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Deutlicher Rückgang der Hepatitis-B in Hessen – Landkreis Gießen mit höchster Rate an Neuerkrankungen

Frankfurt am Main. In Hessen ist die Zahl der Neuerkrankungen am Hepatitis-B-Virus (HBV) in den letzten sechs Jahren erheblich zurückgegangen. Während 2007 hessenweit noch 83 Neuerkrankungen registriert wurden, waren es 2012 lediglich 51. Das entspricht einem Rückgang der Fälle um rund ein Viertel. Landesweit dürften schätzungsweise 36.000 Menschen das Virus dieser chronischen Leberentzündung in sich tragen. Darauf weist die Techniker Krankenkasse (TK) in Hessen hin und bezieht sich auf eine aktuelle Veröffentlichung des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin.

Im laufenden Jahr sind in Hessen von Januar bis Juli (Stand 31.07.2013) insgesamt 35 Neuerkrankungen registriert worden. Die Rate der HBV-Neuerkrankungen lag 2007 in Hessen noch bei 1,37 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. 2012 lag dieser Wert nur noch bei 0,84.

Erkrankungsraten nach Landkreisen in Hessen
Betrachtet man die Erkrankungsraten nach Landkreisen, ergibt sich folgendes Bild: Die Neuerkrankungsrate liegt im Landkreis Gießen mit 3,11 Fällen pro Einwohnern landesweit am höchsten, gefolgt vom Landkreis Groß-Gerau mit (2,33), den Stadtkreisen Offenbach (1,63) und Frankfurt (1,59) sowie dem Lahn-Dill-Kreis (1,58). „Virusbedingte chronische Leberentzündungen können dramatische Spätfolgen wie eine Zirrhose oder gar Leberkrebs haben. Gleichzeitig gilt aber auch: Man kann sich wirksam gegen eine Infektion mit dem Hepatitis B-Virus schützen – durch eine Impfung“, sagt Dr. Helga Christoffel, Allgemeinärztin im Ärztezentrum der Techniker Krankenkasse (TK). Für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre bezahlt die TK die Impfung, unter bestimmten Voraussetzungen werden auch für Versicherte ab 18 Jahren die Kosten übernommen. Betroffen sind längst nicht nur gesellschaftliche Randgruppen, eine Hepatitis B kann jeden treffen.

Die Hepatitis B kann durch Blut oder Blutprodukte, durch sexuelle Kontakte und in geringem Umfang auch durch Kontakt mit anderen Körperflüssigkeiten übertragen werden. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sind daher Kondome bei wechselnden Geschlechtspartnern dringend zu empfehlen. Zahnbürsten und Rasierer sollten nicht gemeinsam benutzt werden. Für den alltäglichen häuslichen Umgang bestehen jedoch keine besonderen Einschränkungen. Gibt es in einer festen Lebensgemeinschaft einen Hepatitis-B-Virusträger, so sollte der Partner Hepatitis B-geimpft sein.

Eine Hepatitis B macht sich nicht durch Schmerzen bemerkbar. Dr. Christoffel: „Mediziner sagen ‚Die Müdigkeit ist der Schmerz der Leber‘. Die Betroffenen fühlen sich daher häufig abgeschlagen wie bei einem grippalen Infekt.“ Da es heute wirksame Therapien gibt, mit denen man die Hepatitis B beherrschen kann, ist eine frühzeitige Erkennung der Krankheit besonders wichtig. Andernfalls können sich schwerwiegende bis lebensgefährliche Spätfolgen für die Betroffenen entwickeln.

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