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Melanie Hojer und Uwe Nebenführ waren als Judokämpfer erfolgreich

Fulda. Auf der Matte haben sie schon gegeneinander gekämpft. Aber nur zu Trainingszwecken, wobei die Frage nach dem Sieger geschlechtsbedingt und wegen der unterschiedlichen Gewichtsklassen außen vor bleiben soll. Melanie Hojer und Uwe Nebenführ sind Judokars im Ruhestand. Bis vor einigen Jahren waren sie beim Judoclub Petersberg aktiv – und sportlich sehr erfolgreich (bis hin zu zahlreichen Meistertiteln und Einsätzen in der zweiten Bundesliga).

Foto: LeupoldEine weitere Gemeinsamkeit gibt es im beruflichen Bereich. Beide sind Mitarbeiter der Kreisverwaltung in Fulda, wenn auch an räumlich getrennten Standorten. Der Schreibtisch von Melanie Hojer steht im Kreisjobcenter, dem früheren Amt für Arbeit und Soziales, in der Robert-Kircher-Straße. Dort ist die Diplom-Verwaltungswirtin, die zunächst von der Stadt Fulda in die damals neu gegründete Behörde abgeordnet war, seit 2005 als Leistungssachbearbeiterin tätig. Hingegen befindet sich der Arbeitsplatz von Uwe Nebenführ im Kreishaus in der Wörthstraße, wo der Verwaltungsfachwirt als Sachbearbeiter bei der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises beschäftigt, aber häufig im Außendienst unterwegs ist.

Die 35-jährige Petersbergerin kam mit elf Jahren zum Judo und hat diesen Sport bis 2004 ausgeübt, als sie eine Verletzung und berufliche Gründen zum Aufhören zwangen. Obwohl die zweifache Mutter seither nicht mehr auf der Matte gestanden ist, sieht sie sich gelegentlich Wettkämpfe vorzugsweise an ihrer alten Wirkungsstätte sowie bei den „leider viel zu seltenen“ Fernsehübertragungen an und hegt leise Hoffnungen, dass die beiden Kinder irgendwann in ihre Fußstapfen treten. Judo habe sie stets als Herausforderung gesehen, an die eigenen Grenzen zu gehen. Auch faszinierten sie die Vielfältigkeit und das Herkunftsland dieser Sportart. So ist es kein Wunder, dass zu ihren ferneren Reisezielen auch Japan zählt.

Fast dreißig Jahre hat der in Künzell beheimatete Uwe Nebenführ leistungsmäßig Judo betrieben. Der 46-jährige beendete seine Karriere, als sich die sportliche Schwächung der Petersberger Männermannschaft immer mehr abzuzeichnen begann. Den Verein wollte er aber nie wechseln, obwohl er Angebote aus der Ersten Bundesliga hatte. Als besonders positiv bleiben ihm der Teamgeist sowie die überregionalen Wettkämpfe und Kadertrainings in Erinnerung. Weniger schöne Erlebnisse verbindet er mit dem regelmäßige Abtrainieren bis zu seinem damaligen Kampfgewicht  („einmal musste ich sogar über sechs Kilo herunterhungern“). Der verheiratete Familienvater hält sich heute durch regelmäßiges Krafttraining und Badminton fit.

Im Rückblick stellen die beiden Mitarbeiter der Kreisverwaltung übereinstimmend fest, dass zu einer Zeit aktiv gewesen seien, als der Judosport in der Region eine Hochphase erlebt habe. Heute halte der Zulauf in den Schülerklassen zwar an – „Judo ist die mitgliederstärkste Kampfsportart“ -, immer weniger Jugendliche aber blieben dabei, so dass die besten Mannschaften inzwischen nur noch fünftklassig kämpften. Nachteilig wirke sich auch das geringe mediale Interesse trotz des enormen Trainingsaufwands aus. Uns wie lautetet das persönliches Fazit angesichts der vielen Medaillen im Erinnerungsschrank? Es gebe ein tiefes Gefühl der Befriedigung, wenn man es geschafft habe, auf der Matte seine Leistung abzurufen.

 

 

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