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„Kribbeln im Bauch…“: Wettbewerb eines Präventionsprojektes für 8./9. Haupt- und Realschulklassen

Fulda. „Kribbeln im Bauch“,  das erfolgreiche Tanz- und Präventionsprojekt gibt auch im kommenden Schuljahr zwei Schulklassen die Möglichkeit bei dieser evaluierten Präventionsmaßnahme dabei zu sein. Schüler aus allen jetzigen achten Sekundarschulklassen in Stadt und Landkreis Fulda können sich bewerben. Teilnehmen dürfen die beiden Klassen, die am eindrucksvollsten darstellen, weshalb gerade sie die richtige Klasse sind, der die Teilnahme an einem solchen Projekt ermöglicht werden sollte. Finanziell getragen wird dieses Projekt  von Jolly Dent, dem Diakonischen Werk, der Caritas, der AOK, der VR Bank, dem Verein Zukunft Bildung, der Firma Exact Werbung und der Bäckerei Happ.

Mit Hilfe von Tanz und gemeinsamem Training wird die Kompetenz der Jugendlichen gestärkt, mit Problemen, schwierigen Situa­tio­nen und psychischen Belastungen besser fertig zu werden – um im Alltag anders mit Gewalt und süchtigen Verhaltensweisen (Alkohol, Zigaretten, Drogen, Essstörungen, Mediensucht…) umzugehen..

Als Ansprechpartner stehen zur Verfügung:

  • Tina Wienröder, Fachstelle für Suchtprävention, Diakonie Fulda (0661/8388219)
  • Anna Feuerstein, Inhaberin des Studio 82 für Tanz und Bewegung

Schulklassen die sich für die Teilnahme an  einer Projektwoche bewerben wollen schicken ihre Darstellung: „Warum gerade unsere Klasse dabei sein sollte“ an: Fachstelle für Suchtprävention, Diakonie Fulda, Tina Wienröder, Heinrich-von-Bibra-Platz 14, 36037 Fulda. Einsendeschluss ist der 06.05.2013. Die Bekanntgabe der beiden Gewinnerklassen erfolgt anschließend

Hintergrund:

Seit dem Schuljahr 2006/2007 läuft das Projekt „Kribbeln im Bauch…“ in Bremen, dort wurde es von Margrit Hasselmann vom Landesinstitut für Schule, Gesundheit und Suchtprävention entwickelt.  Die Projektauswertung zeigt, dass die Schüler durch nur eine Projektwoche tatsächlich mehr Engagement und Eigenverantwortung lernen, ein größeres Selbstwertgefühl entwickeln und häufiger auf Rauchen oder Koma-Saufen verzichten.

Der erstaunliche Präventionserfolg lässt sich nach der Auswertung im Pilotprojekt messen: Von 104 befragten Jugendlichen bezeichneten sich vor dem Projekt 43 Prozent als Raucher. Im Laufe des Projektes reduzierte ein Drittel von ihnen den Zigarettenkonsum oder gab das Rauchen sogar ganz auf. Auch den Alkoholkonsum haben viele Schüler und Schülerinnen deutlich verringert. So gaben vor dem Projekt nur 17 Schüler an, in den letzten 30 Tagen „gar nicht“ betrunken gewesen zu sein. Sechs Monate danach stieg die Zahl auf immerhin 39.

Das Projekt soll die Stärken der Schülerinnen und Schüler herausarbeiten, damit sie mehr Eigenverantwortung für ihr Leben übernehmen können. Dass das gelingt, beweist die in Bremen durchgeführte Evaluation, bei der die positiven Tendenzen nicht zu übersehen sind und das, wohlgemerkt, in einem schwierigen sozialen Umfeld. Bei der Durchführung zeigte sich, dass Tanz und Bewegung, Hip Hop und Swing die Jugendlichen anspricht, die sonst schlecht erreicht werden. Beim Tanzen bekommen die Jugendlichen einen Zugang zu ihren eigenen Gefühlen, Frustrationstoleranz wird trainiert und Zutrauen zu sich selbst wird entwickelt.

Im Projekt wird aber nicht nur getanzt, auch die Aufklärung über Suchtgefahren- unter anderem durch Diskussionen mit  ehemaligen Drogen- und Alkoholabhängigen- steht im Mittelpunkt.

Kribbeln im Bauch ist ein Projekt, das  Lebenskompetenzen bei Jugendlichen fördert, die aufgrund des Elternhauses oder durch ein schwieriges soziales Umfeld diese nur unzureichend entwickeln können.

Schülerinnen und Schüler  und Lehrkräfte die in Bremen an dem Projekt teilgenommen haben äußern sich begeistert: „Riesenspaß, Mitschüler anderes erlebt – Konflikte wurden ausgetragen und gelöst – die Klasse ist zusammengewachsen – Mut und Kraft“, sind nur einige Beispiele der Äußerungen nach der Projektbeteiligung.

Die neueste wissenschaftliche Langzeit-Evaluation (Mai 2009 – drei Jahre nach Durchführung!) der Universität Oldenburg bestätigt den positiven Effekt. So sagten 50% der Interviewten, dass ihr persönliches Umfeld (Familie, Freundeskreis) berichtet, ihre Verhaltensweisen haben sich durch „Kribbeln im Bauch“ zum Positiven verändert.

 

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