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Kanu: Wasserstand und Baum-Hindernisse bereiten Kopfzerbrechen

Fulda. Für die Skispringer ist es der berühmte Holmenkollen in Oslo, für die Biathleten sind es die Arenen in Ruhpolding und Oberhof, das Kanu-Mekka der Wildwasserkanuten im Frühjahr ist die Kanu-Hochburg Fulda. Bereits zum 43. Mal werden ab Samstag die Fulda-Kanu-Rennen in der Domstadt Fulda ausgetragen. Es begann 1967 als kleiner Testwettkampf – mittlerweile zählen die Fulda-Kanu-Rennen zum größten Wettkampf in der Bundesrepublik mit 40 gemeldeten Vereinen und knapp 300 Sportlern. Neben Topsportlern aus den Niederlanden, der Schweiz und Luxemburg ist wieder die Creme de la Creme der nationalen Kanu-Elite am Start, um im ersten Kräftemessen der Saison die Form zu testen.
Unter der Leitung von Dr. Norbert Gescher, Elke Piaskowski und Helga Reith, sowie dem Wettkampfleiter Harald Piaskowski hat das Organisationsteam des Kanu-Club Fulda wieder Schwerstarbeit geleistet, um das Programm  reibungslos über die Bühne bringen zu können. Alles ist bis in kleinste Detail geplant, eine große Hilfe für die Organisatoren ist die jahrelange Erfahrung der 70 Helfer aus eigenen Reihen.

Zur Zeit bereitet lediglich der Wasserstand Kopfzerbrechen: Wie im vergangen Jahr werde es wieder eng, die nötige Hand breit Wasser unterm Kiel zu haben, damit die teuren Wettkampfboote nicht unnötig beschädigt werden, so Wettkampfleiter Harald Piaskowski. Aus diesem Grund steht am Freitag noch ein Arbeitseinsatz auf dem „Wasserspielplatz“ Kohlhäuser Brücke an, um dort mit Bohlen und Abweiser für die nötige Wassermenge zu sorgen. Zudem hat man die Zusage für Zuschusswasser durch die Familie Schupp, die oberhalb der Strecke ein Stauwehr zur Stromerzeugung betreibt.

Der Zeitplan für die Wettkämpfe sieht folgendermaßen aus: Am Samstag finden ab 12.30 Uhr die Sprintrennen an der Kohlhäuser Brücke / Johannesberg statt. Sonntag beginnen die Classicrennen zwischen Eichenzell und Ziegel um 10.00 Uhr. In diesem Jahr hat das Fuldaer Traditionsrennen eine Aufwertung bekommen: Neben den Hessenmeisterschaften zählen die Wettkämpfe erstmals als Ranglistenrennen des Deutschen-Kanu-Verbandes und sind somit direkt Grundlage für die Qualifikationswettkämpfe zu den diesjährigen Weltmeisterschaften im französischen La Plagne und am vergangenen Sonntag bekam der KCF die Nachricht, dass die Fulda auch wieder zur Ermittlung der Weltrangliste herangezogen wird. Auf spannende und dramatische Wettkämpfe darf man also gespannt sein.

Unter besondere Beobachtung stehen natürlich die Sportler des ausrichtenden KCF, möchten diese doch ihren Heimvorteil nutzen und wenn möglich wieder ganz vorne mitmischen. Johannes Baumann und Lars Walter, die Überflieger der vergangenen Saison, wollen beim Auftaktrennen zeigen, dass auch in diesem Jahr kein Weg an Ihnen vorbeiführt. Ihr Saisonziel ist die Verteidigung ihres WM-Titels im Canadier Zweier im französischen La Plagne.

Weitere heiße Eisen im Feuer sind das Jugend-Team des KCF. Mit Joshua Piaskowski, Aaron Reith und Jan Bauer stehen gleich drei Sportler bereit, die ganz oben mitfahren können, so die einhellige Meinung der Trainer.  „Was die Jugendlichen zu diesem Zeitpunkt schon für Zeiten fahren, ist enorm. Da muss ich mich ganz schön anstrengen um mitzuhalten.“, bescheinigt der Weltmeister und Jugendtrainer Johannes Baumann den dreien eine gute Frühform. Der Konkurrenzkampf innerhalb des Teams treibe die drei zu Höchstleistungen selbst im Training an. Ob sie auch der nationalen Konkurrenz dem Sponsor getreu „Auf und Davon“ fahren, bleibt abzuwarten. Erfolgsgarant bei den weiblichen Jugendlichen ist Jil-Sophie Eckert. Die 15-jährige Lüneburgerin, die für die Osthessen an den Start geht, gehört klar zu den Top-Favoriten im Einer-Kajak.

Mindestens eine Top-Drei Platzierung bei den Deutschen Meisterschaften nennt Joshua Piaskowski als Saisonziel. Für das Heimrennen möchte er den Hessenmeistertitel auf der Classicdistanz gewinnen. „Ich habe den Winter über sehr gut und konsequent trainiert. Auf der langen Strecke bin ich zur Zeit sehr fit. Im Sprint hänge ich momentan noch ein bisschen hinterher. Hier schätze ich meinen Vereinskollegen Jan Bauer und Aaron Reith momentan noch stärker ein.“, so Piaskowski zu seiner Form und den Trainingsverlauf. Die erfolgsverwöhnten Fuldaer müssen jedoch auf die Leistung und die fest eingeplanten Hessenmeistertitel von Julius Stark verzichten: Er steckt momentan im Abiturstress und musste diesbezüglich das Training zurück stellen. Er wird erst später in die Saison einsteigen.

Wettkampfleiter Harald Piaskowski ist jedoch zuversichtlich, dass die restlichen Sportler den Erwartungen gerecht werden. Bis zum Wochenende erhofft er sich noch den ein oder anderen Regenschauer, damit der Wasserstand steigt und die Wettkämpfe auf den geplanten Strecken durchgeführt werden können. „Wenn alle Stricke reißen, müssen wir jedoch auf unsere Ersatzstrecken ausweichen.“, so Piaskowski. Wertvoll sei die volle Unterstützung der Behörden bei der Stadt und beim Landkreis, die dem KCF immer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Für die nötige Sicherheit bei den Wettkämpfen sorgen über 50 Helfer von DRK Eichenzell und DLRG Fulda. (Text: David Piaskowski/Foto: Dr. Michael Fladung)

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