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Schulbezogene Jugendsozialarbeit kreisweit in einem Zweckverband fortführen

Jugenddezernent Peter Zielinski (Mitte), Dagmar Scherer und Silvia Lucas (v.l.) bei der Pressekonferenz zur schulbezogenen Jugendsozialarbeit. Daniela Kraus und Nicole Grün (Jugendsozialarbeiter des Vogelsbergkreises) berichteten über ihre vielfältigen Angebote. Mit dabei war auch die Berliner Sozialwissenschaftlerin Katja Stephan (rechts), die von 2009 bis 2012 das Projekt „Demografischer Wandel – Chancen und Ressourcen für eine beteiligungs- und sozialraumorientierte Kinder- und Jugendarbeit im ländlichen Raum“ begleitet hat. Foto: Gabriele Richter, Pressestelle Vogelsbergkreis.

Jugenddezernent Peter Zielinski (Mitte), Dagmar Scherer und Silvia Lucas (v.l.) bei der Pressekonferenz zur schulbezogenen Jugendsozialarbeit. Daniela Kraus und Nicole Grün (Jugendsozialarbeiter des Vogelsbergkreises) berichteten über ihre vielfältigen Angebote. Mit dabei war auch die Berliner Sozialwissenschaftlerin Katja Stephan (rechts), die von 2009 bis 2012 das Projekt „Demografischer Wandel – Chancen und Ressourcen für eine beteiligungs- und sozialraumorientierte Kinder- und Jugendarbeit im ländlichen Raum“ begleitet hat. Foto: Gabriele Richter, Pressestelle Vogelsbergkreis.

Vogelsbergkreis. „Unsere schulbezogene Jugendsozialarbeit ist inzwischen sehr gut etabliert und wird so gut angenommen, dass sie unbedingt über dieses Jahr hinaus weiter gehen muss“, stellte Jugenddezernent Peter Zielinski klar. Er freute sich über die positive Resonanz und die bisherigen Erfolge der schulbezogenen Jugendsozialarbeit, die dazu geführt haben, dass derzeit Planungen zur Gründung eines Zweckverbandes laufen. „Bisher waren diese Gespräche äußerst positiv und vielversprechend, auch wenn ich noch nicht mit allen Bürgermeistern reden konnte.“

Mit dem Zweckverband als Anstellungsträger soll die Schulbezogene Jugendsozialarbeit im Vogelsbergkreis perspektivisch abgesichert werden. Nur noch bis Ende 2013 wird dieses Arbeitsgebiet nämlich aus Mitteln des Bildungs- und Teilhabepaketes im Rahmen der SGBII-Gesetzgebung finanziert. Danach werden Kreismittel für ein Grundangebot eingesetzt, so der Jugenddezernent, und unter dem Dach eines Zweckverbands könnten schulbezogene Jugendsozialarbeit und die Jugendarbeit der Städte und Gemeinden vernetzt angeboten werden.

Dass es die schulbezogene Jugendsozialarbeit in der heutigen Form gibt, geht auf eine Prüfbemerkung des Hessischen Rechnungshofes zurück. „Der hat uns 2011 auf dieses Thema gestoßen“, erklärt Dagmar Scherer, Leiterin des Jugendamts. „Der stellte nämlich fest, dass der Kreis im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe wenig auf dem Feld der Prävention tätig ist. Wir wurden aufgefordert zu prüfen, ob nicht durch präventive Maßnahmen und Angebote die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe wirtschaftlicher gestaltet werden kann.“

Seit 2012 sind Daniela Kraus (Schlitz und Schlitzerland, Wartenberg), Nicole Grün (Kirtorf, Homberg, Gemünden) und Thomas Julius Müller (Grebenhain, Herbstein, Freiensteinau) in den Schulen und Gemeinden aktiv. Für die Regionen Lauterbach, Mücke und Feldatal wurden die Mitarbeiter der B:24-Beratungsstelle für Schüler und jugendliche Arbeitslose vom Kreis beauftragt. Und in Alsfeld und Schotten existierten kirchlich-kommunale Angebote in Trägerschaft der evangelischen Kirche, so dass überall im Kreis schulbezogene Jugendsozialarbeit angeboten werden kann.

Die beiden Jugendsozialarbeiterinnen Nicole Grün und Daniela Kraus stellten ihre Angebote vor: Diese reichen von regelmäßigen Sprechstunden in den Schulen, die von Schülern wie auch Lehrern und Eltern genutzt werden, über Pausenaktivitäten und Gruppenangebote innerhalb und außerhalb der Schulen bis hin zu Projekten zur beruflichen Orientierung bei den älteren Schülern. Zwischen April 2012 und Juli 2013 fanden über die Sprechstunden 1.545 Beratungskontakte mit Schülern, Eltern und Lehrern statt. 2.696 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren nahmen an Projektwochen, AGs, Pausenaktivitäten oder Angeboten zu sozialem Lernen teil. Auch im außerschulischen Bereich – dazu gehören Freizeit- und Ferienangebote, die Unterstützung örtlicher Vereine und bestehender Jugendgruppen oder Jugendtreffs – konnten 2.355 Kinder und Jugendliche erreicht werden.

Die Themen einer Sprechstunde seien vielfältig, das könne ein Streit mit Freunden genauso sein wie Probleme in der Familie, die Trennung der Eltern oder die Angst vorm anstehenden Schulwechsel. „Unser großer Vorteil und Türöffner ist, dass wir keine Lehrer sind“, stellte Nicole Grün fest. Das mache es für die Kinder oft leichter, sie anzusprechen. Und durch die gute Vernetzung mit allen anderen Institutionen und Einrichtungen, könne man bei Bedarf immer „an die richtige Stelle weiter verweisen“.

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