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Delegation aus Ecuador besuchte Fuldaer Caritas-Werkstätten

Fulda. Zu einem Informationsbesuch kam zum Jahreswechsel eine kleine Delegation aus Ecuador in die Caritas-Werkstätten: Trotz Betriebsurlaubs zwischen den Jahren wurden Gabriela Gavilanes Direktorin für Kommunikation der Fundacion General Ecuatoriana und Johannes Ritz M.A¸ MIB Director of Marketing und Prof. der Universidad International de Ecuador, von Ressortleiter Behindertenhilfe Ernst-Paul Walter und Gesamtwerkstättenleiter Bernd Wystrach für einen Rundgang und ein Gespräch auf dem Werkstattgelände St.-Vinzenz-Straße empfangen. Die beiden Gäste aus Südamerika befanden sich zwar im Rahmen eines überwiegend privaten Aufenthaltes in Deutschland, nahmen aber gerne die Gelegenheit wahr, einen Einblick in die Strukturen der Behindertenhilfe in Deutschland zu erhalten.

Zwar habe Ecuador auch die UN-Konvention über die rechte behinderter Menschen ratifiziert, wie Grabriela Gavilanes berichtete, jedoch gäbe es in Ecuador bisher kein dem deutschen vergleichbares Sozialversicherungssystem, auch kein System der Eingliederungshilfe. Teilhabe an Arbeit, so Frau Gavilanes, solle vornehmlich in Betrieben des Allgemeinen Arbeitsmarktes erfolgen. Die Betriebe seien verpflichtet worden, mindestens vier Prozent  schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Menschen mit Behinderungen die dazu nicht in der Lage seien, würden in kleinen Werkstattbetrieben betreut, die aber nicht über öffentliche Geldmittel refinanziert wären. Diese Einrichtungen seien daher auf private Initiativen, auf Spenden und Zuflüsse aus dem Produktionsergebnis angewiesen.

Bernd Wystrach erläuterte das deutsche System der Sicherung von Teilhabe am Arbeitsleben, das von den interessierten Gästen als hilfreich und auch als vorbildlich kommentiert wurde. In Ecuador bleibe bisher vieles privaten Initiativen überlassen, allerdings habe man seit drei Jahren einen bedeutenden politischen Protagonisten, der sich um die Belange der Menschen mit Behinderungen kümmere: Dem Vizepräsidenten der Republik Ecuador, Senior Lenin Boltaire Moreno Garce´s, der seit einem Unfall selbst auf einen Rollstuhl angewiesen sei, lägen die Menschen mit Behinderungen und ihre Belange persönlich sehr am Herzen. Er sei auch starker Befürworter der UN-Behindertenrechtskonvention und ihrer Umsetzung. Die Verbindung zwischen der Behindertenhilfe Fulda und der Behindertenhilfe Ecuador soll aufrechterhalten, der Austausch fortgesetzt werden. (cif)

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