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Goldjunge Piaskowski holt zweites WM-Gold

team-germanyFulda / Lofer (dp) Im Ziel gab es kein Halten mehr – der Jubel im deutschen Team und bei den Fans war grenzenlos. Nach ihrem grandiosen Sieg mit der Mannschaft über die klassische Distanz am Vortag fuhr das Trio des Deutschen Kanu Verbandes (DKV) mit dem Fuldaer Joshua Piaskowski und den zwei Düsseldorfern Yannic Lemmen und Finn Hartstein bei den Junioren-Weltmeisterschaften auch im Sprint  zur Goldmedaille. Das Rennen war an Spannung und Dramatik nicht zu übertreffen und das deutsche Team brannte ein wahres Feuerwerk in Lofer ab. Dabei standen die Mannschaftsrennen über die Sprintdistanz unter keinem guten Vorzeichen: Im Vorfeld hat sich Sprintspezialist Benedikt Müller aus Düsseldorf verletzt, sodass Teamkollege Yannic kurzfristig einspringen musste.

Die Deutschen – eigentlich nicht als Sprintspezialisten wie beispielsweise die Franzosen bekannt –  gingen mit viel Selbstvertrauen durch die bisherigen Titelgewinne in das Rennen. Gleich im ersten von zwei Sprintläufen (Wettkampfmodus „best of two“)  schokierte man die restlichen Nationen und pulverisierte die bisherige Bestzeit. Die Favoriten aus den Sprintnationen wie Frankreich und Italien hatten bereits einen enormen Rückstand zu den Deutschen , und somit lag es nun an der Konkurrenz, die Deutschen noch vom ersten Platz zu verdrängen.
Nation um Nation kamen auch im zweiten Lauf nicht an die Bestzeit der Deutschen heran, und als die bis dato drittplatzierten Tschechen an den Start gingen, hatte man Bronze bereits sicher. Als die Zeit des tschechischen Teams im Ziel stoppte, entbrannte ein lauter Jubelruf der tschechischen Fans entlang der Sprintstrecke: Man konnte sich im zweiten Lauf deutlich verbessern und lag nun zeitgleich (1.15:50 min) mit den Deutschen auf Rang eins.

„Wir haben am Start mitbekommen, dass die Tschechen einen bomben-Lauf hingelegt haben und zeitgleich mit uns auf Rang eins Lagen. Von den Trainern kam dann die Vorgabe: Wir fahren volles Risiko und auf Angriff, damit es auf der ersten Podiumsstufe nicht so eng wird – wir wollten Gold für uns allein!“, erklärt Piaskowski die taktische Ausrichtung des Teams.

Das Team des Deutschen Kanu Verbandes hatte es selbst in der Hand: Verbesserte man die Zeit des ersten Laufes, hatte man Gold sicher. Bei Zeitgleichheit entscheiden beide Läufe über Sieg oder Niederlage.

Bis zur Zwischenzeit hatte man die Bestzeit inne. Aber ein Fahrfehler kurz vor dem Ziel brachte nochmal Spannung in das bereits entschiedene Rennen. Die Zielzeit stoppte bei 1.15:86. Damit lag man um die Winzigkeit von sechs hundertstel Sekunden vor den Konkurrenten aus Tschechien und hatte die Goldmedaille sicher. „Das wurde zum Ende eine ganz enge Kiste, zum Glück haben wir nicht taktiert, sonst hätte es wohl zu Gold nicht gereicht.“, freut sich Piaskowski über seine Goldmedaille bei den Titelkämpfen.

Erfreulich war außerdem das Ergebnis der Fuldaerin Jil-Sophie Eckert: Die Juniorinnen-Kajak Mannschaft des DKV landete auf dem Silberrang. Aufgrund zu wenig gestarteter Teams darf das Rennen jedoch leider nicht als offizielle WM gewertet werden, sodass die Deutschen keine Silbermedaille überreicht bekommen sondern lediglich als „zweite im Rahmenrennen bei den Weltmeisterschaften gewertet werden.“

Junioren-Nationaltrainer Ralf Beerschwenger lobte sein Team für die super Leistungen: „Wir haben heute als Team Germany abermals ganze Arbeit geleistet. Mein Lob gilt den Disziplin-Trainern im Kajak-Bereich, Sabine Füßer und Sebastian Verhoef. Sie haben unsere Kajak-Mannschaften optimal eingestellt und die Taktik abgesprochen. Diese wurde von den Sportlern optimal umgesetzt und so konnten wir heute abermals ganz oben mitmischen.“

Mit der bisherigen  Medaillenausbeute (3mal Gold und 1 mal Silber) ist der Kölner vollends zu frieden und hofft auf eine weitere Medaille zum Abschluss der Wettkämpfe: „Ich denke mit Finn und Joshua im Junioren-Kajak haben wir auch bei den Sprinteinzel-Entscheidungen wieder einige heiße Eisen im Feuer. “

Zum Abschluss der Wettkämpfe stehen heute die Einzel-Sprintentscheidungen auf dem Programm. 5 Fuldaer Sportler wollen im letzten Rennen nochmals glänzen. Sowohl im Canadier-Zweier (Jonathan Gescher und Aaron Reith) als auch im Canadier Einer mit Moritz Fladung  und mit Jil-Sophie Eckert im Juniorinnen Kajak Einer  gehen absolute Sprintspezialisten an den Start, die wenn es optimal läuft vorne mitfahren können. „Ziel ist es, dass wir uns möglichst mit 4 Booten für das Finale qualifizieren. „, gibt Pressesprecher David Piaskowski die Vorgabe für letzte Rennen vor. Bei den Junioren im K1 qualifizieren sich 15 Sportler, in den anderen Kategorien 10 Sportler für den entscheidenden Finallauf.

Und dann wäre da ja noch Goldjunge Piaskowski, der mit den Erfolgen im Rücken an einem optimalem Tag jeden schlagen kann. Im Training bei den Sprint-Testzeiten zeigte der 16 jährige schon ansprechende Leistungen
„Im Training war ich pro Lauf ca. eine Sekunde hinter dem deutschen Favoriten Finn Hartstein. Aber da bin ich auch noch nicht ganz voll gefahren. Mal schauen wie es läuft. Erstmal gilt es, mich für das Finale zu qualifizieren und dann scahuen wir weiter.“, gibt sich Joshua Piaskowski hoffnungsvoll.

Zum Abschluss der Weltmeisterschaften, die Sprint-Einzel-Rennen,  findet man wieder auf der Facebook-Seite https://www.facebook.com/kanuclub.fulda  aktuelle Infos zu den Platzierungen von Fuldas Sportlern. Auf der Videoplattform des Deutschen Kanu Verbandes, http://kanutube.de , werden die Wettkämpfe ab 10.00 Uhr live übertragen.

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