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Kanu: Fuldaer erneut erfolgreichster Verein – Joshua Piaskowski sammelt viermal Gold und wird erfolgreichster Athlet der Wettkämpfe

Murau / Österreich (dp) Mit Superlativen lassen sich die Leistungen und Erfolge die die Sportler des Kanu-Club Fulda bei den Deutschen Meisterschaften zeigten, gar nicht mehr beschreiben. „Absolute Spitze, was wir hier erreicht haben – einfach nur grandios“, ist Meistermacher und Chef-Trainer nach dem Medaillenregen mächtig stolz auf seine Schützlinge und sieht trotz der Erfolge noch Potential nach oben: „Bei einigen Entscheidungen fehlte uns nicht nur das Glück, sondern es kam auch noch Pech dazu. Aber wir wollen uns nicht beschweren“, und spricht damit die weggeschwommene Medaille der Schülermannschaft an. Am letzten Wettkampftag bot Joshua Piaskowski eine Show der Superlative und sorgte unter anderem mit dafür, dass der KCF bereits zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren wurde zum erfolgreichsten Verein der Deutschen Meisterschaften gekürt wurde.

Und das obwohl dieser Titel im Voraus der Wettkämpfe in weiter Ferne zu sein schien:  Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Jil-Sophie Eckert musste auch ihre fest eingeplante Goldmedaille aus dem Medaillenspiegel gestrichen werden. Somit mussten andere die Kohlen aus dem Feuer holen und Joshua Piaskowski sprang in die Bresche. Er sorgte mit seinen vier Goldmedaillen dafür, dass sich der KCF dennoch mit sechs Goldmedaillen, zweimal Silber und sieben Mal Bronze den begehrten Titel sichern konnte. Damit avancierte er zum erfolgreichsten Sportler der Wettkämpfe.

Dabei hätte die Medaillenausbeute der Barockstädter noch viel höher ausfallen können: Aufgrund einer Bestimmung des Deutschen-Kanu-Verbandes beispielsweise werden die Wettkämpfe der Schüler B und C nicht offiziell als Deutsche Meisterschaft, sondern nur als Rahmenrennen gewertet, sodass einige Medaillen gar nicht in die Wertung mit einflossen. Ansonsten hätte der KCF die Wertung mit 13 Goldmedaillen, fünfmal Silber und achtmal Bronze noch deutlicher dominiert. Ob es jedoch förderlich ist, den jüngsten Teilnehmern den Titel als „Deutscher Meister“ streitig zu machen und sie stattdessen nur als „Erster Platz im Rahmenrennen bei den Deutschen Meisterschaften“ zu werten ist fraglich.

Darüber beklagen will sich der KCF jedoch nicht: „Für uns ist an sich die Titelbezeichnung egal, wir sehen die Schüler als Jahrgangsbeste an. Nur ist es natürlich für die Schüler selbst schade, dass sie sich rein theoretisch nicht offiziell als Deutsche Meister bezeichnen dürfen“, erklärt KCF-Sportwartin Helga Reith. An der Medaillenausbeute im Nachwuchsbereich lässt sich das Potential für die nächsten Jahre erkennen, wenn womöglich der ein oder andere Leistungsträger wegfällt. Der KCF sieht sich für die Zukunft gut gerüstet.

Der letzte Wettkampftag der Deutschen Meisterschaften am Samstag sollte zu einer Piaskowski-Show werden. Dabei hatte der Steinschüler ein Mammutprogramm vor sich: Insgesamt vier Rennen mit jeweils zwei Läufen standen für den Jugendfahrer an.

Im Kajak-Einer landete er auf der Sprintdistanz auf dem zweiten Rang – und sieht sich um seine Goldmedaille betrogen, genauso erging es Jonathan Gescher mit der Bronzemedaille, die für ihn in greifbarer Nähe war. „Nach dem ersten Lauf lag Joshua mit souveränen Vorsprung auf dem ersten Rang, Gescher auf drei.“ , erklärt Piaskowski die Situation. „Da es aber bei drei im Mittelfeld platzierten Sportlern Probleme mit der Zeitnahme gab, wurde der komplette Lauf wiederholt.“ Sehr zum Nachteil von Piaskowski und Gescher, die an ihre Zeiten nicht mehr rankamen.

„Wenn der erste Lauf regulär gewertet worden wäre, hätte ich auch dieses Rennen gewonnen und Jonathan wäre dritter gewesen. Das ist natürlich vor allem für ihn Schade, weil er so seine Einzelmedaille verpasst hat.“, so Piaskowski über die „geklaute“ Goldmedaille. Am Anede stand für ihn im Kajak-Einer auf der Sprintdistanz auf ein zweiter Rang zur buche, zudem sicherte er sich im Canadier-Einer die Bronzemedaille. In den Mannschaftswettkämpfen stand dann für die Jugendfahrer Joshua Piaskowski und Aaron Reith ein Doppelstart an: Zuerst starteten Sie zusammen mit dem Juniorenfahrer Julius Stark in der Junioren-Mannschaft und schlugen dort die haushohen Favoriten aus Düsseldorf. Dann blieben 10 Minuten Zeit um wieder hoch an den Start gebracht zu werden. Dort wartete Jonathan Gescher, mit dem Piaskowski und Reith sich noch den Titel in der

Jugendmannschaft sicherten – was die Goldmedaillen drei und vier für ihn bedeuteten und ihm mit insgesamt viermal Gold, einmal Silber und einmal Bronze den Titel als erfolgreichsten Sportler einbrachten.

Durch den Sieg im Sprint der Canadier-Zweier sicherten sich auch noch die letztjährigen Weltmeister Johannes Baumann und Lars Walter ihren erhofften Titel. Nachdem es auf der ungeliebten klassischen Distanz noch nicht ganz rund lief, zeigten sie im Sprint dass sie allmählich wieder in WM-Form kommen und siegten letztendlich souverän.

Zudem sicherte sich Janina Piaskowski ihre erste DM-Goldmedaille im Canadier-Einer der Damen. Zu Saisonbeginn fuhr sie im Training neben dem Kajak auch noch Canadier und zeigte gleich zu Beginn gute Ergebnisse. So stand es außer Frage, dass Sie auch bei der DM in beiden Bootsklassen an den Start ging. Aber dass es dann gleich zur Goldmedaille reicht, damit hatte die angehende Physiotherapeuting nicht gerechnet.

Für große Aufregung auf KCF-Seite sorgte Viktor Massini. Nach dem ersten Sprintlauf lag er auf dem undankbaren vierten Platz, nur um Zehntelsekunden hinter der Bronzemedaille. Sein Ziel für den zweiten Lauf war klar, die Medaille sollte her und Massini fuhr auf Angriff. Bis kurz vor dem Ziel sah es ganz danach aus, als sollte die Taktik aufgehen. Doch dann schocke Massini seine Vereinskollegen indem er auf der Ziellinie kenterte, von der Zeit her wäre es der Bronze-rang gewesen. Nun war die Frage: Ist Massini vor der Lichtschränke gekentert, dann hätte dies die Disqualifikation bedeutet. Bei einer Kenterung nach der Ziellinie wäre das Ergebnis regulär gewertet worden. Nach einigen bangen Minuten das Wartens dann das Ergebnis: Kenterung nach der Ziellinie und somit Bronze für Massini. Die Erleichterung stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Mit der Medaillenausbeute waren die KCF-Verantwortlichen mehr als zufrieden: „Auf fünf Goldmedaillen hatten wir gehofft –  sechs offizielle bzw. 13 inoffizielle sind es geworden, besser geht es nicht.“, so die einhellige Meinung der Trainer. Im nächsten Jahr richtet der KCF die Deutschen Meisterschaften auf der Muota in der Schweiz nahe Schwyz aus. Dies soll ein Event der Extraklasse werden – und die Vorbereitungen laufen schon. „Nach der DM ist vor der DM“, erklärt Organisationsleiter Harald Piaskowski. Und fügt hinzu: „Für dieses Event werden auch noch Sponsoren gesucht. Wer also einen der erfolgreichsten Fuldaer Vereine unterstützen möchte, ist herzlich willkommen.“

Die Saison ist indes für die Fuldaer Sportler noch lange nicht vorbei. Bereits am nächsten Wochenende stehen die Süddeutschen Meisterschaften in Engelberg (Schweiz) auf dem Programm. Diese Gelegenheit will Piaskowski auch nutzen, um die örtlichen Gegebenheiten im nächstjährigen DM-Austragungsort unter die Lupe zu nehmen.

Alle Ergebnisse unter: www.kanu-wildwasser.de / Service / Ergebnisse 2012

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