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Richtiges Sonnenbaden und Abkühlen – möglichst ohne Gefährdung

Osthessen. „Dieser Sommer hat es in sich“, so fasst Michael Hohmann, Leiter des DLRG-Bezirkes Osthessen-Fulda die Zeit ab Anfang Juni zusammen. „Während wir erst einmal keinen Sommer zu verzeichnen hatten und es ständig geregnet hat, kam das katastrophale Hochwasser entlang der Elbe und deren Nebenflüsse und hat uns im Atem gehalten. Und nun kommt zwar schönes warmes Wetter, aber wenn an einem Wochenende alleine in Hessen fünf Menschen ertrinken, stimmt uns Lebensretter dies mehr als traurig!“ so Hohmann weiter. Die Meteorologen haben für diese Woche weiter  viel Sonne und warmes Wetter vorhergesagt. Millionen Menschen werden dann auf der Suche nach Abkühlung an die Strände, die Badestellen an Binnengewässern und in die Schwimmbäder strömen. Denn der Sonnenschein hat viele positive Wirkungen auf den menschlichen Körper. Er erzeugt  Wohlbefinden und sorgt für gute Stimmung. „Zuviel davon kann aber ins Gegenteil umschlagen, Leichtsinn und Selbstüberschätzung können im Wasser fatale Folgen haben und lebensgefährlich sein“, so die Experten der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).

Die DLRG rät allen Wasserratten und Wassersportlern bei hohen Temperaturen einen kühlen Kopf zu bewahren. Nach einem Sonnenbad heißt die Devise, erst abkühlen und dann langsam ins Wasser gehen, denn die Wassertemperaturen der der heimischen Gewässer und Schwimmbäder liegen zwar oft über 20 Grad Celsius, es kann aber dennoch zu einer überraschenden Abkühlung kommen, die den Kreislauf maximal herausfordert. Auf keinen Fall mit einem sportlichen Kopfsprung in ein unbekanntes Gewässer springen, das kann lebensgefährlich sein.

Und so ist bei heißem Wetter der Temperaturunterschied groß. Baggerseen und Freigewässer sind in der Regel sehr tief und nur die oberen Schichten sind erwärmt. Tiefer liegende Wasserschichten sind deutlich kühler. Die Folgen: Der Schwimmer kühlt aus, verliert Energie, die Leistung sinkt, Krämpfe drohen.  Die Regel lautet: Wer zu frieren beginnt, der sollte das Wasser sofort verlassen.

„Ertrinken vollzieht sich übrigens fast immer lautlos! Ein wildes Winken mit den Armen und lautes Rufen sind in den seltensten Fällen Ankündigungen für ein Ertrinken“, so Hohmann. Somit sind alle Schwimmer und Badegäste aufgerufen, auf ihre Mit-Schwimmer zu achten und möglichst früh Hilfe zu holen. Dann stehen die Chancen einer Rettung relativ gut. „Wie bei jeder Hilfeleistung steht der Selbstschutz der Helfer jedoch an erster Stelle! Im Zweifel sollte schnellstens ein Notruf an die 112 abgesetzt werden und die anwesenden Rettungsschwimmer sind zu informieren.

Menschen jenseits der 50 sind besonders häufig vom Ertrinken bedroht. 179 Personen, 52% aller Opfer im vergangenen Jahr, waren älter als 50 Jahre. Ein vorgeschädigtes Herz-Kreislauf-System kann in Verbindung mit einer Überbelastung beim Schwimmen zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Diese Menschen sollten Überanstrengungen vermeiden und nicht alleine weit hinausschwimmen. Ein langes Sonnenbad belastet den Kreislauf zusätzlich. Untrainierten älteren Menschen, die sich im Urlaub  sportlich betätigen wollen, empfiehlt die DLRG vorsorglich einen Gesundheitscheck.

Eltern sollten Kleinkinder im Freibad oder am Badesee besonders vor der Sonne schützen und stets im Schatten halten. Sonnenschirm und Mütze sowie leichte Bekleidung mit Schutz der Arme und Beine gegen Sonnenbrand sollten hier für die Kleinsten selbstverständlich sein.

Die DLRG empfiehlt allen Sonnenhungrigen, nur an bewachten Badestellen oder in Schwimmbädern die Sonnentage zu verbringen. Wer zu viel Sonne tankt, riskiert einen Sonnenstich oder Hitzschlag. Die Rettungsschwimmer raten allen Badegästen, sich nicht lange ungeschützt  der Sonne auszusetzen, sich nicht zu überanstrengen sowie  regelmäßig und in ausreichenden Mengen nichtalkoholische Getränke zu sich zu nehmen.

Beim Auftreten von Unwohlsein, Übelkeit, Schwindelgefühl oder erhöhter Körpertemperatur wenden Sie sich sofort an die Rettungsschwimmer in der DLRG-Wachstation. An unbewachten Badestellen rufen sie die Notrufnummer 112 an. In Hessen sind im Sommer 2012 insgesamt 17 Menschen ertrunken; dieses Wochenende lässt eine deutlich höhere Zahl für 2013 befürchten.

Bei weiteren Rückfragen stehen die Verantwortlichen der DLRG in Osthessen-Fulda gerne zur Verfügung. Die Gliederungen der DLRG in Osthessen sind auf der  homepage www.bez-osthessen-fulda.dlrg.de ganz einfach zu finden.

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