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Solidarität mit Afrika auf dem Uni-Platz

Afrika1--Foto-Gaby-KirschFulda. Das Wetter war zum Weinen – und doch trotzten viele Junge und Alte den Regenfluten am Mittwochnachmittag um ihre Solidarität mit Afrika auszudrücken. Die 11. Klasse der Rudolf Steiner Schule Loheland hatte zum Aktionstag auf dem Uni-Platz eingeladen. Der Tag begann mit afrikanischen Trommel-Rhythmen, die die Klasse mit ihrem Musiklehrer Gert-Dietrich Schupelius aufführte.

In einer ersten Talkrunde wurde sich mit der Frage beschäftigt, warum man überhaupt mit Afrika solidarisch sein solle. In eindrucksvollen Bildern verdeutlichte Marina Higham, die in der Freien Waldorf-Schule in Windhoek / Namibia unterrichtet hatte, sowie Frau Dr. Hildegard Scheu (Vertreterin der Grünen)  die Not der Menschen in Afrika aus eigener Anschauung. Herr Mario Klotzsche von der FDP unterstrich das Motto der Veranstaltung, da Solidarität keine Hilfe von oben herab sein könne, sondern nur auf Augenhöhe erfolgen könne, so dass letzten Endes beide Seiten gewinnen können.

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Anja Baierlein, seit Jahren im weltweit anerkannten FULDA-MOSOCHO-PROJEKT tätig, das sich erfolgreich gegen weibliche Genitalverstümmelung von Frauen und Mädchen einsetzt, gab Einblick in die Nachhaltigkeit des Projektes, das auf Weiterbildung im Bereich Gender-Equality mit Fokus auf FGM durch hierfür qualifizierte Fachkräfte aus Fulda setzt. Kenianische Weiterbildungs-Teilnehmer und -Teilnehmerinnen geben ihr Wissen z.B. in Elternschulen an Mütter und Väter weiter. Auch in diesem Jahr werden 14 Elternschulen in der Mosocho-Region, dort insbesondere an solchen Orten, wo noch an der Tradition festgehalten wird, durchgeführt.

In beeindruckender Weise bereicherte die Fuldaer Jugend Band „Loss of Sound“ die Veranstaltung und riss jung und alt immer wieder mit. Der Weltladen Fulda sowie die Aktion für ein bedingungsloses Grundeinkommen in Namibia betonten die wirtschaftliche Verflechtung zwischen Afrika und Europa. In ihren Recherchen waren die Schüler-/innen darauf gestoßen, dass Europa mehr Gewinn aus Afrika zieht als es in Entwicklungshilfe investiert. In einer zweiten Diskussionsrunde wurde sich dem Schicksal der Kinder Afrikas gewidmet. Hier waren sich Ritva Mikkonen-Diegelmann (Unicef)  und Anja Baierlein vom FULDA-MOSOCHO-PROJEKT einig, dass die Kinder die Zukunft Afrikas sind und bei ihnen Bildungs- und Gesundheitsprojekte große Erfolge aufweisen können.

Solidaritaet-Afrika2Der zur Diskussion dazu gestoßene Michael Brand MdB CDU betonte aber auch das Leid der Kinderarbeit in Bergwerken und als Kindersoldaten und Kriegsflüchtlinge. Hier gelte es, noch verstärkt etwas zu tun, und sei es aus reinen Gründen der Mitmenschlichkeit. Zum Schluss der Veranstaltung sangen alle zusammen mit Unterstützung von „Loss of Sound“ das Lied „We are the world, we are the children“ und rundeten damit den Grundgedanken der Veranstaltung der Rudolf Steiner-Schule Loheland ab. In einer globalisierten Welt gibt es nur noch eine Welt und nur eine Menschheit. Oder wie es Alt-Bundespräsident Köhler in einer Grußbotschaft an das Afrika-Projekt der Rudolf-Steiner-Schule formuliert hatte: Afrika ist der nächste Nachbar Europas. (Dr. Andreas Herberg-Rothe)

 

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