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Gesundheitsamt ruft auf: Achtsam sein bei Zecken-Gefahr

Vogelsbergkreis. Auf Grund sehr vieler Anfragen zum Thema Zecken, FSME und Borreliose sowie zur „Zecken-Impfung“ gibt der stellvertretenden Leiter des Kreis-Gesundheitsamtes, Dr. Henrik Reygers, erneut Informationen zu diesem in jedem Frühjahr auftretenden Thema.

Leider, so Dr. Reygesrs, habe sich der Begriff „Zecken-Impfung“ eingebürgert, obwohl die bestehende Impfung gegen die Viruserkrankung FSME nicht gegen Zecken, sondern eben nur gegen das Virus hilft. Gegen die Borreliose, die auch durch Zecken übertragen wird, gibt es keine Impfung.

Als Risikofaktoren für einen Zeckenbiss erwiesen sich unter anderem das Vorhandensein von Zecken an Haustieren, Tätigkeiten im Garten sowie das Verlassen von festen Wegen bei Spaziergängen. Maßnahmen zur Vorbeugung von Zeckenstichen sind das Tragen von langer heller Kleidung, die Verwendung von Zeckenschutzmitteln und das Absuchen des Körpers nach Zecken. Auch Besitzer eines Gartens sollten sein Verhalten insgesamt überdenken und auch auf Zecken achten.

Die bakterielle Lyme-Borreliose ist mit geschätzten mehreren zehntausend Fällen im Jahr die häufigste, durch Zecken übertragene Krankheit in unseren Klimazonen. Zecken lassen sich nicht von Bäumen oder Sträuchern fallen, sondern sie sitzen an der Spitze von Gräsern oder anderen Pflanzen und werden vom Wirt abgestreift. Dies geschieht in der Regel von März bis Oktober mit einem Gipfel im Juni und im Juli. Bis zu vier Wochen nach der Infektion kommt es häufig zu einer ringförmigen, nach außen fortschreitenden Rötung der Haut rund um die Einstichstelle. Unbehandelt kann die Infektion Nervenlähmungen, Gelenkbeschwerden, Herzmuskelentzündungen und andere Erscheinungen verursachen. Einen Impfstoff gibt es gegenwärtig noch nicht. Die Borreliose kann in allen Altersgruppen vorkommen. Laut einer Studie war jedoch das Risiko für ältere Menschen deutlich höher.

Das Gesundheitsamt empfiehlt daher, nach Gartenarbeiten im Sommer den Körper auf Zecken zu untersuchen. Die Zecken sollten im Ganzen entfernt werden. Hierzu sollten u.a. Pinzetten benutzt werden. Nicht genutzt werden sollten Nagellackentferner oder Öl. Denn hierbei besteht die Gefahr, das die Zecken in ihrem Todeskampf erbrechen und so es zu einer vermehrten Infektion mit Borrelien kommt. Weiterhin sollte der Einstichbereich noch für längere Zeit beobachtet werden, ob sich eine Rötung, die nach außen fortschreitet, bildet.

Bei FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis) handelt es sich um eine durch Zecken auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. Diese fieberhafte Erkrankung kann unter Beteiligung der Hirnhäute (Hirnhautentzündung/Meningitis) einhergehen. Gegen FSME kann man sich durch eine Impfung schützen. Der Vogelsbergkreis jedoch ist gemäß den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes kein FSME-Risikogebiet. Daher wird zum jetzigen Zeitpunkt durch das Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises auch keine Impfempfehlung ausgesprochen. Anders verhält es sich bei Reisen in deutsche FSME-Gebiete (besonders Schwarzwald und Bayerischer Wald).

Weitere Informationen zu dem Thema Zecken, Borreliose und FSME erhalten Sie durch Ihr Gesundheitsamt oder im Internet sind weitere Informationen unter www.zecken.de, www.dgk.de oder www.rki.de. Hier bitte ‚Infektionskrankheiten A – Z‘ anklicken.

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