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Neues „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“

Wiesbaden. Mit dem „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ unter der Telefonnummer 08000 – 116 016 steht ein neues Hilfsangebot für Frauen zur Verfügung, die von Gewalt betroffen sind. Hierauf weist Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, hin. „Qualifizierte Beraterinnen bieten kompetente Erstberatung an und vermitteln die Betroffenen zur weiteren Betreuung an Unterstützungseinrichtungen vor Ort. Wenn eine Frau aus Hessen beim Hilfetelefon anruft, kann sie an eine Einrichtung in ihrem Umkreis weitervermittelt werden, wenn sie dies wünscht. Das ist ein sehr guter Service, da die eigene, möglicherweise umständliche Recherche nach Hilfe vor Ort entfällt. Betroffene Frauen brauchen sich nur noch eine einzige Nummer merken. Rund um die Uhr ist nun erstmals bundesweit und niedrigschwellig ein Hilfeangebot erreichbar, das eine Lücke im Unterstützungssystem schließt“, erklärte Petra Müller-Klepper.
In Hessen gebe es ein tragfähiges Netz von Angeboten zur Beratung und Unterstützung. Viele von Gewalt betroffene Frauen würden damit allerdings noch nicht erreicht. Mit dem neuen Hilfetelefon, das die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit den Ländern auf den Weg gebracht hat, könne die Hemmschwelle, Beratung zu suchen, überwunden werden, so die Staatssekretärin. Das Hilfetelefon sei jederzeit ohne Hürden erreichbar, kostenlos, vertraulich, barrierefrei und bei Bedarf mehrsprachig. Auch anonym könne man hier Rat und Hilfe erhalten. An das Hilfetelefon können sich neben den betroffenen Frauen auch Angehörige, Freunde, andere Menschen aus dem sozialen Umfeld sowie Personen, die beruflich oder ehrenamtlich gewaltbetroffene Frauen beraten und unterstützen, wenden. Das Hilfetelefon verfügt über eine Datenbank mit allen Frauenhaus- bzw. Frauennotrufberatungsstellen in Deutschland.

Gewalt gegen Frauen gehöre auch in Hessen leider zum Alltag. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ereignet sich jeden Tag mitten unter uns. Für viele Frauen und Mädchen kann ein Anruf beim Hilfetelefon der erste Schritt sein, um die Gewaltspirale zu durchbrechen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen“, unterstrich Petra Müller-Klepper.

„Bei der sorgfältigen Vorbereitung des Hilfetelefons in den letzten Monaten hat das Hessische Sozialministerium intensiv mitgewirkt“, so die Staatssekretärin. Das bundesweite Hilfetelefon wurde beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Köln eingerichtet. Das Hilfetelefon ist auch im Internet zu erreichen: Unter www.hilfetelefon.de können Frauen direkt Kontakt zu den Beraterinnen aufnehmen. Neben einem Zugang zur Gebärdendolmetschung bietet diese Website auch eine große Auswahl digitaler Informationsmaterialien.

Die Staatssekretärin verwies auf die kontinuierlichen Aktivitäten der Hessischen Landesregierung bei der Bekämpfung von Gewalt an Frauen und Mädchen. Mit rund 3,5 Millionen Euro pro Jahr werden Einrichtungen und Maßnahmen finanziell unterstützt. Verstärkt investiert das Land auch in die Fortbildung von sozialen Fachkräften, die für das Thema sensibilisiert und für den professionellen Umgang damit in den Einrichtungen geschult werden. Mit der Verabschiedung des zweiten Landesaktionsplans im November 2011 stehe Hessen dafür ein, Maßnahmen gegen häusliche Gewalt dauerhaft zu erhalten, die Versorgung Betroffener auch künftig zu gewährleisten und insbesondere die Prävention und die Vernetzung der mit dem Thema betrauten Berufsgruppen weiter auszubauen. Mit der Schutzambulanz Fulda fördere die Landesregierung außerdem ein hessenweites bzw. bundesweites Pilotprojekt, das 2010 als niedrigschwellige Anlaufstelle im öffentlichen Gesundheitsdienst eingerichtet wurde und auch in den kommenden Jahren mit finanzieller Unterstützung durch das Land fortgeführt werde.

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