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Modellprojekt startet in die nächste Phase – Spanische Pflegekräfte besuchen Deutschkurse in Offenbach und Wiesbaden

Hessen. Das Modellprojekt zur Anwerbung spanischer Pflegekräfte in Hessen ist in die nächste Runde gegangen. Seit kurzer Zeit besuchen die ersten 23 jungen spanischen Pflegekräfte Deutschkurse in Offenbach und Wiesbaden, um die nötigen Sprachkenntnisse auf dem Niveau B1 zu erreichen, die ihnen die staatliche Anerkennung ihrer Ausbildung und einen unbefristeten Arbeitsvertrag in Hessen sichern. Damit wird die wichtige Voraussetzung für eine gute Verständigung zwischen den Pflegekräften und den ihnen anvertrauten Personen geschaffen. Die spanischen Fachkräfte arbeiten vorerst als Pflegehelfer/innen in Alten- und Pflegeheimen sowie ambulanten Diensten in Frankfurt, Darmstadt, Bad Homburg, Langen, Karben, Wölfersheim, Kelkheim, Raunheim und Eltville am Rhein.
Das gemeinsame Modellprojekt der hessischen Landesregierung, der Regionaldirektion Hessen, der Liga der freien Wohlfahrtspflege und dem Bundesverband privater sozialer Dienste e.V. Landesgruppe Hessen startete im November 2012 mit einer Jobbörse in Madrid, organisiert durch die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit. 190 Bewerber/innen mehrheitlich aus  Madrid, aber auch aus anderen Regionen Spaniens, trafen sich dort zu ersten Gesprächen mit 30 hessischen Arbeitgebern.

„Ich bin zuversichtlich, dass in diesem Jahr noch weitere Pflegekräfte ihren Weg nach Hessen finden werden. Es laufen weiterhin Gespräche zwischen den Bewerber/innen und den Arbeitgebern, um weitere Praktika und Hospitationen vor Ort möglich zu machen. Beide Seiten haben dabei die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen. Die Entscheidung sein Land, Familie und Freunde zu verlassen und eine neue Sprache zu lernen, muss reiflich überlegt sein. Ebenso sollten sich die zukünftigen Arbeitgeber ihrer wichtigen Rolle und Aufgabe bewusst werden. Sie sind praktisch unsere Botschafter in die Welt“, so Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen.

„Es ist dem gemeinsamen, zielgerichteten Wirken aller Beteiligten zu verdanken, dass wir eine Brücke zwischen dem Arbeitsmarkt in Hessen und Fachkräften in Spanien bauen konnten. Über diese Brücke werden hoffentlich noch viele Pflegefachkräfte einen neuen Wirkungskreis finden“, so der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner. Der Minister dankt den Partnern der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und den Verbänden der Liga der freien Wohlfahrtspflege und dem Bundesverband Privater Anbieter sozialer Dienste ausdrücklich für ihr großes Engagement.

Fachkräftebedarf in der Altenpflege
Nach Analysen der Bundesagentur für Arbeit ist im Bereich der Altenpflege eine deutliche flächendeckende Fachkräftemangelsituation erkennbar. Der Mangel konzentriert sich in allen Bundesländern auf examinierte Fachkräfte und Spezialisten. Nach letzten Angaben des Statistischen Bundesamtes waren 2011 in Deutschland 573.000 Altenpflegekräfte tätig. Das waren acht Prozent mehr als 2010 und 29 Prozent mehr als 2007. In Hessen waren im Jahr 2011 insgesamt 36.400 Altenpflegekräfte beschäftigt, 7,7 % mehr als 2010 und 31,3 % mehr als 2007.

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