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Neue Ausstellung im Büdinger Heuson-Museum

Büdingen. Vor 300 Jahren, am 29. März 1712, erließ Graf Ernst Casimir zu Ysenburg unter der programmatischen Titelzeile „Privilegia und Freyheiten“ eine Einladung an alle, „welche sich in der Stadt und Vor-Stadt Büdingen häuslich niederlassen und bauen wollen“. Das im Druck weit verbreitete „Toleranzpatent“ begründete den Ruf der Büdinger Grafschaft als einer „Freistatt des Glaubens“. Es bildet, zusammen mit seinem heute noch sichtbaren Ergebnis, dem Bau der Büdinger Vorstadt, den Anlass für das Gedenken in diesem Jahr. Darauf bezieht sich die aktuelle Ausstellung in der Markt- und Kaufhalle im Büdinger Heuson-Museum.
Gezeigt werden seltene Pläne der historischen Stadt Büdingen aus dem 18. Jahrhundert und Dokumente zum Toleranzpatent und seinen Auswirkungen. Weiterhin zu sehen sind wertvolle Schreinerarbeiten von Abraham Roentgen, die dankenswerter Weise vom Roentgen-Museum in Neuwied zur Verfügung gestellt wurden. Abraham Roentgen ist der Vater von David Roentgen, dem berühmten Kunstschreiner, der für zahlreiche Fürsten- und Königshäuser Europas Möbel gefertigt hat. Insgesamt bietet die Ausstellung ein facettenreiches Bild zu Voraussetzungen, Realisierung und Folgen des Toleranzpatents aus einer Zeit, die stark von unterschiedlichen religiösen Auffassungen geprägt war. Die Ausstellung verschafft zudem einen Überblick über verschiedene Berufe aus der Epoche des Merkantilismus, wie z.B. Perückenmacher und Strumpfwirker, die zum Aufbau von Manufakturen führen sollten – letztendlich aber, wie so viele Versuche der Ysenburger auf wirtschaftlichem Gebiet, scheiterten.

Eine 24seitige Broschüre in DIN A4 bietet reichhaltiges Hintergrundwissen und ist im Museum und bei der Tourist-Information für 3,00 € zu erwerben. Öffnungszeiten des Heuson-Museums sind: Dienstag und Donnerstag von 10-12 Uhr, Dienstag bis Freitag von 14-17 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 14-18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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