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Tag der offenen Bootshaustür fällt buchstäblich ins Wasser

patschnass---aber-kein-Spaß-mehrFulda. Dass gegen 1700 Uhr der R1 bei strahlendem Sonnenschein wieder hochfrequentiert war und viele Interessenten noch zum Paddeln und Abendessen kommen wollten, konnte die Stimmung der niedergeschlagenen Kanuten nicht mehr „aufpäppeln“. Morgens sah es noch so aus, als könnte man mit einem neuen Besucherrekord rechnen; ruck-zuck waren viele Boote zum Probepaddeln im Einsatz und die „Karton-Boot-Worker“ hatten begeistert ihre Arbeit aufgenommen. Aber gegen 1200 Uhr kam ein heftiges Gewitter auf und die Wetterberichte im world wide web warnten vor Unwettern. Keine Frage für die Organisatoren: die Boote mussten schnellstmöglich vom Fluss.

Das sollte eine gute Entscheidung sein. Auch die Verlagerung des Festes am Fluss in das Bootshaus war zu begrüßen. Denn innerhalb weniger Minuten zog ein heftiges Unwetter über die Fulda-Auen. Zum Glück waren die Kanu-Gäste zu dieser Zeit schon ins rettende Bootshaus eingezogen. Die Bootshauswiesen glichen in wenigen Minuten einer riesigen Seenplatte und der Wasserstand der Fulda stieg zusehends. Innerhalb von einer Stunde war der Pegel um über 50 cm angestiegen, die Fulda einmal mehr zum reißenden Fluss geworden. Nun war Improvisation angesagt. Die Grillstation musste geschlossen werden; die Arbeit im Freien war für die Helfer nicht mehr zumutbar und viel zu gefährlich. Aber im Haus war es gemütlich und die Gäste zeigten bei Kaffee und Kuchen Verständnis für die „Evakuierungsmaßnahmen“ auf dem Wasser.

Pappboot-Worker Kartonbootbauer-bei-der-Arbeit
Innerhalb kürzester Zeit verständigten die Paddler die eingeladenen Ehrengäste, dass an eine Fortführung der Veranstaltung nicht mehr zu denken sei und dass ein Besuch am Bootshaus keinen Sinn machen würde. Die Vertreterin der Stadt Fulda, Frau Weinberger und der Präsident des Hessischen Kanu-Verbandes, Jens Perlwitz aus Kassel, konnten so noch rechtzeitig „gebremst“ werden. Aber mitten im großen Unwetter kamen Doris Herscu und Monika Born vom Sportkreis 18 am Bootshaus an. Und die beiden hatten auch noch eine Überraschung mitgebracht. Die Urkunden für die erfolgreichen Teilnehmer des KCF am Familiensportabzeichen-Wettbewerb 2012, die an die sportlichen Paddler übergeben werden konnten.

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Aus dem Pappbootrennen wurde leider nichts. Für die Teams, die mit Unterstützung der Firma DS Smith Packaging tolle Boote entwickelt und gebastelt hatten, wäre es zu gefährlich geworden. Die Strömung war so stark, dass die Boote mit hoher Geschwindigkeit und unkontrollierbar in Richtung Wehr gespült worden wären. Daher musste auch der Jugendvorstand improvisieren und wandelte den Wettbewerb in eine Kartonboot-Beauty-Veranstaltung um. Als Belohnung erhielten alle Teilnehmer einen Ehrenpreis und das Versprechen, dass die Rennen Ende der Woche ausgetragen werden, wenn der Wasserstand wieder fällt.  (Text: Harald Piaskowski
Fotos: Dominik Heldmann)

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