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Kanu: Junioren-C2 ist enttäuscht vom Trainerrat – Gescher / Reith trotz super Leistung nicht zur WM nachnominiert

5N3A3193Fulda / Augsburg (dp) Die Enttäuschung steht den beiden Sportlern des KCF auch zwei Tage nach der Entscheidung noch ins Gesicht geschrieben. So ähnlich muss es wohl den Dortmunder Fußballern gehen, wenn man sein bestes gibt, aber es letztendlich doch nicht reicht. Doch bei den Kanuten lag die Entscheidung nicht in den eigenen Händen, sondern in deren anderer… Jonathan Gescher und Aaron Reith  im Canadier Zweier wurden trotz super Leistungen in Augsburg und entgegen der Aussagen des Trainerrates und des Bundestrainers nicht für die Junioren-Weltmeisterschaften vom 08. – 13. Juli In Lofer (Österreich) nachnominiert.
„Nach den Deutschen Meisterschaften kam der zuständige Disziplinentrainer aus dem Trainerrat auf uns zu und teile uns die Entscheidung bezüglich der Nominierung mit“, erklärten die beiden. Der Trainerrat habe sich trotz der zwei Vizemeistertitel vor einer Woche nicht einstimming auf eine Nominierung des Fuldaer Junioren-Canadier Zweiers einigen können. Stattdessen machte man ihnen aber Hoffnung: „Wenn ihr nächstes Wochenende in Augsburg als Team harmoniert, die Strecke gut bewältigt und zeigt dass ihr zusammen Wildwasser fahren könnt, nehmen wir euch mit zur WM.“

2013 Mutha I-1468Gesagt, getan. Die Fuldaer bewiesen Teamgeist und kamen mit einer der schwersten Wildwasserstrecken im Bundesgebiet glänzend zurecht. Und auch die Zeiten passten. In zwei der Läufen zeigten Sie Anschlussleistungen an die amtierenden Deutschen Meister, im Finallauf waren Sie sogar schneller. Warum sie dann doch nicht zur WM nachnominiert wurden, ist den beiden ein Rätsel. Zumal es sich um eine „Heim-Weltmeisterschaft“ handelt: Veranstalter ist der Deutsche-Kanu-Verband und es wäre wohl das richtige Zeichen gewesen, in Zeiten sinkender Startfelder mit einem großen Aufgebot an Sportlern die Heim-WM zu bestreiten. „Es ist doch nur im Sinne des Veranstalters, wenn bei einer WM möglichst viele Sportler an den Start gehen. Warum dann gerade der ausrichtende Verband mehrere Startplätze unbesetzt lässt und somit zwei jungen Sportlern die Chance nimmt, wichtige Erfahrungen zu sammeln, ist mir fraglich.“, erklärt der Pressesprecher des Kanu-Club Fulda. Gerade die Canadier-Disziplinen seien aufgrund geringer Startfelder eh am aussterben und deswegen wäre doch eine Nominierung des Nachwuchsbootes die richtige Entscheidung gewesen.

„Augsburg hat im C2 echt Spaß gemacht und es lief super.“, erklärt Aaron Reith, der erst seit einem knappen Jahr mit Jonathan im Boot sitzt und sich die Nicht-Nominierung nicht erklären kann. Gescher ergänzt: „Vom zuständigen Junioren-Nationaltrainer Ralf Beerschwenger war die Begründung für die Nicht-Nominierung, dass wir uns seit der Deutschen nicht genug gesteigert hätten – wohlgemerkt innerhalb von einer Woche.“ Im Gegensatz dazu waren jedoch die Candier-Spezialisten aus dem Trainerrat voll des Lobes für den Fuldaer-C2. „Von Gregor Simon, dem Bundestrainer und Canadier-Spezialisten haben wir nur Lob bekommen. Er hat uns mit anderen Canadier-Spezialisten beobachtet und die Meinung derer war, dass wir uns super gesteigert hätten.“ Schliesßlich sei die Olympiastrecke von München 1972 eine der schwersten überhaupt. Somit bleibt weiter Unverständnis für Nicht-Nominierung.

Ob die beiden Sportler des Kanu-Club Fulda auch in der nächsten Saison im C2 zusammen an den Start gehen oder sich auf die Kajakdisziplin konzentrieren werden ist bis dato fraglich. „Ralf Beerschwenger hat uns telefonisch mitgeteilt, dass wir uns ein bisschen zu spät ernsthaft mit’m C2 auseinandergesetzt haben. Er würde sich aber freuen wenn wir nächstes Jahr weiter zusammen fahren würden.“, so Gescher. „Jedoch schreibe ich nächstes Jahr Abitur und muss schauen, wie ich zeitlich hinkomme.“

„Da müssen wir mal schauen wie wir die Enttäuschung jetzt verarbeiten. Lust hätte ich schon. Vielleicht konzentrieren wir uns beide aber auch auf den Kajak-Sprint. Und dann fahren im nächsten Jahr mit Josh (Joshua Piaskowski, der sich für die WM im Kajak qualifizierte) und uns beiden drei Fuldaer Sportler zur Europameisterschaft.“  scherzt Reith. Trotz der Nichtnominierung wünschen die beiden allen die zur WM fahren viel Glück, vor allem natürlich den beiden Fuldaer Startern Joshua Piaskowski (K1) und Moritz Fladung (C1).

Neben Gescher und Reith testete Joshua Piaskowski seine Form vor der WM und absolvierte ein Mannschaftstraining mit den Nationalmannschaftskollegen. Moritz Fladung fehlte Krankheitsbedingt. Daneben sammelten Fuldas Nachwuchssportler Christopher Massini und Moritz Zentgraf erste Erfahrungen auf dem Eiskanal. Mit Jil-Sophie Eckert (Juniorinnen K1), Moritz Fladung (C1) und Joshua Piaskowski (K1) starten drei Sportler des Kanu-Club Fulda bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Lofer / Österreich. Zudem schicken die Barockstädter mit Jasper Eckert im Herren C1 einen Sportler zu den Weltmeisterschaften der Leistungsklasse nach Solkan / Slowenien.

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