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Bewegender Abschluss der 72-Stunden-Aktion in Wächtersbach

IMG_3871Wächtersbach. Als um kurz vor 15 Uhr die Glocken der nahe gelegenen ev. Kirche von Wächtersbach ihren Klang in den Himmel schickten, war die große Wiese im Wächtersbacher Schlosspark mit über 450 Menschen gut gefüllt. Auf der Bühne, die mit dem Logo der 72-Stunden-Aktion, einem selbst gestalteten Banner „Wächtersbach ist bunt“, mit der 72-Stunden-Kerze sowie mit vielen bunten Tüchern dekoriert war, standen Pfarrerin Rilke, Pfarrer Schilling (beide evangelisch), der Wächtersbacher Imam Halil Günes und der kath. Pfarrer Heller und stimmten mit kurzen Texten zu ihrem Leben und ihrer Herkunft in den Gottesdienst ein. „Wir sind alle Kinder Abrahams“ stand über dem interreligiösen Gebetsgottesdienst, bei dem Texte über Abraham aus dem Koran und aus der Bibel gelesen wurden. Pfarrerin Rilke und Pfarrer Schilling hoben in ihrer Ansprache hervor, dass Abraham uns alle eint und wir in ihm eine gemeinsame Wurzel hätten. In Erinnerung an diese gemeinsame Wurzel könnten wir unser Zusammenleben und unsere Stadt bunt und lebensfroh gestalten. „Flinke Hände, flinke Füße“ klang es laut durch den Schlosspark „Freundschaft, die zusammenhält, so verändern wir die Welt“. Tief beeindruckt zeigten sich die Besucher über das bei diesem Gottesdienst deutlich gewordene Miteinander der Religionen. „Ein wirklich historischer und bewegender Moment für Wächtersbach als die beiden Pfarrer, die Pfarrerin und der Imam sich an den Händen nahmen und gemeinsam den Aronitischen Segen sprachen“, resümierte der Stammeskurat Daniel Stehling. Musikalisch wurde die Feier von einer Band unter Leitung von Ulrike Faupel mitgestaltet.

An den Gottesdienst schloss sich ein großes interkulturelles Fest der Begegnung an. Auf der Bühne wurden die einzelnen Projektaufgaben unter dem Titel „Wächtersbach ist bunt“  in Kurzinterviews präsentiert. Dazwischen wurde das Publikum mit „Gipsy-Swing-Musik“, mit Gospelmusik von der „Honey-Crew“, und mit französischen Chansons von Franck Lacroix unterhalten. Bei der Menschen-Kicker-WM, bei der zwei Mannschaften des türkisch-islamischen Kulturvereins, sowie eine Mannschaft der Konfirmanden aus Wächtersbach und der Pfadfinder der DPSG antraten, wurde unter der Schiedsrichterin Saskia Götzl, fair aber mit viel Einsatz um den Sieg gekämpft. Dem Sieger, der Mannschaft „Akbulut“ wurde unter großem Beifall der selbst gemachte „Kicker-WM-Wächtersbach-ist-bunt-Pokal“ überreicht.

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Parallel zum Bühnenprogramm lud der Verein der Freunde von Châtillion zum Boulespielen ein und zeigte damit ein typisch französisches Spiel, das auch in der Partnerstadt Wächtersbachs Châtillion gerne und viel gespielt wird. Nach alter Pfadfindertradition gab es die Möglichkeit am Lagerfeuer Stockbrot zu backen. Für das leibliche Wohl der Besucher war bestens gesorgt. So hatten die Eltern der Pfadfinder ein großes Kuchenbuffet zusammengestellt, die Frauengruppe des türkisch islamischen Kulturvereins hatte türkische Pizza gebacken und Süßgebäck vorbereitet. Aus der Zeltlagerküche der Pfadfinder wurden Hamburger zubereitet. Um die kulinarische Vielfalt zu vervollständigen gab es noch italienische Pizza und Ćevapčići. Der Erlös des großen Festes geht an das „Nazareth Scout Center“ in Israel, das sich für den interreligiösen Dialog und das friedliche Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen engagiert. Auch dieses Projekt wurde im Bühnenprogramm und über eine gestaltete Plakatwand vorgestellt. Durch das Bühnenprogramm führten als Moderatoren gekonnt Christine Sgoff und Stefan Scherp.

Nach 18.30 Uhr konnten Markus Leis und Henning Janssen als Vorstand des Wächtersbacher Stammes St. Bonifatius allen Beteiligten und Helfern, Sponsoren und Gästen für das schöne Fest der Begegnung danken. Ein besonderer Dank ging an alle Beteiligten, die in den letzten 72 Stunden dies alles ermöglicht haben. Sie resümierten „Wir haben in 72 Stunden viel auf die Beine gestellt und gezeigt, dass Wächtersbach bunt ist. Die Projektaufgaben sind erfüllt und wir hoffen, dass wir mit dieser Aktion Wächtersbach bleibend verändert haben.“ Auch der Schirmherr der Aktion in Wächtersbach, erster Stadtrat Andreas Weiher, zeigte sich beeindruckt von dem, was in den letzten 72 Stunden geleistet wurde.

Mit einem großen Abschlusskreis und zu den Klängen des Liedes „Nehmt Abschied Brüder“ endete ein gelungenes Fest der kulturellen Begegnung und eine tolle 72-Stunden-Aktion in Wächtersbach.

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