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Lernen von Frauen, die sich in Männerdomänen behaupten – Erfolgreiche Teilnahme am Mentoring-Programm

Mentoring-ProgrammFulda. 85 hessische Studentinnen und Doktorandinnen aus naturwissenschaftlichen und technischen Fächern sind für ihre erfolgreiche Teilnahme am Mentoring-Programm im Fuldaer Stadtschloss ausgezeichnet worden. Anika Krug und Lena Raude waren zunächst ein wenig skeptisch. Die beiden Studentinnen der Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Fulda wussten nicht recht, was sie von ihren Mentorinnen, beide Ökotrophologinnen bei Fresenius Kabi, einem Hersteller von Ernährung, Arzneimitteln und Medizinprodukten,erwarten konnten. „Für mich kam die Mentoring-Kooperation genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Anika Krug heute.

„Ich war im vierten Semester und hatte Schwierigkeiten, meineStärken zu erkennen und die richtigen Spezialisierungsfächer zu wählen. Die Ratschläge und die Berufserfahrung meiner Mentorin haben
mir geholfen, mich selber besser kennen zu lernen und zu erkennen, wohin mein Weg führen kann.“ Es sei ihr bewusst geworden, in welchem Bereich sie nach dem Studium arbeiten wolle. Sie habe außerdem erfahren, wie man als Frau mit einer Führungsposition umgehen könne, und wie sich Familie und Beruf vereinbaren ließen.

Lena Raude sieht das ähnlich. „Meine Mentorin hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich habe erkannt, dass ich eigentlich weiß, was ich will. Aber es bedurfte des Impuls von außen, um mir das bewusst zu machen. Dadurch bin ich einen großen Schritt weiter gekommen.“ Die Kooperation habe ihr geholfen, herauszufinden, was sie beruflich interessiere. Ihre Mentorin habe die richtigen Fragen gestellt und ihr dadurch sehr geholfen.

Lena Raude und Anika Krug sind zwei von insgesamt 134 Studentinnen und Doktorandinnen, die in den vergangenen zwölf Monaten das Mentoring-Programm für Frauen in Naturwissenschaft und Technik
absolvierten und dafür im Marmorsaal des Fuldaer Stadtschlosses am vergangenen Samstag, 22. Juni, im Beisein von Oberbürgermeister Gerhard Möller ihr Abschlusszertifikat erhielten. Sie ließen sich ein Jahr lang von einer Mentorin begleiten, erhielten dadurch Einblicke in den Berufsalltag und  bekamen Anregungen für die weitere Planung des Studiums und der beruflichen Karriere.

Den Nutzen, den die Teilnehmerinnen aus dem Mentoring ziehen, erläutert Dr. Ulrike Kéré, Geschäftsführerin des MentorinnenNetzwerks, so: „Auch wenn ein Hochschulstudium für junge Frauen inzwischen genauso selbstverständlich ist wie für ihre männlichen Kommilitonen, zeigen sich die Unterschiede in den Karrierewegen noch immer überdeutlich. Viele Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen arbeiten nicht in den Berufen, für die sie ausgebildet wurden und entlang der Karriereleiter nimmt ihr Anteil immer weiter ab. Mit dem Mentoring durchbrechen wir diesen Effekt, indem wir den Studentinnen und Doktorandinnen Rollenvorbilder an die Seite stellen, die sie in Netzwerke einführen, informelles Wissen weitergeben und für eine Karriere motivieren.“

Im Mentoring-Programm lernen die Mentees in speziellen Trainings zum Beispiel sich als Berufseinsteigerinnen richtig zu präsentieren. Sie werden Teil eines Netzwerkes, in dem sie Kontakte knüpfen und sich mit berufstätigen Frauen aus Wirtschaft und Wissenschaft austauschen können. Durch die Zusammenarbeit mit Mentorinnen aus Unternehmen und Forschungsinstituten erhalten sie einen Einblick in die Praxis, und das eröffnet konkrete berufliche Perspektiven.

„Niemand kann eine Studentin besser auf das Berufsleben in einem technisch ausgerichteten Beruf vorbereiten, als eine erfolgreich im Berufsleben stehende Mentorin“, betonte die Vizepräsidentin für
Forschung und Entwicklung an der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Dorit Bölsche in ihrer Ansprache. Die Hochschule Fulda beteilige sich daher mit Überzeugung an dem Mentorinnen-Netzwerk. Insgesamt fünf Studentinnen aus den Fachbereichen Angewandte Informatik, Elektrotechnik und
Informationstechnik sowie Lebensmitteltechnologie waren von der Hochschule Fulda im vergangenen Jahr dabei.

Das MentorinnenNetzwerk bietet auch in diesem Jahr Studentinnen und Doktorandinnen in Naturwissenschaftlichen und technischen Fächern die Möglichkeit, sich von einer Mentorin begleiten zu lassen. Interessentinnen können sich bis 1. Dezember 2013 über die Homepage www.mentorinnennetzwerk.de bewerben.

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