Logo

Über die Wirkung der menschlichen Stimme – 120 Gäste bei Jahresgespräch des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft

Fulda. „Klang baut Beziehungen auf“ – so lautet eine der Thesen, die der Schauspieler, Sprecher und Regisseur Gereon Nußbaum anlässlich des Jahresgespräches des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft eindrucksvoll demonstrierte. In der Eduard-Stieler-Schule brachte der Gründer und Leiter der Kölner Autoro-Schauspielschule den rund 120 Gästen die „Stimme als zentralen Teil von Persönlichkeit“ näher und bezog dabei Schüler aus der Klassenstufe 12 der Fachoberschule aktiv mit ein: Der 48-Jährige hatte im Vorfeld mit den jungen Leuten, die bereits alle eine Berufsausbildung abgeschlossen haben, eine Performance einstudiert.

Mittels ihrer Stimme – etwa durch Betonungen oder Sprechgeschwindigkeit– führten sie Erlebnisse aus ihrer Ausbildungszeit vor und zogen mit witzigen und zum Teil auch emotionalen Geschichten das Publikum in ihren Bann. Anhand eines Gedichts von Heinrich Heine sowie mithilfe alltäglicher Redewendungen wie „Ich denke so“ belegte Nußbaum in vielfältiger Weise, „was es bedeutet, über die Stimme Gedanken auszudrücken und über den Klang zu verdeutlichen.“ So seien etwa Hebungen und Betonungen dafür verantwortlich, wie der Gesprächspartner das Gesagte interpretiert. „Der Klang in der Stimme ist unwillkürlich beziehungsbildend. Mancher Streit, der per se keiner ist, ließe sich vermeiden, wenn Menschen anders miteinander sprechen würden.“

Angelika Bott-Werner, Vorsitzende des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft, zeigte sich von Nußbaums Ausführungen begeistert: „Zur Lehrerausbildung gehören unzählige Schwerpunkte, nicht aber, wie man mit den Schülern sprechen sollte und welche Wirkung die Stimme entfaltet. Ich würde mir wünschen, dass dieses Thema in den Ausbildungsplan zukünftiger Pädagogen aufgenommen wird.“ In ihrer Ansprache ließ die Organisatorin des Jahresgespräches die Arbeitskreis-Veranstaltungen des Jahres 2012 Revue passieren und erläuterte dazu die Hintergründe: „Die Unternehmensbesuche sind für die Lehrer ein wichtiger Baustein, um einerseits die ersten Kontakte zu den Unternehmen herzustellen und andererseits den Schülern Tipps für den späteren Berufsalltag zu vermitteln. Außerdem bildet die Stärkung der Wirtschaftskompetenz von Lehrkräften und Schülern einen wichtigen Schwerpunkt.“

Eine erste Vorausschau auf das kommende Jahr gab Manfred Baumann, Geschäftsführer des Arbeitskreises: „Zukünftig sollen verstärkt auch Schüler an diesen Veranstaltungen teilnehmen, um die direkte Rückkoppelung an die ursächliche Zielgruppe der Jugendlichen zu erfahren.“ Unter anderem ist für 2013 im Unternehmen EDAG in Eisenach eine Besichtigung geplant, in der Berufe aus den Bereichen Mathematik und Informatik sowie Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT, am Beispiel einer „Ideenschmiede für die deutsche Automobilindustrie“ im Fokus stehen.

BU: Freuen sich über die gelungene Veranstaltung: Kornelia Brassel-Barth, Gereon Nußbaum, Angelika Bott-Werner, Manfred Baumann und Jana Piechota von der Arturo-Schauspielschule (von links).

Categories:

Alle Nachrichten, Bildung & Jobsuche