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Lebensräume für Fledermäuse sichern

Rhön. 17 von 21 der in Hessen nachgewiesenen Fledermausarten kommen in der Rhön vor, allerdings sind zwei Arten bereits ausgestorben. Der Erhalt und die Ausweisung von Kernzonen sind damit besonders wichtig und steuern einem Aussterben der heimischen Fledermausarten entgegen. Stefan Zaenker beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Fledermäusen und berichtete in seinem Vortrag auf der Wasserkuppe, dass die Rhön mit ihren strukturreichen Landschaften optimale Lebensbedingungen für Fledermäuse schafft. Hecken dienen als Orientierungspunkte, Wälder werden als Sommer-, Winter- und Jagdquartiere genutzt. In Siedlungsbereichen werden insbesondere Straßenlaternen zur Insektenbeute aufgesucht und Dachstühle von einigen Arten als Wochenstube genutzt. Diese Lebensräume spielen eine wichtige Rolle für diese Säugetiere und dürfen nicht isoliert betrachtet werden.

In der Rhön wurden im Winterhalbjahr 2011/2012 dreizehn Winterquartiere mit 230 überwinternden Fledermäusen erfasst. Darunter fällt der „Milseburgtunnel“ mit neun verschiedenen Fledermausarten. Dieser bleibt im Winter zum Schutz der überwinternden und störungsempfindlichen Arten für Radfahrer und Fußgänger geschlossen. Weiterhin gibt es drei Bergwerksstollen wie zum Beispiel das „Tonbergwerk Abtsroda“ mit bislang fünf erfassten Arten. Als Besonderheit kommt hier die nach Bundesartenschutzverordnung streng geschützte Fledermausart „Großes Mausohr“ (Myotis myotis) bereits 50 Mal vor. Weiterhin sind neun Felsenkeller als Überwinterungsquartiere ausgewiesen, darunter auch der „Felsenkeller Rauschenberg“. Durch ein jährliches Monitoring werden kontinuierlich Daten erfasst, die Quartiere beobachtet, gesäubert und teilweise auch vorsorgliche Instandsetzungsmaßnahmen unternommen.

Um den Erhalt und Schutz der 17 heimischen Feldermausarten zu gewährleisten, sind die Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Fulda e.V., das Biosphärenreservat Rhön und der Fachdienst Natur und Landschaft beim Landkreis Fulda bestrebt, Lebensräume nachhaltig zu sichern und mit Aktionen wie dem „Fledermausfreundlichen Haus“ oder „Fledermauswanderungen“ das Verständnis zu stärken. Stefan Zaenker möchte dadurch erreichen, dass sich möglichst viele Menschen für die heimischen Nachtjäger der Rhön begeistern

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