Fuldaer Nachrichten

Fulda. Am Freitag Abend war viel los in der Fuldaer Löherstraße. Neben dem üblichen Kneipenverkehr in Richtung Bermudadreieck herrschte in und vor der Heilig-Geist-Kirche viel Betrieb. Denn hier feierte Nightfever in Fulda Premiere. Die offene Kirche lud ein, einen Moment bei Kerzenschein, Musik und Gebet zu verweilen und Gott einfach mal Hallo zu sagen. Besonders angesprochen wurden die vorbeiziehenden Nachtschwärmer auf dem Weg zu Disco oder Kneipenbummel. Auf der Straße luden Jugendliche die Passanten dazu ein, in der Kirche eine Kerze anzuzünden. Und viele folgten dem ungewohnten Angebot, manche waren richtig begeistert und verharrten für eine ganze Weile in der meditativen Atmosphäre.

Zum Start von Nightfever war Weihbischof Dr. Karlheinz Diez zu Gast, der sich sehr über die Initiative freute. Er zelebrierte die Heilige Messe zu Beginn und hielt später eine Katechese in der er vor rund 50 gespannten Zuhörern erklärte, dass die Augen nicht nur Spiegelbild der Seele, sondern Zugang zum Göttlichen sind. „Wie viel unseren Augen verborgen ist und wieviel die Augen des Anderen über das Reich Gottes verraten, ließ die Katechese wie ein Augenblick in eine wundervolle Welt wirken”, so Sebastian Hartmann (22).

Auch der Mitinitiator und Koordinator von Nightfever, Kaplan Andreas Süß aus Düsseldorf, unterstützte den Start in Fulda und wünschte viele weitere gute Nightfever in der Bonifatiusstadt. Insgesamt standen über den Abend verteilt fast zwei Dutzend Priester bereit für Gespräche, Segnung und Beichte, darunter der Regens des Fuldaer Priesterseminars Prof. Dr. Cornelius Roth, Domkapitular Prälat Peter-Martin Schmidt, Jugendpfarrer Sebastian Blümel, Spiritual Dr. Wolfgang Hartmann, Bischofssekretär Dompräbendat Dirk Gärtner sowie zahlreiche Pfarrer und Kapläne aus dem Fuldaer Umland und mit Domkaplan Christian Stadtmüller auch ein Vertreter aus dem Nachbarbistum Würzburg, wo Nightfever schon seit zwei Jahren etabliert ist.

Einer der vielen Helfer, Kilian Machill (20) fand das erste Nightfever in Fulda mehr als gelungen: „Atmosphäre, Stimmung und Musik in Verbindung mit dem Sakrament der Eucharistie waren einfach genial und haben mir sehr gefallen. Menschen, die Freitagabend sonst lieber in die Disco oder ins Kino gehen, nahmen sich 5 Minuten Zeit, zündeten eine Kerze an und verblieben einen kurzen Moment vor Jesus.” Ihm ist der Auftrag der Bibel, „hinauszugehen und allen Menschen die frohe Botschaft zu bringen”, in der Heilig-Geist-Kirche „fast greifbar geworden.”

Am Empfang, beim Kerzenverteilen, Gebetsdienst und natürlich für Auf- und Abbau packten über eine Zeitspanne vom frühen Nachmittag bis weit nach Mitternacht über 30 engagierte Helfer mit an. Viele hatten schon von Nightfever gehört, manche haben es schon in anderen Städten mal erlebt, andere waren einfach nur neugierig, wie dieser Abend wird. Als Starthilfe waren zudem ein paar erfahrene Nightfever-Helfer aus Würzburg und Freiburg angereist, um die neuen Fuldaer Kollegen zu unterstützen.

Für die musikalische Gesaltung von Messe und Anbetungsabend waren gleich vier Bands aus dem Bistum verantwortlich: Die Froggers aus Flieden, die KJF-Lobpreisband, Exhalation aus Steinau/Steinhaus/Marbach und Puk aus Neuhof sorgten mit ruhigen Tönen für die musikalische Untermalung des Abends. Das Projekt Nightfever ist als Initiative junger Christen entstanden um nach dem Weltjugendtag 2005 in Köln weiter zu machen und den Glauben in die Welt zu tragen. Seitdem gibt es Nightfever nun in rund 30 Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, im Februar startet es in Großbritannien und Kanada. Überall lassen sich an einem Wochenend-Abend regelmäßig unzählige Menschen zum kurzen Verweilen bei Gott einladen.

Weitere Termine für 2012 sind bereits geplant: Die nächsten Nightfever in Fulda sind am Samstag den 25. Februar, Freitag, den 27. April und Samstag, den 30. Juni jeweils in der Heilig-Geist-Kirche.