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Mareike Krenzer hat als Sportschützin eine ruhige Hand – 21-jährige Tannerin geht mit Luftgewehr auf Punktejagd

Fulda/Tann. „Beim Schießen finde ich Ruhe und kann wunderbar abschalten!“ Für Mareike Krenzer bedeutet der Griff zum Luftgewehr Entspannung pur. Dabei geht bei der olympischen Schießsportart ohne höchste Konzentration und einen ruhigen Atem überthaupt nichts. „Auf gute Augen kommt es gar nicht so genau an, ich trage selbst eine Brille“, lacht die Mitarbeiterin im Fachdienst Jugend, Familie, Sport, Ehrenamt der Kreisverwaltung.

Aus einer Entfernung von zehn Metern muss die Schützin des Schützenvereins Nüsterrasen eine Schießscheibe treffen, deren Mitte, die „10“, einen Durchmesser von gerade mal 0,5 Millimeter hat.. Die maximale Ausbeute bei einem Wettkampf beträgt 400 Ringe. Im vergangenen Jahr konnte die 21-Jährige ihre persönliche Bestleistung mit 378 Ringen aufstellen.

Zurzeit ist die Tannerin für die zweite Mannschaft in der Kreisklasse im Einsatz. Zwischen September und März nimmt sie mit ihren drei Mannschaftskameraden an der Meisterschaft in der Region Altkreis Hünfeld bis nach Bad Hersfeld teil. Dabei hat jeder Sportler pro Wettkampf 40 Schuss. Das bedeutet 400 Mal volle Konzentration. „Beim Training versuche ich, ganz bewusst Kleinigkeiten und Details zu verbessern“, erklärt Mareike Krenzer. Da werde etwa am Stand oder am Abzug gefeilt – Puzzleteile, die dazu beitragen sollen, die Gesamtleistung zu optimieren. „380 Ringe in einem Wettkampf sind mein Ziel“, nennt sie ihre persönliche Vorgabe.

In den Schießsport ist die junge Frau „quasi reingewachsen“, das habe sich automatisch so ergeben. Ihre Eltern hätten sie als Kind schon immer mit in den Schützenverein genommen, und mit zwölf Jahren durfte die Tannerin dann erstmals selbst zum Luftgewehr greifen. Aus Sicherheitsgründen dürfen die Nachwuchsschützen zunächst nur unter Aufsicht der Jugendtrainer oder der Eltern schießen, erst ab dem Erreichen der Volljährigkeit können sie ihren Sport in Eigenregie ausüben. Der Besitz eines Luftgewehrs sei erlaubnisfrei, ein Waffenschein werde nicht benötigt, erklärt Mareike Krenzer.

Neben der reinen sportlichen Ertüchtigung liebt sie besonders das Miteinander in ihrem Verein. „Die Schützen sind wie eine große Familie“, schwärmt die 21-Jährige. Höhepunkt im Jahr sei das traditionelle Schützenfest, ansonsten bestehe die Möglichkeit, im Schützenhaus Geburtstage zu feiern, ebenso treffe man sich hier zum gemeinsamen Essen oder übernehme Dienste zwecks Bewirtung.

Generell sehe es derzeit beim Nachwuchs im Schießsport nicht besonders rosig aus. Der Hauptgrund dafür ist plausibel: „Mit zwölf, wenn man erstmals schießen darf, haben sich die meisten Jugendlichen schon ein anderes Hobby gesucht“, so Krenzer. Glücklicherweise sehe die Situation im Schützenverein Nüsterrasen noch ganz positiv aus.

In ihrer Freizeit greift die Mitarbeiterin der Kreisverwaltung nicht nur gerne zum Luftgewehr, sondern auch zu einem guten Buch. Außerdem ist sie leidenschaftliche Kirmes-Gängerin. In den vergangenen Jahren habe sie hier regelmäßig mitgetanzt. Ab September heißt es für Mareike Krenzer wieder, den Atem zu kontrollieren und sich perfekt zu konzentrieren: Dann startet sie in eine neue Saison. Als Frau will sie natürlich nur eins: möglichst viele Ringe.

 

 

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