Logo

Gibt es eine Zukunft des Wanderns?

Fulda. Mit der Zukunft des Wanderns und der Wander-bewegung beschäftigte sich der Zukunftskongress Wandern im Rahmen des 108. Deutschen Wandertages im Hotel „Esperanto“ in Fulda; eine Premiere an einem Deutschen Wandertag. Die Bandbreite der Themen war groß und beinhaltete sowohl Gesundheit und Regionalität als auch Natur- und Umweltschutz, demographischer Wandel sowie Jugend und Familie.

Fotos (23): Max Colin Heydenreich

080628_Versammlung_005.jpg 080628_Versammlung_002.jpg 080628_Versammlung_004.jpg

080628_Versammlung_017.jpg 080628_Versammlung_008.jpg 080628_Versammlung_023.jpg

Vor allem der demographische Wandel präge das Bild der Wanderbewegung, erläuterte Richard Meyer, Präsident Deutscher Tourismusverband. Dem stehe die touristische Wertschätzung des Wanderns positiv gegenüber. Dr. Hubert Beier, Vorsitzender des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön, konnte dies auf das Biosphären-reservat Rhön in seinem Grußwort konkretisieren. Er lobte die enge Zusammenarbeit zwischen Rhönklub als hiesigen Wanderverein und Biosphärenreservat. Dem konnte sich Rhönklub-Präsidentin Regina Rinke nur anschließen: Die Zukunft gelte es, in den Blick zu bringen. Und Deutschland sei ein attraktives Wanderland, unterstützte Moderator Dr. Wilfried Bommert vom WDR.

080628_Versammlung_001.jpg 080628_Versammlung_006.jpg 080628_Versammlung_003.jpg

080628_Versammlung_007.jpg 080628_Versammlung_018.jpg 080628_Versammlung_009.jpg

Das erste Referat von Hubert Weinzierl, Präsident Deutscher Naturschutzring, beschäftigte sich mit dem Thema „Wandern und Naturschutz – Beitrag für einen nach-haltigen Lebensstil“. Er forderte eine Stärkung der biologischen Vielfalt, was für die Wandervereine unter anderem bedeute, Rücksicht bei der Markierung von Wander-wegen zu nehmen. „Wandern – der richtige Schritt für gesunde Bewegung“ stand im Mittelpunkt des Vortrages von Prof. Dr. Christoff Zalpour von der FH Osnabrück und Direktor des Institutes für angewandte Physiotherapie und Osteopathie. Er regte an, den Wanderführer zum Gesundheitswanderführer umzudefinieren. Zu einem gesunden Wandern gehörten der Gedanke der Salutogenese sowie viel und regelmäßige Bewegung.

080628_Versammlung_010.jpg 080628_Versammlung_011.jpg 080628_Versammlung_012.jpg

080628_Versammlung_013.jpg 080628_Versammlung_014.jpg 080628_Versammlung_015.jpg

Doch ist dies möglich, fragte sich Ingo Neumann, Demographietrainer und Berater für die Bertelsmann-Stiftung, angesichts des demographischen Wandels? Oder liegt hier sogar eine Chance für Wandervereine? Seine Antwort: demographischer Wandel ist gestaltbar. Er forderte, aktiv Chancen zu nutzen, den fitten älteren Wanderer anzusprechen und dabei zu akzeptieren, dass Selfness modern sei. Generationsübergreifendes Wandern sei ein Angebot, voranzukommen. Doch vermutlich ist auch das „Engagement für „Heimat und regionale Identität“ als Stärke in der Globalisierung“ eine Antwort, erklärte Dr. Gerrit Himmelsbach, Vorsit-zender Spessartbund und Leiter archäologisches Spessart-Projekt. Wandervereine seien Kulturträger und Wahrer kultureller, heimatlicher Identität. Darin liege die Chance, Menschen zu mobilisieren und ihnen Heimat zu geben.

080628_Versammlung_019.jpg 080628_Versammlung_020.jpg 080628_Versammlung_021.jpg

080628_Versammlung_022.jpg 080628_Versammlung_016.jpg

Die anschließende Podiumsdiskussion beschäftigte sich mit der Frage „Wohin geht der Weg…? Die Rolle der Wandervereine in der nachhaltigen Zukunftsentwicklung“. Ihr Fazit – darin waren sich alle einig – hieß, nach vorne zu schauen, ohne zu leichtfertig irgendwelchen Trends zu verfallen. Dabei gelte es, die Basis, den Wanderer selbst, sowie das von Politik und Wirtschaft zu fördernde Ehrenamt nicht aus den Augen zu verlieren. (Bernd Müller-Strauß)

Categories:

Alle Nachrichten, Bildergalerien, Sport