Fuldaer Nachrichten

Fulda. „ORGANPATEN werden“ – Informationstour der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu Gast in Fulda Deutschlandweite Tour informiert Bevölkerung zum Thema Organspende. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist mit ihrer deutschlandweiten Informationstour „ORGANPATEN werden“ vom 09. bis 11. Dezember 2011 im Klinikum Fulda zu Gast. Die Tour ist das zentrale Element der gleichnamigen BZgA-Kampagne zur Organ- und Gewebespende. Ziel ist es, die Menschen umfassend über das Thema zu informieren und sie als „Organpaten“ zu gewinnen – d.h. sie dazu anzuregen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, einen Organspendeausweis auszufüllen und bei sich zu tragen.

Fotos (36): Marzena Traber

Wie aus einer aktuellen Studie der BZgA hervorgeht, wären drei Viertel der deutschen Bevölkerung grundsätzlich bereit, Organe und Gewebe zu spenden, doch nur 25 Prozent haben einen Organspendeausweis ausgefüllt. „Spätestens wer selbst einmal Kontakt mit einem Patienten hat oder hatte, der auf ein dringend benötigtes Spenderorgan wartet, weiß, wie wichtig die Organspende ist. Sie kann überlebenswichtig sein. Oder in weniger existenziellen Fällen, Betroffenen wieder zu mehr Lebensqualität verhelfen.

Deshalb bin ich froh und dankbar über die Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die bundesweit mit ihrer Informationstour unterwegs ist und auch in Fulda Interessierte für eine gute Sache gewinnen will“, so Gerhard Möller, Oberbürgermeister der Stadt Fulda. „Im Falle einer möglichen Organspende müssen die Angehörigen nach dem potentiellen Willen des Verstorbenen entscheiden, diese schwierige Situation kann man den Angehörigen ersparen, wenn die Entscheidung vorher getroffen und in einem Organspenderausweis dokumentiert ist“, erläutert Prof. Dr. Marion Haubitz, Direktorin der Medizinischen Klinik III im Klinikum Fulda.

„Bislang ist nur rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung ausreichend über das Thema Organspende informiert“, sagt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Dies zeigt, wie groß der Aufklärungsbedarf bei den Menschen in Deutschland ist. Mit unserer Informationstour setzen wir genau da an und gehen dorthin, wo sich viele Bürgerinnen und Bürger tagtäglich aufhalten. So erhalten sie die Möglichkeit, sich umfassend mit dem Thema zu beschäftigen und auch ganz persönliche Fragen zu klären. Das ist die beste Voraussetzung, um eine selbstbestimmte Entscheidung zur Organspende zu treffen und in einem Ausweis zu dokumentieren.“

Die Informationstour zieht durch ganz Deutschland und macht Station an belebten Orten, wie in Einkaufszentren großer Städte, bei Großveranstaltungen sowie in Kliniken. Im Mittelpunkt stehen elektronische und mechanische Module, an denen sich die Besucherinnen und Besucher anschaulich über das Thema Organspende informieren können. Interaktive Stelen zeigen beispielsweise den Ablauf einer Organtransplantation, an Multi Touch-Tischen erhält man zudem einen virtuellen Einblick in den Körper und erfährt, welche Organe transplantiert werden dürfen. Ein geschultes Team der BZgA und Vertreterinnen und Vertreter von Selbsthilfegruppen stehen darüber hinaus für persönliche Fragen und Gespräche zur Verfügung. Neben der Informationstour hält das Internetportal der Kampagne http://----escape_autolink_uri:7cf363f2ac8a679e64202ad20096335d---- eine Fülle an Informationen zum Thema bereit und bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich als Organpate oder Organpatin mit einem Statement einzutragen.

Auch der Organspendeausweis steht dort zum Download zur Verfügung. Ergebnisse der BZgA-Studie „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organspende 2010“ unter www.bzga.de