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Erfolgreiche regionale Teilnehmer am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten auf Spurensuche in Fulda

obere Reihe von links: Gesine Schlosser, Jana Heimrich, Theresa Hahner, Kimberly Novak, Johannes Schaum, Jan Philipp Werlich untere Reihe von links,  Christine Weidner, TutorinFreiherr-vom-Stein-Schule, Cornelia Wagner Museumspädagogin VonderauMuseum, Schmitt, Tutorin Rabanus-Maurus-Schule, Dr. Michael Imhof,Verein Zukunft Bildung, Dr. Thomas Heiler, Kulturamt, Stadtarchiv und Geschichtsverein der Stadt Fulda

obere Reihe von links: Gesine Schlosser, Jana Heimrich, Theresa Hahner, Kimberly Novak, Johannes Schaum, Jan Philipp Werlich
untere Reihe von links, Christine Weidner, TutorinFreiherr-vom-Stein-Schule, Cornelia Wagner Museumspädagogin VonderauMuseum, Schmitt, Tutorin Rabanus-Maurus-Schule, Dr. Michael Imhof,Verein Zukunft Bildung, Dr. Thomas Heiler, Kulturamt, Stadtarchiv und Geschichtsverein der Stadt Fulda

Fulda. Die Landessieger und Förderpreisträger des diesjährigen Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten stehen fest. Von  109 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen kamen 18 aus der Region Fulda und Osthessen. Drei Beiträge wurden von der Landesjury mit einem Förderpreis ausgezeichnet. Eine Arbeit erhielt einen Preis als Landessieger.

Die regionalen Preisträger sind Kimberly Novak aus der 8. Klasse der Rabanus-Maurus-Schule mit einer Arbeit „Vertraute Fremde – Nachbarn in der Geschichte“ über das Schicksal der Heimatvertrieben und Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg. Von dem Thema Flucht und Vertreibung ließ sich  auch eine Forschergruppe  aus der 10. Jahrgangsstufe  der Freiherr-vom-Stein-Schule  mit Jan Philipp Werlich, Johannes Schaum und Johannes Dietrich herausfordern.

Das Thema „Nachbarschaft mit den Sudetenland-Vertriebene im Hünfelder Raum“ setzten Anne Vogel, Stella Mai, Lukas Wiegand und Johannes Stumpf aus der 9. Klasse der Lichtbergschule Eiterfeld in historische Szenen um und drehten dazu einen eindrucksvollen Film. Das Schicksal der Juden und die „Auswirkungen des Antisemitismus auf jüdische Geschäfte in Wüstensachsen“ beschäftigten Jana Heimerich, Gesine Schlösser und Theresa Hahner aus der 10. Klasse der Freiherr vom Stein-Schule. Die Gruppen aus der Stein-Schule und Eiterfeld erhielten für ihre lokale Spurensuche einen Förderpreis.

„Gewinner seid ihr alle, den alle von Euch haben sich den Herausforderungen der historischen Forschung gestellt und Eure Ergebnisse in einem eigenständigen Geschichtsbeitrag dokumentiert und beschrieben und in den Wettbewerb eingebracht“, so Dr. Michael Imhof, Schulamtsdirektor a.D. und seit vielen Jahren Begleiter des Geschichtswettbewerbs  auf einer Anerkennungsveranstaltung des Fuldaer Geschichtsvereins und des Vereins „Zukunft Bildung in der Region Fulda“. Zusammen mit dem Leier des Fuldaer Kulturamtes, Dr. Thomas Heiler und der Museumspädagogin  des Vonderaumuseums Kornelia Wagner. Von Ihren Mitschülern wurden die preisgekrönten Teilnehmer begeistert applaudiert. Als regionale Belohnung waren alle Teilnehmer zu einem Spurensuche-Workshop zur „Geschichte des Judentums in Fulda“, zur Stadtentwicklung im Vonderaumuseum und zum „Schnuppern“ in alten Urkunden und Akten im Fuldaer Stadtarchiv eingeladen.

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Aufgeteilt in wechselnde Gruppen entdeckten die Schüler unter kundiger Anleitung von Kornelia Wagner in den Objekten und Rauminstallationen des 19. Und 20. Jahrhunderts die Entwicklung von Stadt und Region Fulda,. Sie erspürten in den historischen Räumen bürgerliche Wohnkultur, in den Repräsentationsräumen bürgerliches  Selbstbewusstsein und in der historischen Apotheke medizinische Versorgung der Bevölkerung als Teil einer expandierenden Stadt mit Anschluss an die nationale Verkehrsinfrastruktur der Eisenbahn.

Auf den Spuren des  Fuldaer Judentums begleitete Dr. Michael Imhof die Schüler über 1000 Jahre  jüdische Geschichte. Auf dem ehemaligen mittelalterlichen Judenfriedhof an der Rabanus Straße spannte sich der Bogen von den mittelalterlichen Pogromen, über die Ausweisung der Juden aus dem Territorium der Reichsabtei Fulda 1671 bis zum Novemberpogrom 1938. Die Grabplatten des verwüsteten Friedhofs fanden sich bei Restaurierungsarbeiten als Bodenbelag des barocken Domes und als Baumaterial in der Isolierstation des städtischen Krankenhauses in der Rangstraße wieder. In der Turnhalle an der Stelle des heutigen Sparkassengebäudes wurden die Juden vor ihrer Deportation in die Vernichtungslager 1941 und 1942 zusammengetrieben und durch die Stadt zu den Todeszügen zum Bahnhof geführt. Die Spurensuche endete am Platz der Synagoge. Auch hier begegneten sich mittelalterlicher jüdischer Alltag bis zum Ghetto von 1671 mit der Schändung und Zerstörung der Synagoge im November 1938.

FotoIm Stadtarchiv informierte Dr. Thomas Heiler als Stadtarchivar über die Aufgaben und Arbeitsweise des Archivs. Als Gedächtnis der Geschichte der Stadt wurde die Bedeutung des Archivs für nachfolgende Generationen und Forschungen wie z.B. den Geschichtswettbewerb deutlich. Dr. Heiler zeigte, wie wichtig Fragestellungen sind, um über Findbücher, Suchkataloge und Schlagwörter auf Spurensuche im Archiv zu gehen. Beeindruckt waren die jugendlichen Forscher von den ältesten mittelalterlichen Quellen des Archivs, säuberlich und gut lesbar auf Pergament geschrieben, wie auch die Digitalisierung von Dokumenten und Zeitungsartikeln bis hin zu Berichten über besondere Ereignisse der einzelnen Schulen.

Im Vortragsraum des Museums warteten auf die jungen Historiker Getränke und Gebäck als Stärkung und luden zum Austausch über die inspirierenden Eindrücke der Erkundung in Stadt, Museum und Archiv ein.

Gute Stube aus der Biedermeierzeit Bürgervereinssaal im VM

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