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Zahl des Monats Mai 2012: 2920 Besucher/innen von Veranstaltungen der Selbsthilfe

Fulda. Die siebte „Zahl des Monats“ der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Stadt und Landkreis Fulda wurde am 29. Mai 2012 von Vertretern der Selbsthilfe und von der Leiterin des Selbsthilfebüros Osthessen vorgestellt und mit Leben gefüllt. Die Veranstaltung war Teil einer Liga-Kampagne, mit der die sechs Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in der Öffentlichkeit ihre Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Landkreis Fulda deutlich gemacht haben. Otto Gemming (Selbsthilfe Niere), Karl Joseph Leitsch (Tinnitus-Selbsthilfegruppe) und Friedrich Diesterweg (Guttempler-Gemeinschaft) schilderten konkret und anschaulich die Ziele und Arbeitsweisen ihrer Selbsthilfegruppen. Information, Vorbeugung und Hilfestellung – darum geht es bei den Veranstaltungen der Selbsthilfe, die sich nicht nur an Betroffene, sondern auch an Gesunde richten. Christine Kircher ging darauf ein, wie das Selbsthilfebüro Osthessen – eine Einrichtung des PARITÄTISCHEN Hessen in Fulda – die Gruppen unterstützt.

„Nur Du allein schaffst es, aber allein schaffst  Du es nicht!“ Mit diesem Satz traf Friedrich Diesterweg den Kern der Botschaft der Guttempler-Selbsthilfegruppen: Sie bieten Unterstützung für den schwierigen Weg aus der Suchtabhängigkeit, der jedem Betroffenen viel Kraft und Durchhaltevermögen abverlangt. Die Selbsthilfegruppen der Guttempler informieren Betroffene und Angehörige über Wege aus der Sucht und wenden sich in speziellen Veranstaltungen auch an Patienten in Kliniken, die lernen müssen, nach der Entwöhnungsbehandlung im Alltag zurecht zu kommen und ein Leben in Abstinenz durchzuhalten. Die Angebote der Guttempler gehen über die Selbsthilfe hinaus: So betreiben die Guttempler im Landkreis Fulda eigene Suchtkliniken für Frauen (Fachklinik Mackenzell) und Männer (Fachklinik Mahlertshof).

Otto Gemming stellte die vielfältigen Aktivitäten der „Selbsthilfe Niere“ vor, die einen starken Schwerpunkt auf die Vorsorge, Nachsorge und medizinische Hilfestellung legt. Dazu gehört neben den Themen Ernährung, Hilfestellung bei Dialysefragen und sozialen Aspekten u.a. auch das große Thema „Organspende“ – eine Überlebensfrage für schwer Nierenkranke. „Sag ja zum Leben, sag ja zur Organspende“ – unter diesem Motto hat die „Selbsthilfe Niere“ im laufenden Jahr bereits 17 Informationsveranstaltungen an Schulen durchgeführt und damit ca. 1.700 ältere Schülerinnen und Schüler erreicht. Viele von ihnen setzen sich laut Gemming durchaus intensiv mit dem Thema „Organspende“ auseinander und sind auch bereits ab 16 Jahren dazu berechtigt, ihre Bereitschaft dafür zu erklären, dass z.B. im Falle eines tödlichen Unfalls ihre Organe für die Rettung Schwerkranker verwendet werden können.

Wer von einem dauernden störenden Ton im Ohr betroffen ist, dem kann auf unterschiedliche Weise das Leben erleichtert werden, erläuterte Karl Joseph Leitsch von der Tinnitus-Selbsthilfegruppe. Diese wendet sich mit Gruppengesprächen und mit speziellen Informationsveranstaltungen in erster Linie an Betroffene und informiert über die unterschiedlichen Ursachen des oft quälenden Ohrgeräuschs. Daraus ergeben sich die Ansatzpunkte für die Therapie – seien es Übungen zur Entspannung und Achtsamkeit, seien es orthopädische Maßnahmen bei Verspannungen im Nackenbereich oder auch Zahnbehandlungen, um bestehende Probleme im Kieferbereich zu lösen. Leitsch betonte, das persönliche Gespräch mit Betroffenen stehe im Vordergrund.

Welche Unterstützungen das Selbsthilfebüro Osthessen den Selbsthilfegruppen für Veranstaltungen und darüber hinaus geben kann,  führte Christine Kircher aus. Am Anfang stehe die Hilfe bei der Gründungsveranstaltung: Das Selbsthilfebüro hilft bei der Öffentlichkeitsarbeit und führt Betroffene zusammen. Frau Kircher gibt Starthilfe bei den Gruppengesprächen und fungiert als Schaltstelle, wenn Besucher von Veranstaltungen der Selbsthilfegruppen bei ihr nach den Terminen der Gruppentreffen fragen. Gruppengespräche und kleine Vortragsveranstaltungen können kostenlos im Veranstaltungsraum des Selbsthilfebüros durchgeführt werden. Frau Kircher sorgt für eine Vernetzung der Selbsthilfegruppen in ganz Osthessen und versorgt diese mit wichtigen Informationen z.B. von Krankenkassen. Sie hilft den Gruppen, sich bekannt zu machen, indem sie gemeinsam mit einem Vorbereitungskreis den jährlichen Selbsthilfetag in Fulda organisiert, der dieses Jahr am 25. August auf dem Universitätsplatz stattfinden wird.

Zum Foto v.l.n.r.: Karl Joseph Leitsch (Tinnitus-Selbsthilfegruppe), Annelore Hermes (Liga-Sprecherin), Friedrich Diesterweg (Guttempler), Christine Kircher (Selbsthilfebüro Osthessen) und Otto Gemming (Selbsthilfe Niere).

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