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Polizeipräsidium Osthessen stellt Verkehrsbericht 2012 vor – Weniger Tote, weniger Unfälle

Osthessen. In den drei osthessischen Landkreisen Fulda, Hersfeld-Rotenburg und Vogelsberg verzeichnet das Polizeipräsidium Osthessen einen historischen Tiefstand bei der Gesamtanzahl der Opfer bei Verkehrsunfällen mit tödlichen Folgen. Wurden im Jahr 2011 noch insgesamt 35 Verkehrsteilnehmer tödlich verletzt, so sank deren Anzahl um 5 auf 30 getötete Personen.
„Die Teilnahme am Straßenverkehr ist leider auch mit Risiken verbunden. Ein Verkehrsunfall mit verletzten oder zu Tode gekommenen Menschen ist für die Beteiligten und ihre Angehörigen ein schreckliches Ereignis das schmerzlich in Erinnerung bleibt,“ gab Polizeipräsident Alfons Georg Hoff bei der Vorstellung des Verkehrsberichtes 2012 für das Polizeipräsidium Osthessen zu Bedenken.

Die Anzahl der Gesamtunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr noch einmal leicht um 132 auf insgesamt 11.082 gesunken. Die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden sank um 3,9 Prozent auf 1.676 sowie die Zahl der dabei verletzten Personen um 3,6 Prozent auf 2.333. Bei den 584 Verunglückten mit schweren Folgen (schwerverletzte und / oder  getötete Personen) wurde fast der historische Tiefstand aus dem Jahr 2010 mit 578 Personen wieder erreicht.

Unfalllagen nach Straßenklassen

Die Unfälle auf Bundesautobahnen sind von vielen Faktoren, zum Beispiel der Baustellensituationen und der Wetterlage, abhängig. Im Jahr 2012 nahm die Anzahl der Verkehrsunfälle um 170, von 2.490 auf
2.320 ab. Die Unfallentwicklung auf den Bundesstraßen inner- und außerorts nimmt seit 2008 kontinuierlich ab. Ereigneten sich 2008 noch 2370 registrierte Unfälle wurden so wurden in 2012 noch 1933 aufgenommen (- 437). Auf den Landstraßen bleiben die Unfallzahlen seit 2008 nahezu konstant. Polizeipräsident Hoff: „Das Land Hessen setzt seit dem vergangenen Jahr mit dem Programm „Sichere Landstraße“ den Focus auf diesen Schwerpunkt, um auch in diesem Bereich die Unfallzahlen zu senken.“

Junge Fahrer

Die Zahl der von Verkehrsteilnehmern in der Altersklasse von 18 – 24 Jahren verursachten Unfälle verringerte sich zum Vorjahr um 48 auf 2.582 (- 1,83 Prozent). Die Zahl der dabei verunglückten Personen sank ebenfalls um 27 von 540 auf 513. Als Fahrer- oder Mitfahrer im Pkw verunglückten hier 86 Prozent dieser Risikogruppe. Insgesamt hält diese Personengruppe bei einem Bevölkerungsanteil von 8 Prozent rund 18 Prozent aller verunglückten Personen. Erfreulich ist jedoch der langfristige Trend bei dieser Altersgruppe, dass Verkehrsunfälle, die unter Alkoholeinfluss verursacht wurden, weiterhin rückläufig sind.

Alkohol und Drogen

Alkoholeinfluss war die Unfallursache bei insgesamt 274 Unfällen. Im Fünfjahresvergleich seit 2008 (368) ein Rückgang um über 25 Prozent. Bei der Zahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss besteht ein Dunkelfeld, da das Erkennen einer Drogenfahrt nicht so einfach ist, wie die Feststellung von Alkoholeinfluss. Gab es 2008
noch 12 getötete Verkehrsteilnehmer unter Alkoholeinfluss, war 2012 lediglich ein Todesopfer zu verzeichnen. Auch die Zahlen bei den Schwerverletzten gingen hier deutlich zurück von 93 auf 61.

Unfallflucht

Bei fast 21 Prozent aller Verkehrsunfälle hat sich der Unfallverursacher unerlaubt von der Unfallstelle entfernt. Gegenüber 2011 ging die Anzahl der Fluchten allerdings um 187 zurück (7,4 Prozent).  „Allerdings steigen bei den Unfallfluchten auch die Aufklärungsquoten kontinuierlich an, fast jede zweite Unfallflucht in Osthessen wird aufgeklärt! Neben verschiedenen Maßnahmen der Polizei sind hierbei gerade die Hinweise von aufmerksamen Zeugen ein wichtiger Garant,“ erläutert Polizeipräsident Hoff.

Wildunfälle

Der Anteil der Wildunfälle beträgt in Osthessen 21,5 Prozent. Insgesamt wurden 2.382 Unfälle registriert. Davon passierten im waldreichen Vogelsbergkreis über ein Drittel aller Wildunfälle. Die Anzahl von dabei 25 Leichtverletzten bedeutet einen Verletzten weniger als im Vorjahr, bei den Schwerverletzten sank die Anzahl von
sieben Personen im Vorjahr auf lediglich zwei Schwerverletzte, eine Person wurde tödlich verletzt.

Unfallursachen

„Für die Planung und Durchführung von Verkehrsüberwachungs- und Kontrollmaßnahmen sowie für die Ausrichtung der Verkehrsunfallprävention ist es unverzichtbar, besonderen Wert auf die Analyse der Hauptunfallursachen zu richten,“ betont der Polizeipräsident.  An deren Spitze steht im Jahr 2012 in der Gesamtbetrachtung aller Unfälle der mangelnde Sicherheitsabstand, darauf folgen nicht angepasste Geschwindigkeit und Fehler beim Wenden und  Rückwärtsfahren. die so genannten „Parkplatzunfälle“. Bei den
Unfällen mit verletzten oder tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern bleibt als Unfallursache Nummer 1 die nicht angepasste Geschwindigkeit, darauf folgen mangelnder Sicherheitsabstand und Verletzungen der Vorfahrt- und Vorrangregeln.

Prävention

Die bereits bekannte und erfolgreiche Aktion „Blitz für Kids“, die besonders Kinder als jüngste Verkehrsteilnehmer schützen will und das Unfallbekämpfungsprojekt „Lieber..als…!“  haben sich erfolgreich bewährt und wurden ebenso weitergeführt wie das Projekt „Gelbe Karte“. Es ergänzt die bereits bestehenden Präventionsbausteine gegen Gewalt, Alkohol- und Drogenmissbrauch.

Im Rahmen der bereits erwähnten landesweiten Konzeption „Sichere Landstraße“ wurden  in Osthessen Aktionen zu verschiedenen Themen durchgeführt, z.B.: Alkohohl und Drogen, Geschwindigkeit, Junge Fahrer und Senioren sowie dem Schwerverkehr und den Wildunfällen.“

„Besonders hervorzuheben ist die enge und gute Zusammenarbeit des Polizeipräsidiums Osthessen mit allen Behörden, Verbände und Institutionen, die sich der Verkehrssicherheit verschrieben haben,“ bedankte sich Präsident Hoff.  Zum Abschluss des Verkehrsberichtes 2012 bat er bei den osthessischen Bürgerinnen und Bürgern um Verständnis für die notwendigen polizeilichen Verkehrsüberwachungsmaßnahmen, die zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen.

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