschaubaren Wohneinheiten mit Einzelzimmer überzeuge. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dankte sie für die engagierte Arbeit mit den Senioren und betonte die gute Zusammenarbeit mit der Heimleitung, Frau Hildmann.

Die Heimleitung, Frau Anja Hildmann, dankte zum Abschluss des offiziellen Teils auf herzliche Art und Weise allen am Bau beteiligten Firmen, Handwerkern, den Architekten und Planern. „In den zurück liegenden 12 Monaten unserer Zusammenarbeit sind wir zusammengewachsen und haben alle Fragestellungen gut gemeistert. Ich wünsche mir, dass wir die Baumaßnahme auch über die Wintermonate gut weiterverfolgen können, um das ambitionierte Ziel des Einzugs im Herbst 2012 auch realisieren können,“ so Frau Hildmann zum Abschluss.