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Potenzialanalyse an der Don-Bosco-Schule soll Schülern helfen, Schlüsselkompetenzen für den Berufsstart herauszufinden

Künzell. Was zunächst sehr nüchtern und sachlich klingt, ist eine äußerst lebendige Form der Förderung der beruflichen Orientierung von Hauptschülern der siebten Klasse. Die Rede ist von einer so genannten „Potenzialanalyse“ in Gestalt eines „Kompetenzfeststellungsverfahrens“. Damit sollen Hauptschüler zusammen mit ihren Klassenlehrern und Arbeitscoaches auf die Suche nach ihren Schlüsselkompetenzen und Fähigkeiten gehen, um ihnen den Weg in das Berufsleben bzw. die kommende Ausbildung zu erleichtern.

Kürzlich führte der Arbeitscoach Monika Piétron an der Don Bosco-Schule Künzell eine Potenzialanalyse mit Kindern der Hauptschulklasse 7a durch. In vier Übungen wurde der Einzelne sowie seine Teamfähigkeit auf die Probe gestellt, um so seine Potenziale, seine (noch) nicht entwickelten Kompetenzen herauszufinden. Dies geschehe nicht unter Leistungsdruck, betonte Piétron, sondern sei eine Möglichkeit, die Schüler ganz konkret zu fördern und zu unterstützen, was sie auf ihrem späteren beruflichen Werdegang machen wollten. Unter der Perspektive „Ich kann etwas!“ solle der Blick geöffnet werden auf das, was sein könnte.

Geschulte „Beobachter“, Arbeitscoaches und Lehrer, verfolgten aufmerksam das Vorgehen und die Lösung von praxisnahen Aufgabenstellungen durch die Teilnehmer. Auf dem Programm stand zunächst die Übung, in kleinen Gruppen eine Brücke von Tisch zu Tisch zu bauen, die sehr fantasievoll sein und über die Spielzeugautos fahren sollten. Darauf folgte ein Partnerinterview, bei dem dem Gegenüber Fragen nach seiner von ihm vorher gezeichneten Trauminsel gestellt wurden, auf die er drei  Gegenstände mitnehmen durfte und auf der er fünf Jahre bleiben musste. Wie würde der jeweilige Schüler seine Zeit dort verbringen? Weiterhin galt es, in einer Partnerübung einen Würfel zu bauen, mit dem man auch richtig spielen konnte. Den Abschluss bildete eine Diskussion, in dessen Verlauf der ideale Lehrer in Form von vorgegebenen Kriterien wie Auftreten im Unterricht oder Umgang mit den Schülern skizziert werden sollte.

Dieser Potenzialanalyse sei es Piétron zufolge, die Kompetenzen des Einzelnen herauszufiltern, möglichen Förderbedarf festzustellen und schließlich mit dem Betroffenen auch zu thematisieren, um ihm eine Hilfestellung bei der Berufs-, Praktikums- und Ausbildungswahl zu geben. Die so genannte „Beobachtungsdimensionen“ sind Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit, Kreativität, Flexibilität, Offenheit und Anpassungsbereitschaft, motorische Fähigkeiten, Motivation, Einsatzfreude und Begeisterungsfähigkeit sowie Organisationsvermögen und planerische Vorgehensweise. Dabei sei es wichtig, erklärt Piétron, dass der Teilnehmer einer Potenzialanalyse nicht nur von außen bewertet werde, sondern Gelegenheit bekomme, in einem Feedbackgespräch auch seine eigene Einschätzung abzugeben.

„Wir bleiben aber nicht bei dieser Momentaufnahme stehen“, führt Piétron weiter aus, „sondern wollen am Schluss der Potenzialanalyse eine Zielformulierung des Schülers: Was sind meine nächsten drei kleinen Schritte, die mir helfen mein Ziel zu erreichen?“ Es gehe um Selbstbewusstsein und Selbsteinschätzung des Schülers, der „stolz“ auf die Ergebnisse der Potenzialanalyse, das Erreichte, sein und dabei den Blick auf seine berufliche Zukunft richten solle. Eine kleine „Schatzkiste“ am Ende der Potenzialanalyse, in der der aus diesem Tag gewonnene „Schatz“ symbolisch hineingelegt werde, verdeutliche, wie sehr die Schüler selbst ihre  Zukunft gestalten könnten. An die Potenzialanalyse schließen sich Berufsorientierungsmaßnahmen bei der Kreishandwerkerschaft oder „Grümel“ an.

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