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Busse auf Linien 37, 22, 56 und 74 fahren und halten nach Anmeldung – Anruf genügt: Der Bus kommt auf Bestellung

246-RufbuslinienLandkreis Fulda. Der öffentliche Personennahverkehr ist – auch im Landkreis Fulda – nicht kostendeckend. Der jährliche Zuschussbedarf beläuft sich auf rund 2,7 Millionen Euro. Hinzu kommt, dass die Einwohnerzahl im Landkreis leicht zurückgeht und insbesondere die Schülerzahlen sinken. Damit ist auf Dauer auch ein Abschmelzen der Einnahmen nicht zu verhindern. Vor diesem Hintergrund haben die kreisangehörigen Städte und Gemeinden in der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft Fulda (LNG Fulda) die Frage nach möglichen – auch zukunftsträchtigen – Handlungsansätzen zur Kostendämpfung erörtert. Ein Ergebnis ist die Einführung des Rufbus-Prinzips, das seit Dezember 2011 auf einer neuen Buslinie (Linie 37) zwischen Gersfeld und Poppenhausen erprobt wird. Möchten Fahrgäste mitfahren, melden sie dies durch die Wahl einer Telefonnummer an. Bereits durch den Anruf selbst – ohne weitere Vermittlung durch Dritte – ist die Busfahrt bestellt.

Da sich der Versuch bewährt hat, wird das Rufbus-Prinzip ab Montag, 3. Juni, auf verschiedene Strecken mit vergleichsweise schwacher Nachfrage ausgeweitet. Neben der Buslinie 37 findet das Rufbus-Prinzip dann auf den nachfolgenden Linien/Streckenabschnitten Anwendung. (Bitte beachten Sie, dass sich aufgrund der Ausweitung auch die Telefonnummern für Fahrten auf der Linie 37 geringfügig ändern.)

Linie 22: Streckenabschnitt Mittelaschenbach-Hofbieber und zurück mit den Halten in Mittelaschenbach, Hofaschenbach und Morles

Linie 56: in der Gemeinde Flieden von und zum Bahnhof mit den Halten in Struth, Stork, Höf und Haid, im Gewerbegebiet Flieden-Süd sowie in den zum Ortsteil Rückers gehörenden Weilern Keutzelbuch und Leimenhof

Linie 74: zwischen Hünfeld und Marbach und zurück mit Halten in Marbach, Rückers, Dammersbach, Nüst und Hünfeld

Auf den genannten Linien/Streckenabschnitten bestellt man einen Fahrtwunsch durch die Anwahl einer Telefonnummer. Diese besteht immer aus drei Teilen: Basisnummer ist die Nummernfolge (0661)95270 40. Dazu kommt der Tag der Fahrt (Montag = 1, Dienstag = 2, Mittwoch = 3, usw.) und die Fahrtnummer, die der Fahrplantabelle unter www.LNG-Fulda.de oder dem an die beteiligten Haushalte per Post verteilten Infoflyer zu entnehmen ist. Die gesamte zu wählende Nummer besteht also aus Basisnummer/Tag der Fahrt/Fahrtnummer.

Für eine Fahrt um 8.47 Uhr von Mittelaschenbach, Haselsteiner Straße, über Hofbieber nach Fulda an einem Dienstag lautet die Rufnummer demnach (0661)9527040/2/2202, für eine Fahrt um 8.53 Uhr von Oberstork nach Flieden Bahnhof an einem Freitag (0661)9527040/5/5203 und für eine Fahrt um 15.55 Uhr von Marbach, Tromliedeweg, nach Hünfeld an einem Donnerstag (0661)/9527040/4/7405.

Eine Fahrt kann man maximal eine Woche im Voraus bestellen, also von einem Dienstag aus gesehen für den Zeitraum bis zu dem darauf folgenden Montag (einschließlich). Die Rufnummer enthält dann die Ziffer des Tages, an dem die Mitfahrt gewünscht wird. Anmeldeschluss für Kurzentschlossene ist jeweils 30 Minuten vor der im Fahrplan angegebenen ersten Abfahrtzeit. Bestellungen sind 24 Stunden rund um die Uhr möglich.

Entscheidet man sich, eine bestellte Fahrt doch nicht anzutreten, gibt es zwei Wege zum Rücktritt. Entweder ruft man über das Telefon, mit dem die Bestellung aufgegeben wurde, die Rufnummer der bestellten Fahrt nochmals an – sofern die eigene Rufnummer-Übermittlung eingeschaltet ist – oder man wählt die Nummer der Geschäftsstelle der LNG Fulda (0661)96942-0 und teilt dort seinen Stornierungswunsch mit.

Die auf einer der Rufbus-Linien bestellte Fahrt wird – wie bisher auch – je nach Fahrtziel entsprechend der RMV-Preisstufe tarifiert. Lediglich beim Bestellanruf fallen je nach eigenem Telefonvertrag Kosten für den Anruf ins deutsche Festnetz an.

Die bisherigen Erfahrungen mit dem Rufbus-Prinzip auf der Linie 37 zeigen, das – natürlich in Abhängigkeit von der Nachfrage – etwas mehr als 75 % der andernfalls regelmäßig angebotenen Fahrten entfallen können. Bei jeder entfallenden Fahrt werden rund 20 % der Kosten eingespart, da Fahrzeuge und Personal auch ohne Bestellung vorzuhalten sind. Dabei bleibt für den Kundenkreis das vollständige Fahrtenangebot erhalten. Es kommt zu keiner Reduzierung des Leistungsangebots auf Grund fehlender Defizitfinanzierung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle der LNG Fulda stehen allen Interessierten gerne beratend zur Seite.

 

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