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Kooperation mit Caritas in Iwano-Frankiwsk: Fortschritte in der Behindertenhilfe – Eltern in Ukraine jetzt aktiv in Selbsthilfe

zu 38-cs_1_FuldaerHilfsgüter_Verteilung in Ukraine_IMG_0131Fulda, Iwano-Frankiwsk (cif). Von einem Informationsbesuch im westukrainischen Iwano-Frankiwsk ist eine Delegation der Caritas Fulda zurückgekehrt. Der Aufenthalt fand im Rahmen der Kooperation zwischen den beiden Diözesan-Caritasverbänden im Bereich der Behindertenhilfe statt. Mit dabei war erstmals der neue Leiter der Fuldaer Caritas Behindertenhilfe, Dominique Vilmin. Für ein neu entstandenes Betreuungsangebot in Burschtyn, einer Stadt 40 Kilometer nördlich von Iwano-Frankiwsk, überreichte Vilmin vor Ort eine kleine Spende der Fuldaer Caritas als „Startgeld“ und zeigte sich insgesamt positiv beeindruckt von der bereits entstandenen Hilfestruktur für die behinderte Menschen 1.500 Kilometer östlich von Fulda. 

Die Caritas Fulda und die Caritas Iwano-Frankiwsk arbeiten bereits seit einigen Jahren zusammen. Ziel dabei sind der umfassende Ausbau des Betreuungs- und Beratungsangebotes für Menschen mit Behinderung und ihrer Familien in der Westukraine und die Hinwirkung auf eine verstärkte Inklusion.

zu 38-cs_2_Einkauf erfolgreich_IMG_0324So gibt es in Iwano-Frankiwsk seit einem Jahr einen Elternbeirat nach Fuldaer Vorbild, der mit der Caritas in Fragen der Betreuung der behinderten Menschen kooperiert und zudem gemeinsame Aktivitäten und die gegenseitige Unterstützung der betroffenen Familien untereinander koordiniert. Solche Gremien zur Selbsthilfe sind mittlerweile auch in weiteren Kommunen rund um Iwano-Frankiwsk im Entstehen und werden von der Caritas durch Begleitungsmaßnahmen unterstützt.

Neben der Schaffung von behindertengerechten Arbeitsplätzen  in verschiedenen Werkstattbereichen – im Augenblick baut die westukrainische Caritas ebenfalls nach Fuldaer Muster als ein neues Angebot eine Gartenarbeitsgruppe auf – bemüht sich die Behindertenhilfe in Iwano-Frankiwsk verstärkt auch, die heranwachsenden Menschen trotz ihrer Handicaps in die Öffentlichkeit zu integrieren und sie weitestgehend zu verselbstständigen. In Rahmen von Trainings gibt es zum Beispiel Verkehrsunterricht. Das Gelernte wird anschließend unmittelbar angewendet, wenn es mit dem Öffentlichen Nahverkehr in die Innenstadt geht. Am Ziel der Exkursion, im Supermarkt wird nach Einkaufsliste eingekauft. Jeder aus der Gruppe darf einige Bestandteile des Einkaufs ordern und bezahlen. Zurück im Caritashaus werden die eingeholten Lebensmittel in der Küche gemeinsam zubereitet. Den Abschluss bildet sodann das gemeinsame Mahl.

Die Fuldaer Delegation war im Rahmen ihres Besuchs auch zugegen, als von ihrem Hilfstransport aus dem Spätherbst 2012 erste Pflegebetten und andere Hilfsmittel an Einrichtungen abgegeben wurden. Vier Monate waren die Hilfsmittel davor vom Zoll nicht zur Verteilung freigegeben worden. Dies ist auch das Hauptproblem der Caritas Iwano-Frankiwsk bei ihrer Hilfstätigkeit: Der ukrainische Staat unterstützt ihre Bemühungen weder organisatorisch noch materiell. Ohne die Projektpartner aus dem Ausland würde die Arbeit daher – so ist zu befürchten – weitgehend zum Erliegen kommen. Mit einem regelmäßigen jährlichen Geldbeitrag aus Fulda etwa werden Betreuungskräfte der Behindertenhilfe finanziert.

Die Caritas Iwano-Frankiwsk bleibt darüber hinaus auf Spenden dringend angewiesen. So sammelt die Caritas Fulda daher u. a. auch für ihren Schwesterverband in Iwano-Frankiwsk: Spenden unter dem Stichwort „Ukraine“ sind jederzeit möglich auf das Spendenkonto Nr. 220 des Caritasverbandes für die Diözese Fulda bei der Sparkasse Fulda, Bankleitzahl 530 501 80. Auch Online-Spenden ist möglich. Zudem sammelt die Caritas u. a. in ihrer Fuldaer Geschäftsstelle Wilhelmstraße 2 am Dom auch Fremdmünzen und –Scheine. Der Ertrag durch das „Ummünzen“ alter Währungen wie Lire und Gulden sowie  Resturlaubsgeldes wie Zloty und Kronenfließt ebenfalls dem Ukraine-Projekt zu. Weitere  Informationen erhalten Interessierte beim Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0661 /2428-160.

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