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Dem Schneechaos getrotzt – Megastau auf Autobahnen in Osthessen blieb aus

Osthessen. Trotz der zum Teil erheblichen Schneefälle am gestrigen Mittwoch, (12.12.), konnte die osthessische Polizei gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern des Technischen Hilfswerkes (THW) verhindern, dass der Verkehr auf den Autobahnen in den Landkreisen Fulda, Hersfeld-Rotenburg und dem Vogelsbergkreis zum Erliegen kam.
Dabei kam gestern ein eigens dafür entwickeltes „Störfallmanagement“ erstmals zum Einsatz: „Vor fast genau zwei Jahren, am 02. Dezember 2010, saßen nach einem überraschenden Wintereinbruch tausende von Autofahrern fast zwölf Stunden im Bereich Kirchheim in ihren Fahrzeugen fest. Dies war Anlass, in Zusammenarbeit mit den Rettungsleitstellen, den Autobahnmeistereien und dem THW in Osthessen ein Konzept zu entwickeln, mit dem man trotz extremer Witterungsverhältnisse den Verkehrsfluss auf den Fernstraßen aufrecht erhalten kann“, erklärt der Leitende Polizeidirektor (Ltd. PD) beim Polizeipräsidium Osthessen, Günther Voß.

Das Konzept „Störfallmanagement“ soll eine frühzeitige und abgestimmte Reaktion aller beteiligten Behörden und Organisationen auf entstehende Störfalle im Straßennetz gewährleisten. Dazu gehören der Winterdienst der Autobahnmeistereien, der Einsatz des THW zum Anschleppen behindernd stehender Fahrzeuge, die Versorgung der Verkehrsteilnehmer durch die Anliegergemeinden bzw. durch den
Landkreis sowie die Gewährleistung von Hilfsmaßnahmen der Rettungsdienste. Insgesamt sollen die Gefahren, die aus größeren Staulagen resultieren, vermindert werden.

Ltd. PD Voß, führte hierzu aus: „Die Verkehrsteilnehmer haben nur wenige Möglichkeiten, im Falle eines Notfalls Hilfe zu holen. Die Handynetze sind meist überlastet und es gibt in der Regel keine Möglichkeit, die Autobahn schnell zu
verlassen“. Außerdem verursache jeder Verkehrsstau immense volkswirtschaftliche Schäden.

Besonders auf dem steigungsreichen Teilstück der Bundesautobahn A7 zwischen den Anschlussstellen Fulda-Süd und Hünfeld-Schlitz stellten sich gestern um die Mittagszeit immer wieder Lkw quer und behinderten dadurch den Verkehrsfluss. Das THW setzte 48 Helfer und 8 schwere Einsatzfahrzeuge ein. Die Fahrzeuge pendelten zwischen den beiden Anschlussstellen und schleppten insgesamt 26 liegen gebliebene
Lkw auf der Strecke an.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des THW waren bestens vorbereitet und ausgerüstet“, teilte Polizeioberrat (POR) Herbert Bensing, Leiter der Direktion für Verkehrssicherheit beim Polizeipräsidium Osthessen, mit. „Die Fahrzeuge des THW hatten Abschleppvorrichtungen für alle gängigen Lkw und konnten damit schnell und wirkungsvoll die quer stehenden Fahrzeuge wieder in Bewegung setzen.“

„Die Verkehrslage hatte sich gegen 19:00 Uhr beruhigt, das THW war noch für eine weitere Stunde in Bereitschaft. Glücklicherweise kam es nicht zu weiteren Problemfällen und die Helferinnen und Helfer konnten um 20:00 Uhr mit einem herzlichen Dank für die geleistete Arbeit in den wohlverdienten Feierabend entlassen“, erklärte Bensingweiter.

Ärgerlich sei in seinen Augen das Verhalten einiger Lkw-Fahrer gewesen, die die Wartezeit hinter quer stehenden Lkw ihrer Kollegen als Pause nutzten. Anstatt gleich weiter zu fahren, verzögerten diese dann nämlich die Weiterfahrt. Bei den meisten Brummifahrern wurde das „Störfallmanagement“ äußerst positiv aufgenommen. Sie bedankten sich bei den Polizeibeamten und den Helfern des THW für die schnelle Hilfe. Dankbar war auch ein liegen gebliebener rumänischer Lkw-Fahrer: Die
Standheizung  seines Lkw war am Fuldaer Dreieck ausgefallen. Der bereits unterkühlte Fahrer wurde vom THW mit warmen Getränken versorgt und sein Lkw wieder flott gemacht.

Im Bereich Unterfranken hatte sich die bayerische Polizei ihrerseits auf ein mögliches Einsatzkonzept bei kritischen Wetterlagen vorbereitet. Da die Einsatzmaßnahmen in Osthessen jedoch einen längeren Rückstau auf der BAB 7 verhinderten, waren dort keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

Ltd. PD Voß resümierte abschließend: „Das entwickelte „Störfallmanagement“ hat dafür gesorgt, dass der Verkehr auf der BAB 7 nie vollständig zum Erliegen kam. Zwar floss der Verkehr zeitweise auf einer Länge bis zu 20 Kilometern zäh, der befürchtete Megastau blieb aber aus.“

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