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Schulen im Landkreis Fulda : Zu Besuch in der Grundschule Eichenzell

Foto: Schule

Eichenzell. Flocke für Flocke türmt sich die winterliche Pracht auf dem Pausenhof der Grundschule Eichenzell und bringt Schüleraugen zum Strahlen. Noch ein bisschen mehr zum Strahlen bringen sie jedoch ihre Lehrer. Denn die entscheiden: Heute darf jeder einmal Schlitten fahren. „Wir sind eine bewegte Schule, wir möchten, dass unsere Schüler aktiv sind“, gibt Schulleiter Matthias Dente einen Einblick in das Selbstverständnis seiner Grundschule. Während also an diesem Wintertag die einen drinnen Musikunterricht oder Religion haben, sausen andere mit dem Schlitten die Eichenzeller Hügel hinab.

Wenn solche Ausnahme-Aktivitäten nicht möglich sind, versuchen die Pädagogen im Unterricht selbst den Bewegungsdrang der Schüler zu unterstützen: Schulleiter Dente zum Beispiel teilt keine Arbeitsblätter aus – die Schüler müssen sie sich aus einer Kiste an der Tafel holen. Konrektorin Veronika de Simon lässt ihre Schützlinge gerne die Gruppenarbeit auf Teppichfliesen auf dem Boden erledigen. Die Kinder schnappen sich die weichen Matten und können sich frei im Raum bewegen. Und nach jeder Schulstunde gibt es eine Pause. Bewusst habe man sich gegen Blockunterricht entschieden. Fünf Minuten lang dürfen die 220 Eichenzeller Grundschüler zwischendurch also auf Klettergerüst, Netzschaukel und mit Spielgeräten an die frische Luft, um neue Kraft fürs Lernen zu tanken.

Damit das Lernen in optimal ausgerüsteten Räumen stattfinden kann, dafür arbeiten in Eichenzell viele Menschen Hand in Hand. Neben den Pädagogen gibt es einen engagierten Förderverein mit den Verantwortlichen Martin Berg und Lothar Jestädt. Der Landkreis Fulda ist Träger der Schule. „Er unterstützt uns sehr“, lobt Dente. Jüngst kümmerte sich der Landkreis um neue Böden und Fenster. In einer neuen Küche mit eigenem Herd können die Kinder seit einiger Zeit selbst zum Kochlöffel greifen. Und im neuen Musikraum warten neben Xylophonen auch Boomwhackers – lange tönende Kunststoffröhren – auf Nachwuchsmusiker.

„Wir möchten unsere Schüler optimal fördern – und das heißt nicht nur die Schwächeren zu unterstützen sondern auch die Starken herauszufordern“, erläutert Dente. Es gab schon eine jahrgangsübergreifende „Knobel-AG“, erzählt seine Kollegin de Simon. Dort haben die Kinder Schach gespielt. Und in der Literatur-AG dreht sich alles um Geschichten und Fantasiewelten.

 

Neuen Lesestoff finden alle Schüler der Grundschule auf kurzem Wege in ihrer eigenen Bücherei. Aus fast 1000 Exemplaren dürfen die Kinder ihre Favoriten wählen. Ein Angebot, das sie offensichtlich begeistert – denn im vergangenen Jahr griffen sie 1022 Mal zu –, und mit dem sie wiederum andere begeistern: Die Schule hält regen Kontakt zum Kindergarten. Sobald die Erstklässler lesen können, sagt Dente, lesen sie den zukünftigen Erstklässlern vor. So nehmen sie den Kindergartenkindern eventuelle Ängste und zeigen, wie aktiv sie alle in ihrer Eichenzeller Grundschule sind.

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