Fuldaer Nachrichten

(v. links): Dr. Lothar Schöppner, Prof. Dr. Reinald Repp

Fulda. Um Kinder und Jugendliche während ihrer Krankenhausaufenthalte auch von schulischer Seite zu betreuen, wurde vor fünf Jahren auf Initiative von Dr. Lothar Schöppner (Schulleiter des Marianums) und Prof. Dr. Reinald Repp (Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), eine Kooperation „Schule im Krankenhaus“ mit einem Sozialprojekt zwischen der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Fulda und des Marianums ins Leben gerufen. Am 01. Juli 2013 wurde dieses Jubiläum im Atrium der Kinderklinik gefeiert.

Seit fünf Jahren kommen die Lehrkräfte Tobias Rathmann und Ricarda Flicker-Auth von Montag bis Freitag für zwei Stunden auf die Stationen der Kinderklinik ins Klinikum Fulda. Sie unterstützen die kranken Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren bei den Hausaufgaben und geben Hilfestellungen, damit sie während ihres Krankenhaus-aufenthaltes nicht zu viel vom Lernstoff der Schule verlieren. Der Unterricht wird vor allem in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik, Englisch und für die jüngeren Schüler in Sachkunde erteilt.

„Der Schwerpunkt des Unterrichts erfolgt individuell nach Absprache mit den Patienten und der entsprechenden Schule“, erläuterte Dr. Lothar Schöppner, Schulleiter des Marianums. Zudem kommen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 im Rahmen eines Sozialprojektes montags, mittwochs und donnerstags von 14.15 bis 15.30 Uhr ins Klinikum. „Zusammen mit den Erzieherinnen der Kinderklinik spielen und basteln die Schüler, lesen vor oder malen mit den kleineren Kindern im Alter von ca. 3-11 Jahren“, so Caroline Bönsch, verantwortliche Lehrerin des Sozialprojektes seitens des Marianums. Jeweils zu Beginn des Schuljahres besucht Prof. Dr. Reinald Repp (Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin) die Schüler der 8. Klasse und informiert sie u.a. über den Umgang mit kranken Kindern und bespricht das Thema Datenschutz. „Das Projekt baut Brücken zwischen den jungen Patienten hier im Krankenhaus und den Schülern außerhalb der Klinik“, freut sich Prof. Repp. Melanie Schmitt koordiniert das Projekt seitens der Kinderklinik und sorgt für einen engen Austausch mit der Schule. Die „Schule im Krankenhaus“ findet im Atrium der Station H22 statt, bei Bedarf auch auf der jeweiligen Station H22 oder H23 direkt im Zimmer des jeweiligen Patienten statt, wenn diese nicht aufstehen können.

„Die zugrunde liegende Idee von „Schule im Krankenhaus“ und dem Sozialprojekt ist der Erwerb von sozialer und emotionaler Kompetenz untereinander“, führte Dr. Schöppner in seiner Ansprache aus. Durch das Engagement lässt sich eine Kind-Kindbeziehung entwickeln“, so der Schulleiter weiter. Klinikdirektor und Schulleiter hatten vor vielen Jahren gemeinsam in einigen Vorgesprächen diese Kooperations-möglichkeiten zwischen Schule und Krankenhaus ausgelotet. Dank der finanziellen Unterstützung des staatlichen Schulamtes konnte das damals angedachte Projekt dann realisiert werden. Dr. Schöppner  übermittelte in seiner Ansprache neben Grüßen auch die Botschaft von Dr. Michael Rüden (Leiter des Staatlichen Schulamtes), dass das Projekt seitens des staatlichen Schulamtes in Zukunft weiter finanziell unterstützt werde. „Wir freuen uns, dass Dank dieser Kooperation unsere jungen Patienten auch über die medizinische Versorgung hinaus Hilfe und Unterstützung erhalten“, betonte Prof. Dr. Repp. Alle Verantwortlichen sind sich heute einig: Gerade bei Kindern und Jugendlichen, die sich wieder auf dem Weg der Besserung befinden, kann durch einen begleitenden Unterricht im Krankenhaus und gezielte Hilfestellungen bei den Hausaufgaben der Wiedereinstieg in den Schulalltag erleichtert werden. „Mit Unterstützung von Dr. Michael von Rüden, Prof. Dr. Repp und seinem Team sowie dem Marianum konnte eine Lücke in der Betreuung schulpflichtiger Patienten am Klinikum Fulda geschlossen werden“, freut sich Dr. Schöppner.