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Wachsende Nachfrage bei Genossenschaftswohnungen – Hessischer Arbeitskreis unterstützt Neugründungen

Wohnungen_FrankfurtBad Homburg. Das genossenschaftliche Wohnen ist gefragt wie nie. Zahlreiche Neugründungen von Genossenschaften zeigen, dass der Gedanke des gemeinsamen Engagements immer mehr Menschen begeistert. Der Arbeitskreis Hessischer Wohnungsbaugenossenschaften unterstützt diese Entwicklung und weist anlässlich des Internationalen Tags der Genossenschaften am 6. Juli 2013 auf die Vorteile des genossenschaftlichen Wohnens hin.

„Der genossenschaftliche Grundgedanke, gemeinsam mehr zu erreichen, als ein Einzelner es könnte, wird in der heutigen Situation immer wichtiger“, erklärt Bernd Arnold, Vorstand des Arbeitskreises und der Bad Homburger Genossenschaft Hochtaunusbau. Wie wohnungswirtschaftliche Studien belegten, würden vor allem die Märkte in den größeren Städten in Zukunft immer enger. Der Trend, mit dem ersten verdienten Geld das städtische Umfeld zu verlassen, habe in den vergangenen Jahren stark nachgelassen. Wohnungen in Innenstadtlagen würden wieder attraktiver, mit der Nachfrage steige aber auch der Preis. Genau dort setze das genossenschaftliche Modell an. „Mit günstigen Mieten und einem engagierten nachbarschaftlichen Austausch sind Wohnungsgenossenschaften vor allem für junge Familien interessant“, so Arnold weiter.

Dies zeigen auch die zahlreichen Neugründungen von Genossenschaften und Initiativen in den letzten Jahren. In Frankfurt gibt es dafür seit März 2009 eine Koordinations- und Beratungsstelle für gemeinschaftliches Wohnen, gegründet vom „Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen“. Zusammen mit dem Amt für Wohnungswesen organisiert das Netzwerk außerdem eine jährliche Informationsbörse für gemeinschaftliches und genossenschaftliches Wohnen im Frankfurter Römer, das nächste Mal am 31. August 2013. Interessierte können sich dort über die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die Gründung einer Genossenschaft informieren und nach Mitstreitern für gemeinsame Wohnprojekte suchen.

„Wir unterstützen diese Entwicklung ausdrücklich“, sagt Martin Neckel, ebenfalls Vorstand des Arbeitskreises und des Beamten-Wohnungs-Vereins Frankfurt. „Vor allem alternative Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser, die die Begegnung und den Austausch jüngerer und älterer Menschen fördern, lassen sich in gemeinsamer Initiative gut umsetzen.“ Auch in den Hessischen Wohnungsbaugenossenschaften gebe es zahlreiche Beispiele, wie mit neuen Formen des Zusammenlebens den gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung getragen werde.

Wohnungen_Bad_HomburgWie gut die Idee des genossenschaftlichen Wohnens angenommen wird, zeigt die hohe Nachfrage nach Wohnungen bei den hessischen Genossenschaften. Obwohl die Genossenschaften auf Neubau setzen – bei der Hochtaunusbau in Bad Homburg etwa sollen in den nächsten Jahren rund 50 neue Wohnungen entstehen – werden die Wartelisten länger. „Einerseits freuen wir uns über das große Interesse am genossenschaftlichen Wohnen in fast allen hessischen Regionen, andererseits müssen sich unsere Mitglieder teilweise auf lange Wartezeiten einstellen, weil die Fluktuation innerhalb der Bestände gering ist“, sagt Vorstand des Arbeitskreises und der Vereinigten Wohnstätten 1889 eG, Uwe Flotho. Man werde künftig vor allem in die energetische Sanierung und den Abbau von Barrieren innerhalb der Bestände investieren, um das hohe Niveau halten zu können. Das Angebot der Genossenschaften umfasse aber nicht nur den Wohnraum, sondern viele der Mitgliedsunternehmen würden darüber hinaus auch umfangreiche Aktivitäten im sozialen Bereich organisieren.

Der Internationale Tag der Genossenschaften findet seit 1923 an jedem ersten Samstag im Juli statt und dient der Stärkung und Bekanntmachung des Genossenschaftsgedankens. 2012 hatten die Vereinten Nationen zum „Internationalen Jahr der Genossenschaften“ ausgerufen. Genossenschaften auf der ganzen Welt hatten sich daran beteiligt, so auch der hessische Verband.

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