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230 außergewöhnliche Sportler geehrt

Fulda. „Sport ist eine Tätigkeitsform des Glücks“, mit diesen Worten des Philosophen Hermann Lübbe begrüßte Oberbürgermeister Gerhard Möller die Anwesenden bei der diesjährigen Sportlerehrung im Großen Saal der Orangerie. Ein Stück dieses Glücks konnte an diesem Abend festgehalten werden. Denn insgesamt wurden 230 Sportlerinnen und Sportler aus 20 Vereinen der Stadt, die sich in den Jahren 2010 und 2011 in 22 verschiedenen Sportarten durch außergewöhnliche Leistungen in Meisterschaften hervorgetan haben, geehrt. Zusammen mit den Ehrengästen – den Fußballerinnen Nia Künzer und Silke Rottenberg – gratulierten der Oberbürgermeister, Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel und Lothar Plappert als Vorsitzender des Sportverbands der Stadt und überreichten die Auszeichnungen in Form eines Fulda-Rucksacks.

Dajek-Knittel-Nachwuchs-Preis und Sportler des Jahres

Während Hans-Dieter Alt als Moderator auf sympathische Weise durch das Programm führte, wurden erst die Indoor-, dann die Outdoor- und schließlich die Wassersportler als größte Gruppe geehrt. Dabei waren neben den unterschiedlichsten Sportarten auch alle Altersklassen vertreten, denn so Alt: „Sport verbindet die Generationen“. Umrahmt wurde das Programm von einer mitreißenden Tanzdarbietung des TSC Fulda, einem besonderen Showtanz der Jugendkulturfabrik und mehreren schönen musikalischen Einlagen der Big Band der Rabanus-Maurus-Schule. Gewürdigt wurde außerdem das Engagement von 40 ehrenamtlich Tätigen mit der Verleihung der Ehrenmedaillen der Stadt Fulda. In diesem Jahr wurde auch der Dajek-Knittel-Nachwuchs-förderpreis, der seit 1995 jährlich an besonders erfolgreiche und qualifizierte Nachwuchssportler des Kanu-Clubs Fulda e.V. vergeben wird, im Rahmen der Sportlerehrung verliehen. Diesen Preis erhielt Jil-Sophie Eckert für ihre überragenden Leistungen im Classic wie auch im Sprint in dieser Saison. Ein weiteres Highlight war die Ehrung von Lars Walter und Johannes Baumann, die Kanu-Weltmeister geworden sind, als Sportler des Jahres.

„Frauenfußball ist schon weit gekommen“

Einen Einblick in den Frauenfußball und interessante Einschätzungen von Experten zu dieser Sportart bekamen die Zuschauer bei einem Interview, das Hans-Dieter Alt mit Silke Rottenberg und Nia Künzer führte. „Torhüter sind eine besondere Spezie, denn sie haben eine große Verantwortung und müssen daher einiges aushalten, aber auch mal austeilen können“, erklärte Rottenberg, die 2003 und 2007 den Weltmeistertitel miterrang sowie Welttorhüterin des Jahres 2003 war. Als Torwarttrainerin für den Juniorinnen-Bereich des DFB räumt sie ein, dass sich leider nicht viele Mädchen diese Position zutrauen. Die in Botswana geborene Nia Künzer, deren Vorname in der dortigen Landessprache „Ich will“ bedeutet, berichtete von der „einge-schworenen Gemeinschaft“ und ihrem Golden Goal im WM-Finale 2003: „Beim Finale hat einfach alles gestimmt und Kopfball war sowieso immer schon mein Ding.“

Sie fühlt sich der Integrations-aufgabe durch den Sport besonders verpflichtet und arbeitet daher unter anderem als Referentin für Sport und Integration beim Hessischen Ministerium des Innern und für Sport. Außerdem ist sie regelmäßig als Frauenfußball-Expertin in der ARD tätig. Im Rückblick auf die Frauenfußball-WM in diesem Jahr in Deutschland sagte Künzer, dass drei Wochen lang ein toller Fußball gespielt worden sei und viele Menschen für den Sport begeistert werden konnten. Leider habe sich ihrer Einschätzung nach die Mannschaft beim Spielaufbau schwer getan. „Bei einer Weltmeisterschaft muss alles ineinander passen, im Jahr 2003 war das so, dieses Jahr leider nicht“, so Künzer. Insgesamt sei der Frauenfußball nach Aussage Rottenbergs aber schon weit gekommen und stehe auch in finanzieller Hinsicht im Vergleich zu anderen Sportarten wie zum Beispiel Schwimmen gut da. Beide Fußballerinnen betonten aber, dass das Wichtigste am Sport nicht das Geld, sondern der Spaß daran sei. (cp)

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