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Vom Birkhuhn zur Blindschleiche – FDP wandert in der Rhön

Fulda/Wasserkuppe. Kaum ist die Dachmarke Rhön beschlossene Sache, machte sich die FDP im Kreis Fulda auf, um bei einer Informationswanderung rund um Wasserkuppe und Schafstein Details zur Historie des Biosphärenreservat Rhöns und die heutige Akzeptanz der Region als Natur-, Wander- und „Gourmet“-Zentrum zur erfahren.

Unter Leitung des ehemaligen Leiters des Biosphärenreservats, Heinrich Hess, und unter Teilnahme des liberalen Landtagsabgeordneten Jürgen Lenders aus Fulda, erfuhren die Teilnehmer von den Naturschutz-Rangern auf der Wasserkuppe von deren vielfältigen Aufgaben und Aktivitäten rund um die Vermittlung der Bedeutung dieser einmaligen Landschaft bei Kindergärten, Schulkassen, Vereinen und den vielen Besuchern der Wasserkuppe.

Wichtigstes Element dieser Bemühungen soll die Nachhaltigkeit sein. Die Beibehaltung und Pflege der Kulturlandschaft soll so gestaltet werden, dass auch die nachkommenden Generationen noch die gleiche Chance auf Nutzung dieser Naturschätze haben. Hierbei erfuhren die liberalen Besucher allerdings, dass das lebendige Aushängeschild der Rhön, das Birkhuhn, kaum noch existiert. Nur noch ganz wenige Exemplare dieser Tiergattung leben in der (bayerischen) Rhön. Allerdings machen es die „Offenen Fernen“ der Rhön auch den natürlichen Feinden, Greifvögel und Füchsen, leicht, diesen „Leckerbissen“ zu erbeuten. Dafür „stolperten“ die Wanderer nur wenige Minuten nach ihrem Ausflug zum Schafstein über die erste Blindschleiche.

Ein Tier, dass gerade Städter und Kinder, kaum noch zu Gesicht bekommen, wenn sie nicht mit offenen Augen durch die Natur laufen. Überrascht zeigte sich die Gruppe, dass unter dem Schafstein noch ein dicker Eispanzer unter den Geröllschichten liegt. Den Abschluss ihrer Informationsreise bildete der Besuch der Schäferei Weckbach und damit der Heimstätte des „neuen Aushängeschildes“, des Schafes „Rhönhilde“.

Schäfer Weckbach erläuterte die Bedeutung der „natürlichen Rasenmäher“ Schafe und Ziegen an den steilen Hängen der Rhönberge, mit deren Hilfe die Verbuschung der Landschaft Einhalt geboten werden kann und die damit zum Erhalt der Kulturlandschaft beitragen, so wie wir sie heute von der Rhön kennen. Denn Kulturlandschaft heißt auch, vom Menschen nach seinen Bedürfnissen, Energiegewinnung und Weide- und Siedlungsfläche, gestaltete Fläche.

Denn vor einigen Jahrhunderten gab es hier das sagenhafte Land Buchonia, ein fast undurchdringlicher Buchenwald. Deren Abholzung zur Gewinnung von Holzkohle für die Eisenschmelze und der zunehmende Bedarf an Fläche für Weide- und Siedlungsbau, schuf die „Offenen Fernen“, die heute das Bild der Rhön prägen. Der nicht unerhebliche Nebeneffekt der Schafhaltung bedeutet gleichzeitig eine lukullische Bereicherung der Speiseteller der Region: Lammfleisch und –wurst in vielen schmackhaften Variationen, an denen sich auch die Liberalen labten. Die Kinder hielten es da eher mit Streicheleinheiten für Rhönhilde und ihre vielen „Kolleginnen“ auf der Schäferei.

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