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Belastende Erfahrungen in den ersten Liebesbeziehungen Jugendlicher: Forschungsprojekt startet Befragung in Schulen

Fulda. An ausgewählten hessischen Gymnasien, Real-, Haupt- und Berufsschulen werden bis Ende des Schuljahres Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und unter 18 Jahren über ihre Erfahrungen in ihren ersten Liebesbeziehungen befragt – vorbehaltlich der Einverständniserklärung ihrer Eltern bzw. erziehungsberechtigten Personen.

Die Befragung erfolgt per Fragebogen und ist Teil eines Forschungsprojekts der Hochschule Fulda. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen herausfinden, wie viele Jugendliche in ihren ersten Liebesbeziehungen belastende psychische, körperliche oder sexualisierte Erfahrungen machen mussten und ob sich daraus Folgen für die Gesundheit oder die schulischen Leistungen ergeben haben. In den anglo-amerikanischen Ländern ist das Phänomen als Teen Dating Violence bekannt. Britische Studien zeigen, dass auch in Europa Jugendliche keineswegs davon verschont sind.

Die Schülerinnen und Schüler sollen unter anderem Angaben machen zum Umgang im Freundes- und Familienkreis, zu ihrem Wohlbefinden, ihren erster Erfahrungen mit Liebesbeziehungen und Dates, zu Risikofaktoren wie Alkohol- und Drogenkonsum sowie Alter des Partners oder der Partnerin. Die Schulen wurden nach einer Zufallsstichprobe ausgewählt und decken städtische und ländliche Regionen gleichermaßen ab.

„Wir wollen herausfinden, inwieweit es erforderlich ist, Präventionsmaßnahmen anzubieten und wie und in welcher Altersgruppe wir damit ansetzen müssten“, beschreibt Projektleiterin Prof. Dr. Beate Blättner das Ziel der Befragung. Belastende Erfahrungen in Beziehungen könne das gesundheitliche Wohlbefinden von Jugendlichen stark beeinträchtigen. Das Ausmaß der Gewalt zu dokumentieren, sei auch ein wichtiger Schritt, damit Präventionsmaßnahmen zum Beispiel von Krankenkassen bezahlt würden.

In Deutschland stehen für die Altersgruppe der 14 bis unter 18-Jährigen bislang keine repräsentativen Daten zu körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt zur Verfügung. Die Ergebnisse der Befragung sollen im Herbst dieses Jahres vorliegen.

 

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